D-Q2221

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Revision as of 10:22, 23 May 2019 by Julia Mös (talk | contribs) (Created page with "*Letter Ernst II. Ludwig von Sachsen-Gotha-Altenburg to Johann Benjamin Koppe, Gotha, 1785-04-11 (Q2221) * '''Dokument Leithandschrift:''' Schwedenkiste Band 01, Dokument SK01-165 * '''Standort:''' GStA PK, Freimaurer, 5.2. G 39 JL. Ernst zum Kompaß,...")
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Commentary

Angeschlossen, erhalten Sie theuerster uns bester Accacius, einen Brief, den ich gestern bekommen habe, und der vollkommen nach unsrem Sinne ausgefallen ist. Ernst wünscht sich, dass das Schreiben weniger schmeichlerisch ausgefallen wäre. Das Zirkular selbst gefällt Ernst gut, nur den Ausruck Orden mag er nicht - dieser sei der Verbindung nicht angemessen. Stolberg-Roßlas Wunsch darüber, was Bode an K. (Knigge?) sagen solle, sein nicht unbegründet, doch für die Übermittlung sei es zu spät. Falls Koppe noch etwas am Zirkular auszusetzen hätte, so solle er es Ernst rasch mitteilen, denn er wolle am nächsten Tag antworten. Was haben Sie ebster Freund, von dem Ihnen am Freytage mitgetheilten P.M. des von Eberstein -Seleucus Philopator- gesagt. Spartacus Gründe enthält es freylich gegen Uns in Menge, Allein, wenn auch Mißbrauch des Ansehens und der Gewalt, allerdings zu mißbilligen ist, so muß meines bedünkens, immer eine Art Ordnung und Gesetzmäßigkeit in einer verbundenen Gesellschaft herrschen, damit keine Wiedersprüche in den Ausführungen der Zweke, vorkommen alles, einerley Gang halten möge. Was würde das nicht für eine ## Gesellschaft seyn und werden, wenn jedes Mitglied nach Gut dünken handeln das verwerfen wollte, was der andre für unumgänglich nothwendig ansehen würde. Deswegen seien Gesetze und Anordnungen der Oberen unentbehrlich. Das edle Herz, die vortreflichen Gesinnungen des Verfaßers, sind indeßen auch in seinem Irrthume nicht zu verkennen. Manche seiner Punkte seien gar bei einer Reformation zu beachten. Die Monatsschrift, die er Koppe am Samstag geschickt habe, enthalte einen wichtigen Aufsatz, der indirekt auch auf den Orden abziele. Am Freitag habe er einen Brief von Bode erhalten, dem wiederum ein Schreiben an Weishaupt beilag. Darin fordere Bode W. auf, nicht nach Gotha, sondern nach Weimar zu reisen. Ernst sandte das Schreiben an Bode zurück und gab vor, Weishaupt auf seiner Reise zwischen Coburg, Meiningen und Gotha nicht postalisch erreichen zu können. Alle die verschiedenen Vorschläge müssten Weishaupt mittlerweile irre werden lassen. Ich glaube daher, das Beste sey Ihn jetzt gehen oder kommen zu laßen nach seinem eigenen Gutdünken und zu suchen, Ihm zu seinem Fortkommen so förderlich alls möglich zu seyn - Einmahl haben wir uns Allzusehr mit Ihm eingelaßen, als daß Wir, ohne unsere eigene Unentschloßenheit in ein falsches Licht zu sezzen - ihn wieder verlaßen könnten Am Ende sei man Weishaupt Unterstützung schuldig, da er auch für das Beste der Gesellschaft gearbeitet habe.

Transcript

Anmerkungen