D-Q3408

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Commentary

Koppe unzufrieden über Weishaupts Entschluss, eine sichere Stelle in Göttingen nicht anzunehmen. Bislang einziges Dokument, dass Hinweise auf den Grund für Koppes Abschied aus Gotha liefert.


Transcript

                                            G. d 13. Jun.
So eben erhalte ich einen unverschlossenen Brief des
Sp. an Sie, Liebster bester Aemil, den ich Ihnen
so gleich schike. Es wird Sie, wie mich, befremden,
daß der Mann eine gewisse Versorgung ausschlägt,
um eine höchst ungewisse (das ist die in Andrus,
troz aller Empfehlungen des [***]
[***]), auf jeden Fall) zu erhalten; und ich ward
ihm herzlich böse da ich in Ihrem Briefe fand, wie
so äuserst schwache Gründe [***] ihn dazu haben ver-
leiten können. Bann[?], der [***]lich für das Glük
andrer so fleissige Baron[?], wuste noch vor 2 Tagen nichts
von dem seltsamen Entschluß des Mannes, u. hielt
die Sache für entschieden. Ihn wird es weh thun.
sich so ganz ohne Absicht verwendet zu haben
und Sp. wird gerade in Corinth, wo er nun durch-
aus bleiben, und auf Kosten der Freygiebigkeit
Andrer zehren will am wenigsten unbemerkt
seinen O.Plan ausführen können.|<2>

Unser vortreflicher Timoleon hat sich entschlossen,
mit unsrer lieben Herzogin nach Wiesbaden zu gehen.
Übermorgen reisen beyde ab. Ob er die ganze Zeit
ausbleiben oder früher Zurükkommen werden, ist noch
ungewis. und hängt davon ab: wie er sich in Wies-
baden gefallen wird.
  Gestern war M v Hahn aus Curland mit seiner
Gemahlin bey uns, die uns auch von Ihnen, Mein
theuerster, und unsers lieben Kammerherrin [***]
[***] Nachrichten brachten. Die Frau v. [***] scheint
[***] sehr liebenswürdige Frau zu seyn. Sie blieben
aber nur wenige Stunden, die ich im [***]
Garten u. der Alle mit Ihnen zubrachte.
  Mit Meiners war ich bey Satthalter[?],
und hatten dort einen recht innigstfrohen
Tag, an dem auch Ihrer, wie Ihnen Ihr Herz
sagen wird mit Dank Liebe und Vertrauen gedacht
wurde. Den Tag darauf fuhr Meiners wieder zurück, von sei-
ner Krankheit, die sehr merklich war, Gottlob, ganz her-
gestellt. Von Lühe wissen wir noch nichts! Er schrieb noch|<3>
an niemand. Hier verläßt uns alles: und Gotha ist
mir jezt, wenn ich ein Paar Menschen ausnehme, ein
sehr unbedeutender und für mein Herz Freudenleerer Ort.
Desto mehr schwärme aber auch ich in den Dorfpfarren
und Dorfschulen herum: quäle Pfarrer und Schulmeister,
mache mir selbst viel Langeweile, undob Gutes her-
auskomme, wer weiß das?
  Mein liebster theuerster Aemil, kommen Sie vergnügt
mit neuer Kraft und neuem Muth wider zu uns,
und erhalten Sie mir Ihre herzliche freundschaftliche
Liebe
                                           Ihr
                                           Acacius


Notes