D-Q2589

From FactGrid
Jump to navigation Jump to search

Summary

Vor allen Dingen empfangen Sie, mein Gnädigster Herzog, für den neuen rüh-
renden Beweis Ihrer gnädigen Fürsorge für mich und die Meinigen, den ich heute
durch die aus den Händen des Herrn Geh.R. v. Lichtenstein erhaltnenen, mir so gar
gnädigst verdoppelten Antrittsgelder zur ## Societät, aufs neue erfahren habe
meinen #ichsten Dank. Bey meiner sehr grossen Empfindlichkeit für meiner Freunde
und meiner Kinder Glük ist gerade diese Wohlthat, die so ganz unmittelbar das
Glük der Meinigen auch auf meinen Todesfall sichert, eine der grösten und
für meine Empfindung wichtigsten Gnadenbezeugungen die Ew. Durchl. mir je erweisen
konnten. Jeder Ausdruk von Dank und Freude also, den ich darüber schreiben könnte
sagt nicht zur Hälfte das, was in diesem Augenblik mein Herz, für Sie, lieber guter
Fürst, als den Vater und Versorger der Meinigen fühlt.
  Ihr heute früh erhaltenes gnädigstes Billet ist so reich an wahren treffenden
Bemerkungen über die eigentlichen wichtigen Bedürfnisse unserer Verbindung, und den vorzüglichen
Gesichtspunkte, auf dem alle unsere Bemühungen gerichtet seyn müsten. Genügsamkeit mit
weniger, Zufriedenheit mit seinem Schiksal, und zwekmässige Thätigkeit mehr unter
die Menschen zu bringen, nicht aber unter dem grossen Haufen einen Hang zu
un#baren Spekulationen zu veranlassen und zu befördern
: daß ich ihn mir selbst,|<1>


der ich es innigst fühle, auch von jenem Hang zur Spekulation nur gar
zum Nachtheil wahrer gemeinnüzziger Thätigkeit, hingerissen zu werden
diese herrlichen Grundsäzze recht oft widerhohle, und auch meine Freunde
auf dieselben Ideen jezt aufmerksam machen werde. Gewis ##
wünschen Sie selbst, Mein Gnädigster Herzog, daß jene genauere Anl[eitung]
zum thätig seyn für unser und andrer Glük
, bey der jezt bevorstehenden
Änderung der Hefte, vorzüglich in die Hefte der unteren Grade, die ##
mitgetheilt werden dürfen, eingewebt werde: so könnten vielleicht in den höhren ##
paar Hefte süsser Träumereyen ## ##, die den
Spekulation gewohnten Geist in höhere bis dahin noch unversuchte ##
wenigstens auf einige Zeit erheben, ohne Gefahr für die Thätig[keit]
desjenigen, der sie zu erhalten das Glük hätte, wohl mitgetheilt ##
  Den vortreflichen ## ##, kennt gewis keiner so ganz ##
innigst, um es zu beurtheilen, ob das ## Heft ihm angemessen, ##
dessen Mittheilung an ihn, für ihn selbst und für uns wohlthätig sey ##
als Ew. Durchl. und ich bin immer dafür, daß er so wenig als mögl[ich]|<2>


kennt uns ausgebreitet werde. Um es, nach Ihrer gnädigsten Erlaubnis, Dicearch
und M. Aurel schiken zu können, erbitte ich mir das Heft selbst unterthänigst, und
für mich, Liebster Gnädigster Herzog, die ununterbrochene Fortdauer Ihrer
mich so unaussprechlich beglükenden väterlichen Huld Nachsicht und Liebe, für
                                                       Ihren
                                                    bis in den Tod denkbartreusten
                                                            Acacius|<3>

Anmerkungen