D-Q6630

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  • Metadata: Item:Q6630
  • Dokument Leithandschrift: Schwedenkiste Band 13, Dokument SK13-061
  • Standort: GStA PK, Freimaurer, 5.2. G 39 JL. Ernst zum Kompaß, Gotha, Nr. 111. Schwedenkiste. Abhandlungen und Geschichte, v.a. Illuminatenorden, 1757-1784
  • Titel: "Welches System der alten Philosophen dürfte wohl den meisten Einfluß auf möglichst allgemeine und besondere Glükseligkeit haben? und Warum oder aus was für Gründen?"
  • Autor: Philipp Werner Loos (Rabirius)
  • Datierung: undatiret und ohne Ortsangabe
  • Erschließung: Olaf Simons / Markus Meumann
  • JPG:SK13 (537-550)

Commentary

Die gesamte Debatte nimmt noch gleich zu Beginn zwei Wendungen. Es geht hier erstens um philosophische Systeme der Alten und zweitens nicht um die Frage, welches von diesen den nachweisbar größten Einfluss hatte, sondern welches ihn haben könnte. Hier muss man wohl die Klammer öffnen und hinzufügen: wenn man dieses System heute als verbindlich unterrichten wollte.

Die Frage ist in diesem Moment, ob der Mensch überhaupt von einem philosophischen System erreicht wird, und sie soll den Aufsatz eröffnen.

Die Eröffnung führt sofort zur Frage, was eigentlich Philosophie ist. Die Antwort wird weitgefasst: Die „Kenntniß der geistigen und physischen Kräfte des Universums“ und dann mit Johann Jakob Brucker (eine seltsam schulmeisterliche Stimme) auf die Glückseligkeit gezogen: „Weltweisheit, Philosophie, sey eine gründliche und richtige Erkenntniß derjenigen Dinge welche zur Erhaltung und Vermehrung der wahren Glükseeligkeit nöthig sind.“

Das bedarf nun plötzlich einer Erklärung, denn hier fallen Naturwissenschaften, Medizin, ja Physiognomik noch in das Gebäude der Philosophie – so die konservative Position im alten Fakultäten-Schema gegenüber der sich abzeichnenden modernen Einengung auf Felder der Theorie.


Transcript


Gedanken
über die Frage:

„Welches System der alten Philosophen dürfte wohl den meisten Einfluß
auf möglichst allgemeine und besondere Glükseeligkeit haben? und
warum oder aus was für Gründen?“

verfaßt von dem Bruder Rabirius.


Ein gewisser Naturforscher der die Ursache untersuchen wollte warum die Keller im Winter
wärmer sind als im Sommer sagte; es rühre vielleicht von der oder von jener
Ursache, vielleicht auch daher weil die ganze Sache nicht wahr ist. Um also diesen
Naturforscher nicht nachzuahmen müssen wir, bevor wir die vorgelegte Frage beant-
worten vorher untersuchen ob der Mensch in seinem jezigen Zustand überhaupt
einer Philosophie fähig sey, und finden wir daß er es ist so läßt sich um so leichter
bestimmen welches System der alten Philosophen den meisten Einfluß auf all-
gemeine und besondere Glükseeligkeit haben kann. Es scheint vielleicht manchem
befremdend daß diese Frage in einem Jahrhundert bezweifelt wird wo mehr als
jemals über Philosophie geschrieben wird, allein Schreiben ist eben so wenig ein
Beweiß von gründlichem Wissen als Kirchengehn von wahrer Frömmigkeit und
hoher Stand von edler Denkungsart. Es läßt sich auch sehr leicht beweisen daß je-
mehr philosophische Schriften in einem Zeitalter erscheinen desto weniger wahre Phi-
losophen vorhanden seyn können; innige Ueberzeugung und Liebe zur Wahrheit
beseelt den der fähig ist sie zu fühlen mit unerschütterlichem Muth und einem
feurigen trieb zum Selbstwürken, er wird wenig reden und desto mehr handeln
und das hinreissende tiefwürkende Beyspiel an die Stelle der kalten Demonstra-
tion sezen; der andere aber der die Wahrheit weder kennt noch fühlt, erfindet
eine nach seiner Art, glaubt in dem Glanz des Lichts zu stehen während daß nur
Schatten und düstre Wolken seinen Verstand umnebeln, er wird auf seine
eingebildete Gröse stolz werden und andern die hohe Meinung die er von sich
hegt beyzubringen suchen, er wird also schwazen und schreiben weil dies bequemer|<2>
ist als denken und handeln. Dies ist der Unterschied zwischen dem Schein- und dem wah-
ren Philosophen, und zugleich der Grund, warum mit der Menge der Schriften die Zahl
der wahren Denker immer abnehmen muß.

Um bestimmen zu können ob der Mensch in seinem jezigen Zustand überhaupt einer
Philosophie fähig sey, scheint es nothwendig zu seyn 1.) den Begrif von Philosophie fest-
zusezen, und 2.) einen Blik auf den gegenwärtigen Zustand der Menschen zu
werfen, um dadurch einen Leitfaden zu erhalten der uns in Stand sezt den Gegenstand
der vorgelegten Frage um so richtiger zu beurtheilen.

