D-Q3874

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Commentary

Transcript

Hochwohlgebohrner Herr,
Hochgeehrtester Herr Hofrath!


Noch einmahl erhalten Eur. Hochwophlgeb. die bißher
gewöhnlichen, wahrscheinlich von ihrer Form ganz abgewichenen
Q. l. Zeddel, deren künftige Einstellung ich biß nach fernern
Austrag bey C.[1] und e. F.[2] an die Hand geben will, wenn
Dieselben solche nicht vielleicht als Mittel der Erinnerung,
und als Beweiß der Aufmercksamkeit; ferner vor nöthig
erachten werden, ob ich schon das Gegentheil in dem Ausdruck:
es ruhet jetzt alles, ganz und richtig zu sehen glaube.

Die Zurückgabe auf die Webe-Spuhlen, wurde mir ohnlängst
behändiget, und es wird Eur. Hochwohlgeb. von allen Seiten hiermit
nochmahls von allen Seiten verbindlichster Danck abgestattet.

Dero gewiß großer Theilnehmung an den Aufhülfe
des werthen Hederichs,[3] freuet uns alle, die wir die besondern
Umstände darvon kennen.

Meinen|<2>
Harmonika-Bau betreffend, laßen Sie Sich gefallen, noch
beyfügen zu dürfen, daß die trauliche Verwendung des
erhaltenen Vorschußes aus Syr.,[4] in meinem Logis zwar
sichtlich, das Schwere, doch nicht Unmögliche der anzulegenden
Claviatur und des nachzuahmenden Menschen-Fingers
aber, eben sowohl in Ansehung der verstrichenen Zeit,
als der noch nöthigen, alle gnädige Nachricht verdient.

Nach der wahren Natur des Instruments haben meine
Vorgänger sämmtlich geirrt, indem sie den Schaalen
eine griffrechte, folglich zu enge Lage zu geben suchten.
Sie konnten darauf etwas spielen, doch hebt dies
den Irrthum nicht auf.

Sonach habe ich bereits zwey Gehäuße zurück gesezt
die zu meinen nunmehrigen Grundsätzen nicht dienen,
und möchte ich mir lieber eine großmüthige Ungnade der
fernern Verzögerung wegen gefallen laßen, als nicht mit
ganzenr Ehre da auftreten, wo einer der größten Kenner
mechanischer Arbeiten wohnt.

Sie, Mein Theuerster! werden mir Wohlthat er-
zeigen, wenn Sie bey Serenissima[5] gelegentlich für mich
bitten wollen, da unser geliebter lat.[6] von dort abwesend ist.

Gleich wohlthätig für mich, würde bey davon nun längst
währenden Abenden ein intereßantes Buch aus Dero|<3>
reichen Vorrathe seyn, welches Hedrich an mich bestellen
würde.

Mich zu fernerer Wohlgewogenheit empfehlend, habe
ich die Ehre, mit innigster Hochachtung und
Liebe zu seyn

Eur. Hochwohlgeb.

treuergebenster A.

Pic.
d. 3.ten Schariv.
1158.

Notes

  1. Castellio der Ordensname von Anton Wahl Item:Q1283.
  2. e Fabiis der Ordensame von Johann Carl Christian Lauhn Item:Q649.
  3. Friedrich Leberecht Hedrich Item:Q466.
  4. Syracus, in der Ordensgeographie Gotha
  5. Luise Herzogin von Sachsen-Weimar-Eisenach Item:Q38703.
  6. Bezug unklar - Reise Carl Augusts?