D-Q3825
- Metadata: Item:Q3825
- Transcript and Commentary: Olaf Simons (talk) 12:32, 1 May 2019 (CEST)
Commentary
Bode lud Rudorf ein, ihn auf einer - längeren - Reise zu begleiten. Dieser schlägt aus mit Verweis auf seine Gesundheit, den Mangel an passender Kleidung und die Tatsache, dass Ernst der II. da er von der Einladung hörte, ihm nicht sogleich den Befehl gab, sie anzunehmen. Er lächelte nur huldvoll.
Transcript
Hochwohlgebohrner Herr,
Hochgeehrtester Herr Hof- und Legations-Rat!
Euer Hochwohlgeb. gütige Absicht mich an Dero vorhabenden
Reise Antheil nehmen zu laßen, verehrte ich mit vollkommenstem
Dancke. Allein Theuerster! anders folgt der Schwache, aners
der Starcke. Nicht ein weister Menschenfreund wird dazu gehören,
wie Sie, um ienem zu lächeln, ohne auch von diesem zu viel zu
fordern.
Meine cörperlichen Umstände, machen mich für weite und
lange Reisen zum Schwachen. Diät, im weitläufigsten Sinne,
und dürfte sich meine ergebenste Vorstellung weiter ausdehnen,
Erspahrniß der Kleidung, haben dabey so viel Einfluß, daß ich
mir schmeicheln darf, hierüber um so mehr Dero berufliegenden
Beyfall zu finden, da die gnädigsten Aeußerung meines Durchl.
Herrn Herzogs[1] in Betreff dieser Reise, selbst nicht gesetzlich
sondern mit der Huldvollsten Miene bezeichnet war; denn|<2>
Er ist unter allen der weiseste, liebenswürdigste Gesetzgeber
der uns befiehlt, wo er glücklich machen will.
Ich empfehle mich zu solcher Gewogenheit, und habe die
Ehre zu seyn
Eue. Hochwohlgeb.
ergebenster Diener
Friedrich Christian Rudorf
Gotha den 26 Maii
1784