Unter Philosophie verstehe ich die Kenntniß der geistigen und physischen Kräfte des
Universums
, ich kenne keinen kürzern und richtigern Begrif als diesen und obgleich
einige der Alten und die mehresten neuern Philosophen diese Wissenschaft in einzelne
Theile zergliedert und sie unter dem allgemeinen Namen Philosophie bearbeitet
haben, so sind es blos Stüke des Ganzen, und können so wenig für das Ganze selbst
gehalten werden, als die Thüre oder das Dach eines Hauses für das Haus selbst
gelten kann, es sind einzelne beachtliche Theile des Gebäudes die ausser ihrem Zu-
sammenhang mit demselben wenig oder gar nichts nüzen, in der gehörigen Ver-
bindung mit demselben aber alles leisten. Denen so dieser Begrif zu weitausge-
dehnt und zuviel umfassend scheinen mögte, könnte man einen andern vielleicht
einleuchtendern geben. Wenn man mit Bruker[1] sagte: Weltweisheit, Philosophie,
sey eine gründliche und richtige Erkenntniß derjenigen Dinge welche zur Er-
haltung und Vermehrung der wahren Glükseeligkeit nöthig sind
.[2] Allein diese
Bestimmung enthält nur in andern Worten den ganzen Sinn der obigen, denn
Glükseeligkeit ist das Resultat der erlangten Kenntniß von dem Werth der Dinge.
und wie kann man diesen Werth richtig schäzen und beurtheilen sobald man
die Dinge selbst nicht kennt? Der Mensch steht überdies gleichsam in dem Mittel-
punkt der ganzen Schöpfung, er ist von Seiten seines Körpers dem mächtigen Einfluß
der Elemente und von Seiten seines Geistes der ganzen Einwürkung aller lebendigen
Wesen ausgesezt, wie soll er sich also aus diesem Labyrinth herausfinden, wie soll
er sich retten wenn er entweder gar keine Auswege vor sich sieht oder nur-|<3>
einzelne zerstreute Lichtstrahlen erblikt die seinen Pfad einen Augenblik erleuch-
ten, um ihn auf dem übrigen Weg in desto gröserer Dunkelheit zu lassen? Was
nüzt dem Arzt die Kenntniß der ganzen körperlichen Maschine und ihrer Triebfedern
wenn ihm die Einwürkungen der Neigungen, Leidenschafften u[nd] Gewohnheiten auf
dieselben unbekannt sind? Was nüzt dem Psychologen seine Wissenschaft von
der Entstehung der Begriffe u[nd] der Macht der Leidenschafften, wenn er nicht weiß
wieviel der Körper und seine Beschaffenheit zu deren Modifikation beyträgt? Was
hilft dem Naturforscher seine Kenntniß von dem Lauf der Gestirne, dem Bau
der Erde, dem Wachstum und Fortpflanzung der 3 Naturreiche[3] wenn er aus
allem diesem keine Folgerung auf sich selbst macht, sich in allen den mannigfalti-
gen Beziehungen betrachtet, und daraus einen wahren Begrif von seiner jezigen
und zukünftigen Bestimmung zieht? Und wie will der Moralist die Kenntniß
der Pflichten gegen sich selbst und andre erlangen wenn er nicht weiß in welchen
Verhältnissen er mit sich selbst, mit andern, und mit dem Ganzen steht? Es ist
also unleugbar daß Philosophie im eigentlichsten Verstand nicht nur die gewöhn-
lichen Abtheilungen als Logik, Metaphysik, Psychologie, Moral, philos[ophische] Geschichte
u[nd] s[o] w[eiter] sondern auch Naturlehre, Naturgeschichte, einen grosen Theil der Ma-
thematik, einen ziemlichen Theil der Arzneywissenschaft und Chymie, wie
auch die Physiognomik in sich begreift, denn alle diese Kenntnisse gehören mehr
oder weniger zur Kenntniß des Menschen und des wahren Werths der Dinge. Selbst
