D-Q2598

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Summary

Ich eile, Mein Innigstgeliebtester Herzog, Ihnen einen Brief des guten Sp. zu schikken, der
nun seine Absicht, Bayern zu verlassen, und, womöglich, als Ihr Unterthan künftig zu
leben, geradezu entdekt. Jezt erst freue ich mich doppelt, daß Sie, Gnädigster
Bester Herzog, ihm nicht mit bestimmten Anerbietungen zuvorkamen, und jezt also
völlig frey, seinen so bestimmt geäusserten Wunsch, ob er ausführbar sey oder nicht,
überlegen, und Sich für oder wider ihn entscheiden können. Ich fürchte freylich, daß
sein Ruf nach Jena, weil er Katholik ist, vielleicht manche Schwierigkeit haben werde; aber
wäre es möglich, diese zu heben - der Gewinn für Jena selbst, einen katholischen Lehrer
des Kirchenrechts zu haben, muß, nach meinem Bedenken, sehr groß seyn. Es ist buch-
stäblich wahr, was Sp. schreibt, daß man in Göttingen immer drauf gedacht habe, einen
solchen Mann dort zu haben; und daß schon vor mehrern Jahren der #ikus
Schmidt in Wien einen solchen Antrag erthielt aber nicht annahm. Und für unsre
Verbindung wäre es, glaube ich, zweifacher wesentlicher Vortheil, daß durch sein Weggehen
aus Bayern ## der ganze Illuminat# dort, wo er nach seiner ganzen Anlage mehr
geschadet als gefruchtet zu haben scheint, einschliefe; und dafür in unserm und in den |<1>


protestantischen Gegenden überhaupt, durch die nahe Vereinigung mit Andrus
sicherer und ausgebreiteter würken könnte. Auch fällt mir ein, daß der neulich
des Herzogs von Weimar Curchl. heäusserte Wunsch in Jena eine Loge errichtet zu sehen
gerade durch diesen Mann auf eine für die Bildung der jungen Leute vorzügli#
same Art vielleicht erreicht werden könnte.
  Haben Sie die Gnade, Mein Allertheuerster Geliebtester Herzog, diesen flüchtig
geworfenen Ideen Ihren Ihnen so ganz eigene liebevolle Nachsicht zu schenken.
## morgen; wenn ich die Erlaubnis habe, bey Ihnen zu seyn, durch Mitth#
Ihrer gnädigen Gesinnungen über diese ganze Sache, mich in den Stand zu sezzen ##
guten Sp. seinen Brief zu beantworten. Mit einem Herzen voll kindlichster ##
barkeit Vertrauen und Liebe empfehle ich mich Ihrer zu meiner Muse so unan#
lichen Huld und Gnade und bin bis in meinen Tod
                                               Ew. Durchl.
                                               treuergebendster
                                               Acacius.

Anmerkungen