D-Q5653

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Commentary

Transcript

Generosis animos labor nutit.

Anhaltende, unermüdete Thätigkeit ist das Leben eines edlen
Mannes. Sie führt auch, wenn das gleich nie bey andren, als Tage-
löhnern die erste Absicht ist, ihren Lohn gewiß mit sich. Erst
die Freude der wohlthätigen Seele, an dem Guten, das sie stiftet,
und dann, ausser dem oft unerwarteten Seegen dessen, der die
lauteren Absichten des Herzens kennt, gewinnt sie, früher
oder später, das achtungsvolle Vertrauen derer, die wahres
Verdienst an richtigem und einträglichen
Stellen zu befördern, von der Vorsehung berufen sind.
  Aber, mein Bruder, grosse Tugenden bestehen nicht im
vorübergehenden Entschlusse, sondern heischen zum Stempel Beharrlichkeit
Beharrlichkeit! Ihre zwey qq.LL. über Ihre Lebensart, Arbeit
und Einkünfte, zeigen dem Orden einen Mann, der gewiß
beneidenswerth ist, wenn er den wahren Werth seiner Arbeit
moralisch schätzt; zu beklagen aber wenn — — — — —
und wenn Sie, aus Unzufriedenheit über zaudernde Erfüllung
gewisse Erwartungen, den Muth sinken lassen könnten!
Hierin stekt kein Tadel, kein Vorwurf, mein Bruder, sondern
treu gemeinte Zweifel eines redlichen Freundes: Wenn du den
,,Preis erringen willst, so laufe die Bahn hinaus, jenseits des Zieles
,,erst ists Zeit zur Ruhe und Labung!,,
                                            Basilius

Anmerkungen