das Wort Philosophie so Liebe zur Weisheit bedeutet enthält diesen Begrif, denn
Weisheit ist das Resultat der erlangten Kenntnisse, Besiz, Vollendung, Wissenschaft
hingegen ist blos der Vordersaz davon oder das Mittel zu derselben. Stünden
wir blos mit einem Theil des Universums in Verbindung so könnte vielleicht
eine Vereinzelung der philos[ophischen] Wissenschaften statt finden, da aber unsre Pflich-
ten allgemein sind, und das Maas unsrer Glükseeligkeit mit dem Maas
unsers Wissens steigt, so muß auch unsre Wissenschaft nicht Kenntniß des Einzelnen
sondern Wissenschaft des Ganzen seyn. Ich verstehe aber darunter keineswegs
daß der Philosoph jede dieser einzelnen Wissenschaften in ihrem ganzen Umfang
besizen soll, dazu würde das gewöhnliche Menschenleben nicht hinreichen; es|<4>
ist genug wenn er die allgemeinen Geseze derselben kennt; (welche Kenntniß ich aber
sorgfältig von der oberflächlichen unterscheide) dadurch wird er einsehen wie un-
zertrennlich dieselben miteinander verbunden sind, wie immer eine der andern
die Hand bietet, und wie aus diesen einzelnen Zweigen des menschlichen Wissens
ein vortrefliches und unerschütterliches Ganze entsteht, so der Würde des mensch-
lichen Geistes und seiner Bestimmung angemessen ist. Mancher wird hiebey denken
ich behaupte zuviel, und der Menschen Leben sey zu kurz um alle diese Wissenschaften
auch nur bis zu einem gewissen Grad erlangen zu können, allein dieser Einwurf
ist ungegründet und läßt sich durch das Beyspiel Leibnizens und andrer groser
Männer leicht widerlegen, überdies sehe ich bey dieser Erweiterung der Philosophie
einen wesentlichen Nuzen der darinn besteht, daß alsdenn nur fähige Köpfe sich
damit beschäftigen, andre aber so die Philosophie nur aus Modeton erwählen durch
die damit verbundenen Schwierigkeiten zurükgeschrekt würden, und so hätten wir
zwar weniger sogenannte Philosophen aber desto mehr wahre Philosophie. Die
Schriften würden weniger häufig aber desto gründlicher seyn, und so wie nur eine
Sonne den ganzen Erdkreis erleuchtet so würde eine kleine Anzahl Männer dem
Menschengeschlecht das Licht der Wahrheit aufsteken; denn wenn man überlegt
wie klein die Anzahl jener Lichter der Welt ist welche von den ältesten Zeiten an
das Menschengeschlecht erleuchtet haben, und daß öfters in einem Jahrhundert
kaum zwey solcher Männer gebohren werden, so wird man hoffentlich zugeben
daß wahre Aufklärung keineswegs von der grosen Anzahl der Gelehrten
und Schriften abhängt. Doch ich muß noch einem Einwurf zuvorkommen, daß
nemlich viele ja der gröste Theil der Menschen glüklich leben können ohne
diese Wissenschaften zu besizen, hierauf antworte ich daß das Glük des
einzelnen Menschen von den Gränzen seiner Fähigkeiten abhängt, dem zufolg
sucht der Vornehme das seinige in Ehrenstellen, Reichthümern und Herrschafft
über andre, der Gelehrte im Rang über seine unaufgeklärtern Mitbürger und
vertraulichen Umgang mit Grosen, und der Kaufmann in Erwerbung des
Geldes, allein ausserdem daß dies erkannte Vorurtheile sind die kein wahres
Glük gewähren, betrift die vorgelegte Frage weder die eingebildete Glükseeligkeit|<5>
eines Vornehmen, noch eines Gelehrten, noch des Kaufmanns, sondern das Glük
des Menschen überhaupt und dieses ist nirgend anders zu suchen als in Erweite-
rung seiner Kenntnisse.

