D-Q10010

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Commentary

Transcript

Fortsetzung vom vorigen Mordad.[1]

Diese Beantwortungen würden einen nicht unwichtigen Beytrag zur beßern
Kenntniß der Beamten nach ihren Gesinnungen, und zugleich das Mittel
abgeben, manchen Wiederhaacken zu entdecken, welcher den Fortschritt sittlicher
Verbeßerung und Aufklährung in den niederen Volks-Claßen, bißher im Wege
gelegen hat.

An Richter-Stolz, gesetzliche Härte, unseelige Cabale und Sportum-Sucht
gewöhnte Justitiarien, werden hier, wo es darauf ankommt, ein wichtiges,
ihrem Geschmack nicht entsprechendes Gute, unentgeltlich zu sollen, kalt-
blütig genug bleiben; sie werden von einer richtigern, edlern Denck-Art
des niedern Haufens, auch seine mehrerrn Selbstschätzung befürchten; werden
im Geist die Stimme des Verstandes hören, die vielschneidig alle
Auswüchse am Stamm der Gerechtigkeit hinweg nimmt; werden
voraussehen, wie die bißherige Pseudo-Iurisprudenzen-Weißheit
dem moralischen Verdienste weichen müße; wie man das Mittel des
Vergnügens nicht mehr als Gewähr der vollbrachten Pflicht wird gelten
laßen; wie man Beamten nicht mehr auf den Märckten der
Universitäten, sondern in Seminarien, erziehen wird, und wir
endlich, hätten auch veriährtes Vorurtheil, verkehrte Gewohnheit
und Unzweckmäßigkeit, die Welt gleichsam ab allen vier Enden er-
griffen – hätten die Departements, die wichtigsten Vorrechte und
Anmaßungen über die Menschheit, auf ihre Seite gebracht und
die undurchdringlichste Mauer zwischen Licht und Finster gezogen,
dennoch ersteres in letzteres wieder herüber zu scheinen gemacht
werden wird. Pic[enz] den 30sten Schahriv[ier] 1157.

Ali

Notes