D-Q175790

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Commentary

Es wurde über ein Buch Mendelssohns und Pezzls sowie ein Werk Ciceros gesprochen und die Statuten für die neuen Minervalen vorgelesen.

Transcript

Actum. Edessa d. 6ten Dey. 1153 Jetzd.
Minerval Versamlung gehalten unter dem Superiorat des Ill. Agathocles.

Presentes.
Ill. Agathocles Superior.
Anacharsis Censor.
Cratippus Questor.
Avicenna, Secretaire.
Aristides.
Osmanduas.
Arcadius.

Nachdem der Erl. Superior die Versamlung mit den gewöhnlichen Feyerlichkeiten eröfnet hatte, wurde der Censor befraget, ob er keine Klage vorzubringen habe, auf deßen Verneinen wurden von demselben die Quibus licet eingesamlet, und von dem Questor die Armen Büchß herum gegeben.

Hierauf wurde von Br. Aristides, als ein leßenswürdiges Buch angekündiget, betittelt: Jerusalem, oder über religöße Gewalt und Judentum. von Moses Mendelson[1] verfaßt. Derselbe versprach nechstens eine Übersicht davon beyzugeben. Deßgleichen machte uns Br. Arcadius zwey kürtzlich neu herausgekomene Wercke bekannt, und teilte uns einen Auszug davon mit, das eine ist:
Faustin oder das Philosophische Jahrhundert.[2]

Das andere:
Die Pflichten Ciceronis. [3]
Dann wurden noch die Statuten für die Minervalen, und das vorige ⊙ Protocoll abgeleßen. Und für Heute die Versamlung mit dem Denckspruch geschloßen. –

Ein weißer, der vom Wahn entfernt,
Um wohl zu leben, sterben lernt,
Um gut zu leben, weißlich lebt.
In sich gesenckt, mit sich zufrieden,
Wird nie mit Flehn, den Pol ermüden,
Er hat wornach ein andrer strebt.
Die Tugend dient sich selbst zum Lohne,
Sie ists allein, die uns erhöht,
Und der hat mehr als eine Crone
Der sie verdient, und sie verschmäht.

Avicenna.
Secretaire.

Notes

  1. Berlin 1783, von Moses Mendelssohn Item:Q14218
  2. Zürich 1783, von Johann Pezzl Item:Q11206
  3. Cicero: De officiis