Da nun der Begrif des Worts Philosophie festgesezt ist, so komme ich auf den
zweyten Punkt oder zur Betrachtung über den jezigen Zustand des Menschen. Ich
übergehe um alle Weitläufigkeiten zu vermeiden die Meinungen der Philosophen
über den natürlichen Zustand desselben, wie auch die Untersuchungen inwiefern
derselbe dem gesellschaftlichen vorzuziehen wäre; ob die Einrichtung der Gesellschaft
der Natur des Menschen angemessen ist; was der Mensch in andern Lagen und
unter andern Umständen hätte werden können; und andre dergleichen Fragen
die von grosen Männern hinlänglich abgehandelt worden sind, und schränke mich
blos auf eine kurze Schilderung des jezigen Menschen ein.

Der Mensch gleicht bey seinem Eintritt in die Welt einem Schiff ohne Steuermann
das den Winden und Wellen preiß gegeben ist. Die Begriffe so er durch die Erziehung
erhalten, seine aufwachenden Leidenschaften, der Zwang der Gesellschaft und die
Nothwendigkeit sein Fortkommen zu suchen bestürmen ihn unablässig und sezen
ihn jeden Augenblik in Verlegenheit. Sein Wille und seine Pflichten stehen in
einem unaufhörlichen Widerspruch, sein natürliches Gefühl sagt ihm ganz andere
Dinge als er in der Gesellschaft findet und nach denen er sich doch bequemen muß;
alles ist ihm neu und unerwartet, nach und nach belehrt ihn die Erfahrung daß
um in Gesellschaft mit Menschen zu leben man sich nach ihnen, d[as] h[eißt] nach allen
ihren Vorurtheilen, Leidenschaften, Launen und Thorheiten richten müsse, er
sieht ein daß es ihm also gleichsam unmöglich ist hier sich selbst zu leben, und daß
er gleich einem Sklaven für andere arbeiten muß um sich selbst erhalten zu
können. Seine natürlichen Begriffe von Gerechtigkeit, Güte, Aufrichtigkeit
Liebe u[nd] s[o] w[eiter] werden durch die Verfassung der Gesellschaft so eingeschränkt
und mannigfaltig modificirt daß kaum der Schatten davon übrig bleibt;
sein Verhältniß mit andern Menschen gründet sich nicht auf gegenseitige
Liebe und Vertrauen sondern auf gegenseitigen Nutzen, und mitten in
diesem Labyrinth erblikt er keinen andern Leitfaden als die Lehre daß er|<6>
sich entschließen müsse entweder mit dem Strom fortzuschwimmen oder zu sinken.
Das Glük so er sich träumte und welches zu befördern der Zwek seines Lebens seyn
soll, besteht nicht in Zufriedenheit mit sich selbst und Liebe zu allen Menschen, sondern
in dem Besiz von Dingen die diesen Namen nicht verdienen weil sie keine wahre Ge-
nugthuung geben können, Eigennuz ist die grose Triebfeder der Gesellschaft, ihm frohnt
der Arme wie der Reiche, der Niedrige wie der Hohe, alles wirft sich vor diesem Gözen-
bild nieder und die allgemeine Losung im Stand der Gesellschaft ist Reichthum. Reich-
thum ist das Ziel aller Wünsche und der Grund alles Verlangens, vor ihm schwinden
Verdienste, gute Thaten und jede stille Tugend, mit ihm ist Macht und Ansehen und
der Genuß aller zeitlichen Güter, ohne ihn schmachtet der Rechtschaffne ein elendes
und dunkles Leben dahin und stirbt ungekannt und unbelohnt. Was Wunder wenn
sich die Wünsche des grösten Theils der Menschen auf diesen einzigen Punkt vereinigen
da er nur allein alle ihre Bedürfnisse befriedigen kann? und ist es zu verwundern
wenn der gröste Theil der Menschen dadurch unglüklich wird, da der Reiche durch
den Besiz und der Armen durch die Entbehrung dieses Mittels nach dem er zu streben
gezwungen ist, gleich elend sind? Wollen wir diese Schilderung auf die verschie-
denen Stände des Lebens anwenden, so sehen wir daß dem Vornehmen die Be-
griffe seines Standes von Jugend auf eingeprägt werden, Erhebung über andre
Menschen, Streben nach Ehrenstellen und Reichthum wird ihm als der Zwek des
Lebens vorgestellt auf den er alle seine Aufmerksamkeit richten müsse. Er
lernt frühzeitig die Kunst der Verstellung, des biegsamen Nachgebens, und
des Richtens nach Zeit und Umständen; seine Wissenschaft besteht in der Kenntniß
des gegenseitigen Interesse [sic] der Stände, und in der Benuzung und Schonung
desselben zu seinem Vortheil. Die mehresten dieses Standes betrachten die übri-
gen Menschen als eine geringere Gattung Wesen die blos um ihrentwillen
geschaffen sind, und über deren Leben und Wohlfarth sie nach Belieben schalten
können, sie sind ihnen wie der Staub unter ihren Füßen, ihr Wille ist ihr Gesetz
und jede Auflehnung gegen denselben ein Verbrechen. Freundlichkeit und
Zutrauen gegen Niedrige schmüken sie mit dem stolzen Namen der Herablassung
aus, um ihnen ihre Gröse fühlen zu lassen, damit sie nie vergessen mögen wer|<7>
sie sind, und öfters ist ein einziges Wort, ein schief angebrachtes Kompliment hinreichend
um eine jahrelange Freundschaft zwischen einem Grosen und einem Geringern auf
zuheben, und den verdienstvollen Mann für einen Dummkopf zu erklären. Finden
sich ja einige Ausnahmen in diesem Stand, wie es denn würklich welche giebt, so
ist doch mehrentheils bey ihnen der Mensch dem grosen Herrn untergeordnet, und
wollte auch einer die Vorzüge des Standes beyseite sezen, so zwingt das
Beyspiel andrer, die Furcht vor seines Gleichen lächerlich zu werden, und das Mis-
trauen der Niedrigern ihn bald wieder in seine Schranken zurükzutreten. Ein
solcher Mann hat keinen Freund in der Welt, denn Freundschaft erfordert Zutrauen,
Wohlwollen, Versezen in die Lage des andern und Aufopferung, alles dies
findet er nicht bey seines Gleichen, denn jeder ist nur auf sich bedacht, und schont den
andern nur solang als er ihm nicht im Weg steht, und in den niedrigen Ständen
verscheucht die Furcht vor der Macht, Abneigung gegen eigne Erniedrigung,
und die traurige Erfahrung alles Zutrauen. Weit entfernt also daß der
Vornehme mit allen Mitteln die in seiner Gewalt stehen, durch Vermehrung
seiner SelbstKenntniß, durch Besserung seines Herzens und Beförderung
des Guten glüklich werden könnte, wird er vielmehr durch Sättigung so der
Ueberfluß gewährt, durch fehlgeschlagene Erwartungen und vereitelte Hof-
nungen von einer Begierde zur andern fortgetrieben, er ist ein unaufhör-
liches Spiel seiner Leidenschafften, und findet in diesem ewigen Streben und
Ringen keine Zeit an sich selbst und seine Bestimmung zu denken. Seine
Welt ist ausser ihm, in sich selbst findet er keine.

