D-Q4795

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Commentary

Transcript

Verzeyhen Sie mir bester Basilius, daß ich iezt ausser

    1. bin, ihnen einen kleinen Aufsaz zu übersenden.

So sehr ich auch wünsche; so unmöglich machen mir es
Zeit und Umstände _
Ich habe in dieser Woche mit dem heutigen Tage die sechste
Predigt vorgeführt und halb selbst gethan. Dazu kommen
noch die gewöhnlichen Bethstunden, Kinderlehre ## die ich
nicht rechne; und über das alles, so manchen Mensch der
auch eben iezt sprechen will, oder ein und der andere mir
zum Trost kommende Freund, der doch so gut ers auch
meynt, mich vom Denken und Schreiben abhält. _
In der kommenden geistlichen ##woche muß ich aber
alles in acht Tagen fünfmal predigen _ und wenn
man denn doch nicht alles aus der luft herbey
greifen will; so denke ich immer ## von
einiger Jaar vorheran diese Obliegenheiten ##
und arbeiten. Meine tägliche kranken-Besuche und
sonstiger Casual-Fälle gehen dabey auserdem fort. _
Ich bitte Sie sehr, daß sie dieses nicht als gewöhnl.
Schul-Krankheit, oder Entschuldigungen des gewöhnlichen
Schlags ansehen. Ein Paar Zeilen über irgend
ein , hätte ich indeßen wohl eben so
schnell als diese geben können; allein _ was ists
doch mit solchen Zeilen oft? Da dencke ich: |<11114084>

immer ist eine noch so kleine Thatsache zum besten d#
der Menschheit gethan weit mehr werth als oft tausend
Zeilen, gelehrt oder ungelehrt geschrieben. _ Und in diesem
Fall glaube ich zu vieler Berichtigung eines Herzens b#

    1. einiger Wochen viel gethan zu haben.

Wir haben hier einen Hospital indem binnen der
Jahren fünf Spittel Väter starben, und der sechste
liegt, iezt ##. Ich erkläre diese fatale Ereignis
nur der elenden Wohnstube dieser Leute die kein
Bruder von ##, sondern leider noch ihre #
liche oder vielmehr höchst unnatürliche Gottes-Er#
hat, indem sie von allen dem spricht und Um##
diese Kräfte seit langen Jahren anges# w#
der muste, und vielleicht nie gereinigt wurde, ##
die Spital-Väter nicht immer Weiber haben, ##
selten ein anders Weib darinnen wohnt. Dennoch ##
herliche Vorstellung glaube ich es hier dahin gebracht
zu haben, daß der Fußboden, dieser Stube in kurzer
Zeit mit Bretern seyn und vielleicht
auch ein bette für Kranke Fremdlinge, die sich ia
bisher noch nicht zu erfreuen hatten, welches doch ##
bleibt, angeschafft seyn wird. Und wenn dieses w#
geschehen seyn wird; so will ich mich sehr freuen, als ob
ich ein Buch mit allen V# ## geschrieben hätte.
Picentia
d. 10. Pharavardin
1157.
Castellio



 


Anmerkungen