D-Q4757

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Kommentar

Nach der Rüge, die er auf seine Beantwortung an ihn gestellter Fragen, Siehe SK13-024, erhielt, zeigt sich Ewald hier reuevoll. Es war nicht von ihm bedacht, dass er jemanden von den Ordensoberen beleidigen könnte. Die Anonymität im Orden birgt hier Klippen. Interessant im bezeigten Interesse, Einblick in sich nehmen zu lassen. Bereit, sein Blut für die Sache des Ordens zu geben.

--Olaf Simons (talk) 19:53, 19 June 2014 (CEST)

Transcript

Ganz im Gefühle der Demüthigung, die ich durch den Verweiß des erlauch-
testen Br[uders] Basilius erlitten habe, schwöre ich zu Gott, daß meine Seele
sich in dem Augenblik, als ich die unglüklichen Fragen wegen der
O[rdens] Verbindung niederschrieb,[1] dabey kein Arges dachte, daß ich dadurch
keinen Menschen, am allerwenigsten einem meiner erlauchteten O[rdens] Obern
beleidigen wollte, und daß wenn sie unanständig sind, solches mein
Wille und meine Absicht nicht war. Ich bin unglüklich bey dem Ge-
danken jemand dadurch beleidigt zu haben, und werde es so lange seyn,
bis dieser Gedanke von mir genommen wird. Mein Fehler war Un-
achtsamkeit auf nöthige Rüksichten, nicht Bosheit des Herzens, mit dessen
Veredlung ich täglich beschäftigt bin. O! kennten Sie mich ganz, theuer-
ster mit unbekannter Menschenfreund! Ich weiß was Ehre, ich weiß was
Leben ist! und harre der glüklichen Zeit mit Ungedult — o! dürfte ich
sie doch selbst herbeyziehen! wo ich mein Blut für die Unschuld, für
das Wohl der Menschheit vergießen könnte! Sie haben mich gebeugt
theuerster Basilius, ich beschwöre Sie, richten Sie mich wieder auf, ver-
nichten Sie die unglüklichen Fragen; ich verdamme sie, weil ich nicht
wollte, daß sie jemanden beleidigen sollten. Entziehen Sie dem, der
sich ganz dem erhabenen Orden weihet, Ihre Liebe nicht.

Cassiodor

Syrakus
den 15ten Sefendarmad
1154

Anmerkungen

  1. Die Fragen und Antworten sind überliefert in SK13-024 und in Kopie in SK14-029