Betrachten wir den Gelehrten Stand dessen eigentlicher Zwek Verbreitung des
Guten und Aufklärung seyn solte, so finden wir bey weniger Mitteln diesen Zwek
zu erlangen, dieselben Vorurtheile und denselben Zwang der Verhältnisse
wie bey den Grosen. Der gröste Theil dieses Standes lebt in einer Mittelmäßig-
keit der Glüksgüter die ziemlich nah an die Armuth gränzt und entbehrt schon
dadurch die ersten Mittel zur Erhaltung der Ruhe und Heiterkeit des Geistes, die
zu den Wissenschaften unumgänglich erfordert wird. Ein groser ja beynah der|<8>
gröste Theil dieses Standes studiert daher nicht um der Wahrheit sondern um des
Brods willen, und mit der erhaltenen Versorgung hört auch gemeiniglich alsdenn
das Studieren auf. Andere denen es an Versorgung fehlt werden Schriftsteller und
überschwemmen die Welt mit einer Menge unverdauter und mittelmäßiger
Schriften die mehr oder weniger den Stempel der Nothdurft an sich tragen in der
sie geschrieben wurden. Eine dritte Klasse sucht den Gelehrten mit dem Weltmann
zu vereinigen und hängt sich an die Grosen um durch deren Unterstüzung ihren zwek
desto mehr zu erreichen. Hier wird keine Schmeicheley gespart, man studirt sorgfältig
die Meinungen und Launen des Mäcens, um sich bey Gelegenheit darnach zu
richten, sollten es gleich Irrthümer und Vorurtheile seyn; alle Grundsäze die man
etwa haben könnte müssen vor den Leidenschaften und dem Eigensinn dieses
Mäcens verstummen, und jede Wahrheit, jedes gerade Gefühl wird der Politik
aufgeopfert sobald man bemerkt daß man dadurch dessen Gunst verlieren
könnte. Diese Klasse von Gelehrten ist daher gemeiniglich in der Welt die glüklichste
obgleich nicht die löblichste, weil sie ihr Glük auf Schleichwegen und krummen Gängen
sucht die dem Mann von Wahrheit unanständig sind; und selbst der Grose, wenn
er irgend einige Aufklärung besizt muß sie verachten, wenn er überlegt
aus welchem Beweggrund sie vor ihm kriechen, und daß alle seine gepriesenen
Gaben und blendenden Vorzüge in ihren Augen verschwinden würden, sobald
er ausser Stand wäre ihnen zu nuzen. Von allen diesen 3 Klassen woraus
der gröste Theil der Gelehrten besteht ist keine Aufklärung im Gebiet der
Wahrheit zu erwarten, ihre Kenntnisse sind mehrentheils oberflächlich, ihr
Zwek ist Geld, und der Ruhm den sie der Nachwelt von sich zu hinterlassen
wünschen besteht in Titeln von gehabtem Rang und Ehrenstellen. Indessen
würde ich ungerecht seyn wenn ich dies ganz allgemein behaupten wollte
denn es giebt unter dem grosen Haufen von Gelehrten einige wenige die
sich ohne fremde Rüksicht der Wahrheit eifrigst befleissigen und aus allen Kräften|<9>
nach ihr streben, allein die Bahn so sie betreten ist so schwierig, und ihr Schiksal
so wenig beneidenswerth daß nur wenige den Muth haben ihnen zu folgen.
Der Welt unbekannt verleben sie auf ihrem einsamen Zimmern unter dem Staub
der Bücher und dem Druk der Nahrungs-Sorgen traurige Tage. Von ihnen sagt
ein gewisser Schriftsteller*[4][5] Armuth, Wahrheit, und Freiheit sey ihr Loos, denn
wer die erste fürchtet ist von der leztern weit entfernt. Der Gelehrte von
Weltton sieht verächtlich auf sie herab weil er keinen Sinn für Wahrheit hat,
und nicht begreifen kann daß ein Mann von festen Grund-Säzen sie in keiner
Lage des Lebens verläugnen kann, sich immer so zeigen muß wie er ist, und daß
es ihm eben so unmöglich ist die Rolle des Kamäleons in Gesellschaften zu
spielen, als einem Podagristen[6] auf dem Seil zu tanzen. Der Grose sieht
mitleidig auf ihn herab als auf einen Mann der seinen Vortheil nicht versteht
und betrachtet ihn als einen Pedanten weil er in seiner Gegenwart vielleicht
verlegen ist, und troz aller seiner Kenntnisse ihn nicht mit einem einzigen
wizigen Einfall unterhalten kann. Und doch ist diese unansehnliche Klasse
von Gelehrten die einzige aus welcher von jeher wahre Aufklärung über
die Welt verbreitet worden ist. In der Stille des Zimmers, durch anhalten-
des Nachdenken und Losreissung von überflüssigen Bedürfnissen kömmt der
Geist des Menschen zur Reife. Gassendi,[7] Cartesius,[8] Kepler, [9] Leibniz, [10] Newton, [11] Leibniz, [12]
Loke,[13] Euler[14] u[nd] a[ndere] m[ehr] bildeten sich, wie Zimmermann[15] sagt, nicht bey Spieltischen
und glänzenden Assembleen oder in dem Geräusch der Welt, und doch waren
es diese Männer welche die Kräfte des menschlichen Geistes erforschten, das
Gebiet seiner Kenntnisse erweiterten, und das Licht der Wahrheit über die
halbe Welt verbreiteten. Ein sicherer Beweiß daß Menschenkenntniß und
Welt kenntniß himmelweit von einander verschieden sind; wer die Men-
schen kennt, kennt auch die Welt aber nicht umgekehrt. Der Gelehrte tritt
dadurch daß er für sich lebt nicht aus aller Verbindung mit der Welt,|<10>
tausend Bedürfnisse fesseln ihn an seine Nebenmenschen, er kennt die Pflich-
ten die er ihnen schuldig ist, und weiß daß er ohne ihre Hülfe nicht leben kann.
allein es ist zuviel gefordert wenn man verlangt daß er mit Hintansezung
seiner Grundsäze sich nach allem bequemen und richten müsse, daß er bey
vielen Dingen die in seinen Augen weder Reiz noch Werth haben mehr als bloser
Zuschauer seyn soll, und doppelt ungerecht ist es wenn man ihn deswegen
geringschäzt und wohl gar verachtet weil er nicht nach Dingen strebt die nach
seiner Ueberzeugung ihm weder Ruhe noch Befriedigung gewähren können.

