D-Q3191

From FactGrid
Jump to navigation Jump to search

Inhalt

Transcript

Syrakus den 1. Bahmann 1154.

Aemilio optimo s[alutem] pl[urimam] dicit Chrysostomus


Es freuet mich unendlich mein theuerster Bruder, daß ich Sie
wieder zurück in Heropolis weiß. Ich habe so lange nichts von
Ihnen gehört, daß ich mich nach ein paar Worten aus ihrer
Feder recht herzlich sehne. Hierbey übersende Ihnen die von
mir für einige unserer hiesigen Brüder aufgesetzten RR ZZ.
auf die Monate Din und Bahman. Haben Sie die Gütigkeit
daran zu ändern oder noch hinzuzusetzen, was sie für nöthig
finden; aber vergeßen Sie auch nicht, die doppelten zu
RRZZ. für ebengenannter zwey Monate, für die Illum:
min: Jac[obus] Thomasius, Spanheim, Cassiodor, und Henr[icus] Ste-
phanus
, selbst geneigt abzufaßen, und nebst den von
mir überschikkten in Heropol[is] abschreiben zu laßen.
Wir sämtlichen hiesigen Regenten, und unser guter Presbyter
Cleobul erwarten diesmal ebenfalls unsre RRZZ: von Ihnen,
mein geliebtester Bruder. Die hiesige M[inerval] K[irche] in dem jetztlau- |<2>
den Monat Bahman wird erst den 25. hier gehalten werden; weil
ich mir die Erlaubniß erbitten muß auf 14. Tage, meiner
eignen wirthschaftlichen Angelegenheiten wegen nach den[?] lieben
Cannawurf zu reisen, von wo~~~[?] den 22sten dieses[?] gantz
gewiß wieder hieher zurükkommen werde. Wann ich also nur
die Repr[ochen]-Zettel um die Zeit meiner zurükkunft von Ihnen
erhalte; so laufen sie noch zur rechten Zeit ein, um deren[?]
Austheilung den 25.sten zu besorgen. Ich reise Freytags
früh erst von hier ab; weil ich noch zuvor meinen
Monats Bericht fertigen muß, auf welchen keine Zeit,
wegen gestriger Loge, und der bey Gelegenheit derselben
gehaltenen kleinen Rede, verwenden konnte. Unser
guter Henr[icus] Stephanus hat, da unser Redner Br[uder] Spanheim wegen
Ambtsgeschäften die Loge nicht besuchen konnte, eine
gantz fürtrefliche Rede in der Loge gehalten, welche
wahrhaftig in dem Wiener Freymaurer Jourlnale gedrukt |<3>
zu werden, verdenke[?]. Ich laße Sie, für Sereniss. Timo[leon], der
sie verlangt hat, abschreiben.
Die kleine Einlage[?] von Br[uder] Baillet wird Ihnen beweisen, daß
ich zwar meine Aufträge in Ansehung der Angabe der
Farrenröder[?] Allodial-Stükke pünktlich ausgerichtet; daß
aber unser beyder guter Bruder im Eisenachischen, noch nicht
sehr weit in der Sache gekommen sind.
Ich habe den alten Louisdor für die Pomona , ihrer Anweisung
zufolge in die hiesige Porcellan-Fabrik bezahlt; und die
Quittung hier beygelegt. Ich drükke Sie mit hertzlichster
Wärme und Bruderliebe an meine Ihnen ewig treu
ergebene Brust, Chrysostomus.

Anmerkungen