D-Q2223

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Commentary

Zur Erläuterung beyliegenden Briefs, den Sie Geliebtester Accacius, mir gestern Abend zuzuschicken die Gefälligkeit gehabt haben, muß ich Ihnen theuerster Freund nur dies sagen, daß ich am vergangenen SonnAbend, dem guten Aemilius, eben den mir mitgetheilten Brief des Ex Philo, geschrieben hatte und und zwar Ihre eigene Meynung über solchen, umparaphrasieren ##schrieb, damit der gute Mann, nicht etwa aus einen kleinen ## unter uns gesagt, ihm nicht ganz unschuldigen Eifersucht, von einer andren Meynung seyn möchte. Ernst hatte dem Schreiben seine eigenen Gedanken hinzugefügt: Entweder habe Knigge den Brief selbst verfasst oder von diesem gewusst. Was soll Ernst an Bode antworten? Durch Lühe habe Bode ihm mitgeteilt, dass er eine Abschrift des Briefs haben wolle. Nachdem Bode seine Kopie angefertigt habe, liege das Original nun diesem Schreiben an Koppe bei. Für weitere Kopien solle man auf Wehmeyer zurückgreifen, dieser sei Presbyter und habe eine gut leserliche Handschrift. Wehmeyer verdiene Anerkennung, da er sich durch Fleiß aus dem Staube seines Standes erhoben habe. Er ist übrigens ein sehr fester, verschloßener und verschwiegener Mann auf den man sich, wenn er eines Freund geworden ist, ganz verlaßen kann. Ernst kommt nun auf den zweiten Brief Knigges zu sprechen, den Bode seinem Schreiben beigelegt hatte. Dieser zweyte Brief des Ex Philo, so drohend er auch immer scheint, ist mir aber eine Bestättigung, die, von Ihnen selbst, gar wohl errathene und beurtheilte Feigheit des Mannes, mit einem Worte aber das, was man im gemeinen Leben, un poltron révoleo zu nennen pflege. Ernst wird beide Briefe Knigges in Abschrift an Stolberg-Roßla weiterleiten. Aber was solle er an Bode schreiben? Verlassen Sie mich ja nicht, mein bester und theuerster Freund, mit Ihrem guten und lieben Rath. 0484

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