Die übrigen Stände der Gesellschaft gleichen den beyden hier angeführten
in den Hauptzügen so sehr daß es nur Wiederholung wäre sie einzeln zu schil-
dern. Eigennuz, Streben nach Reichthum, Macht, Ansehn und Herrschaft über
andere sind mehr oder weniger das Ziel aller menschlichen Wünsche. Jeder
arbeitet nur für sich und zu Befriedigung seiner Leidenschafften, die Bedürf-
nisse vermehren sich mit dem steigenden Luxus und der Verderbniß der
Sitten, und da Reichthum das einzige Mittel ist sie alle zu befriedigen
so ist die Aufmerksamkeit aller Menschen auf diesen einzigen Punkt ge-
richtet. Mancher glaubt nicht zu leben wenn er nicht Summen verpraßt
wovon viele Familien unterhalten werden könnten, andere unter dem
Vorwand sich von dringender Noth zu schüzen, scharren Reichthümer zu-
sammen ohne sie zu genießen weil sie befürchten in künftigen Jahren ein
mal Hunger leiden zu müssen, gleich als wenn sie Jahrhunderte leben könnten.
So entsteht auf der einen Seite Ueberfluß und Ausschweifung und auf
der anderen Mangel u[nd] Elend, alles strebt und ringt nach Glüksgütern
und da die unerlaubten Mittel mehrentheils weit eher dazu verhelfen
als die erlaubten so erzeugt diese Begierde in allen Ständen tausend Laster
und Uebelthaten, und die Gesellschaft ist zuweilen genöthigt Verbrechen zu
bestrafen die sie selbst erzeugt hat. Von dem Strom der Vorurtheile|<11>
hingerissen, von ihren Leidenschaften tyrannisiert erliegen tausende unter der
Macht derselben und verkürzen durch Kummer und Sorgen ihre Tage; die wenigen
Günstlinge des Glüks begleitet Ueberdruß u[nd] kalte Gleichgültigkeit mitten
in den Schoos der Freuden, weil ihre Sinnen [sic] durch den öftern Genuß stumpf ge
worden sind, und ihr Herz ein Raub der Leidenschafften ist. Der Rechtschafne wird
mit seinen Tugenden verkannt und verachtet sobald er nicht dreist genug ist
damit zu prahlen, oder ihm ein Mäcen mangelt der ihn unterstüzt, Kampf
mit seinen Leidenschaften, und Drang der Körperlichen Bedürfnisse bestürmen
sein Leben unaufhörlich, Geduld und Selbstverleugnung ist das traurige
Gesez seiner Tage, und Undank von Menschen sein Lohn. Fast mögte man
fragen wie sich dieses alles mit dem Begrif von einer weisen und gütigen
Vorsicht[16] reimen ließe? Auch haben die Weisesten unter den Menschen diesen
Widerspruch sehr wohl eingesehen und daher den Menschen auf ein zukünftiges
besseres Leben verwiesen weil sie fühlten daß durch das jezige die Gottheit
nicht gerechtfertigt werde. Ich bin weit entfernt den Menschen diesem lezten
Trost durch Zweifel rauben zu wollen, allein unabhängig von ihm läßt sich
auch schon das Unglük des Menschen mit dem Begrif einer Gottheit reimen
wenn man annimmt daß der Mensch selbst der Urheber davon ist. In der
Harmonie des ganzen Universums erkennt man deutlich die Hand Gottes
in der Gesellschaft hingegen erblikt man überall die Hand des Menschen.
Dies ist die Auflösung des Räthsels. Es giebt zwar in unsren Tagen eine
ziemlich zahlreiche Klasse von Philosophen denen diese Schilderung übertrieben
scheinen wird: Männer die bey ihrem wohlbesezten Tisch und hinlänglichen
Auskommen alles in der Welt sehr gut finden weil es ihnen an nichts gebricht,
die nicht fühlen wie es dem Armen zu Muth ist weil es ihnen unmöglich ist sich
in seine Lange zu versezen, und die zur Erhaltung ihrer Ruhe sich eine gewisse
Gleichgültigkeit zum Gesez machen mit der sie alle Vorfälle des Lebens
leicht übersehen können. So bequem aber diese Philosophie seyn mag so|<12>
ist sie des Menschenfreundes unwürdig, weil sie unter dem Vorwand die Menschen
übertrieben ihre Klagen, das Herz verhärtet, den Menschen ganz allein auf sich
selbst einschränkt und alle warme Theilnehmung an dem Schiksal des Menschen
erstikt.

Wir haben nun den Begrif des Worts Philosophie festgesezt, wir haben ferner
den jezigen Zustand des Menschen betrachtet und daraus ersehen daß es ihm bey
der jezigen Verfassung der Gesellschaft gleichsam unmöglich ist, seine Aufmerk-
samkeit auf sein inneres Wesen zu richten und sich zu einer Wissenschaft empor
zuschwingen die, wenn er sie erreichen könnte, das Glük seiner Tage befördern
würde, statt daß der Mangel derselben in [!] nur in Irrthümer führt u[nd] die
Finsterniß vermehrt so die Wahrheit vor seinen Augen verhüllt. Dem zufolg
kann man die Frage: ob der Mensch in seinem jezigen Zustand überhaupt
einer Philosophie fähig sey gerade zu mit Nein beantworten und mit dieser
Verneinung fiele die vorgelegte Frage: welches System der alten Philosophen
den meisten Einfluß auf möglichst allgemeine und besondere Glükseeligkeit
haben könnte, von selbst weg. Sollte es denn also unmöglich seyn den jezigen
Zustand des Menschen zu verbessern? So wenig auch irgend ein philosophisches
System hier fruchten würde, so bin ich dich weit entfernt diese trostlose nieder-
schlagende Lehre uneingeschränkt zu behaupten, denn so tief der Mensch auch
gesunken ist, so ist er doch nicht ohne Rettung verloren. Laßt uns also dem
Arzt nachahmen der da wo die Krankheit tief eingewurzelt ist, keine scharfen
reizenden Mittel giebt die den Körper vollends zerstören könnten, noch den
Kranken aufgiebt, sondern Palliative braucht um das Uebel zu lindern und
es soviel möglich erträglich zu machen. Diese Mittel finde ich in einem
ganz kleinen und zu sehr vernachlässigten Theil der Philosophie, nemlich in der
Moral. Man muß den Menschen nicht mit dem Gewicht seiner Pflichten erdrüken
sondern sie ihm suchen angenehm zu machen und zu erleichtern, indem man ihm
den Vortheil der aus der Erfüllung derselben für ihn selbst u[nd] seine Neben-
menschen entspringt, recht überzeugend schildert. Man muß mehr zu seinem|<13>
Herzen als zu seinem Verstand reden, denn eine einzige gute Empfindung würkt
weit stärker und anhaltender als alles Raisonnement; man muß sich in seine Lage
versezen, ihm Theilnehmung zeigen, und so sein Vertrauen zu gewinnen suchen, und
überall Liebe an die Stelle des Zwangs sezen. Jeder der aufrichtiges Mitgefühl sieht
ist geneigt sein Herz der Stimme der Freundschaft zu öfnen, dagegen Geseze, strenges
Ansehen und Autoritäten nur abschreken und verhärten. Man muß ferner
alle eitlen Wünsche nach Dingen deren Erlangung unmöglich ist oder zuviel Kosten
würde dadurch zu erstiken suchen daß man die Menschen überführt daß selbst
diejenigen so in dem Besiz dieser erwünschten Güter sind, eben nicht glüklicher ja
öfters weit unglüklicher sind als derjenige dem sie mangeln u[nd] daß es folglich
Vorurtheil ist wahres und dauerhaftes Glük in dem Besiz derselben zu suchen. So
würde man nach und nach des Menschen Herz beruhigen und seinen Zustand ver-
bessern indem man ihn erträglicher macht, und dies ist die einzige nüzliche
Aufklärung und die so er in seiner jezigen Lage am meisten bedarf, auch würde
ein solches Verfahren der vorgelegten Frage gemäß die allgemein mögliche
Glükseeligkeit am meisten befördern. Es ließe sich hierüber noch vieles sagen, wenn
die Gränzen und der Zwek dieser Schrift erlaubten sich in das Einzelne einzulassen
allein das Gesagte ist hinreichend um meine Meinung über den Gegenstand der
Frage zu erklären. Es bleibt mir nun noch übrig die vorgeschlagene Lehrart auf
irgend ein System der alten Philosophie anzuwenden, und ich finde keines das
ihr besser entspräche als das Sokratische. Dieses System ist am meisten auf
eine richtige Kenntniß des Menschen u[nd] seines Zustands gegründet, alle
übrigen sind theils mit zuviel Grillen, theils auch mit Unmöglichkeiten an-
gefüllt, weil ihre Urheber den Menschen nicht genau kannten. Einige betrachteten
ihn zu einseitig und wollten wie Pythagoras u[nd] seine Anhänger ihn ganz geistig
machen, und andere, wie die Stoiker suchten alles Körperliche Gefühl in ihm zu
erstiken, und ihn vergessen machen daß er mit einem Körper umgeben ist; die
einen und die andern verlangten also eine Unmöglichkeit weil sie ihre Systeme
nicht aus der Menschlichen Natur hernahmen sondern den Menschen ihrem
System anpassen wollten, und weil überhaupt Systemgeist und Sucht sich durch
sonderbare Meinungen vor andern auszuzeichnen der Zwek ihrer
ganzen Philosophie war.|<14>

Ich habe nun die vorgelegte Frage nach meiner Ueberzeugung beantwortet
ohne Rüksicht auf Lieblings-Systeme oder herrschende Meinungen weil ich glaube
mit Männern zu reden denen die Wahrheit am Herzen liegt. Es lag nicht an
mir daß ich die Frage über Philosophie und Glükseeligkeit nur negativ
beantwortete, und die ganze Philosophie deren der Mensch noch fähig ist auf
einen kleinen Theil derselben reducirte der ausserdem in der Anwendung
noch vielen Schwierigkeiten unterworfen ist. Mein eifrigster Wunsch wäre
gewesen diese Frage positiv beantworten zu können, allein hier widersprach
Erfahrung und innere Ueberzeugung. Mögte ein anderer das Gegentheil
beweisen! mögte man uns überzeugen daß die Lage des jezigen Menschen
nicht so schlimm ist, und daß er eines gröseren Glüks fähig sey als dessen
so aus der Ertragung des Schiksals entspringt! ich würde willig meine
Meinung gegen die seinige vertauschen, bis dahin aber bleibe ich bey
der Erfahrung stehen und schließe mit Rousseaus Worten.


    Homme! reste a la place que la Nature t’assigne dans la Chaine
    des Etres, ne regimbe point contre la dure Loi dela Necessité
    & n’épuise pas à vouloir lui resister des forces que la Nature
    ne t’a point donnés pour étendre ou prolonger ton Existence,
    mais seulement pour la conserver. Ta Liberté & ton
    Pouvoir ne s’étendent qu’aussi loin que tes forces naturelles,
    tout le reste n’est que Prejugé, Préstige, Illusion.[17]

Notes

  1. Johann Jakob Brucker geb. 22. Januar 1696 in Augsburg; gest. 26. November 1770 ebenda, evangelischer Theologe und Pfarrer, Schulrektor und Philosophiehistoriker.
  2. Zitat suchen!
  3. Die aus der Antike kommende Unterscheidung der drei Naturreiche: mineralisch, animalisch, vegetabilisch, die sich durch die chymische Literatur der frühen Neuzeit hindurh zieht und die neu positioniert wurde von Carl von Linné, Systema naturæ, sive regna tria naturæ systematice proposita per classes, ordines, genera, & species (Leiden: Johann Wilhelm Groot, 1735).
  4. [Fußnote im Dokument:] *D’Alembert
  5. Quelle heraussuchen
  6. Podagra, Gicht des Großzehengrundgelenks, allgemeiner auch des gesamten Fußes.
  7. Siehe den Wikipedia-Artikel Pierre Gassendi.
  8. Siehe den Wikipedia-Artikel René Descartes.
  9. Siehe den Wikipedia-Artikel Johannes Kepler.
  10. Siehe den Wikipedia-Artikel Gottfried Wilhelm Leibniz.
  11. Siehe den Wikipedia-Artikel Johannes Kepler.
  12. Siehe den Wikipedia-Artikel Isaak Newton.
  13. Siehe den Wikipedia-Artikel John Locke.
  14. Siehe den Wikipedia-Artikel Johann Albrecht Euler.
  15. Siehe den Wikipedia Artikel Johann Georg Zimmermann, sowie den Artikel zu Zimmermann in dieser Datenbank.
  16. Im Sinne von Vorsehung, göttlichen Fügung.
  17. Die Passage ist eigentümlich gekürzt modifiziert – etwa durch eine Ersetzung von Himmel durch Natur – gegenüber der Fassung die sich in Rousseaus Emile ou de l’education (London 1774), S. 73 findet: „O Homme! resserre ton existence au-dedans de toi, & tu ne seras plus misérable. Reste à la place que la nature t’assigne dans la chaîne des êtres, rien ne t‘en pourra faire sortir´; ne regimbe point contre la dure loi dela nécessité, & n’épuise pas à vouloir lui résister des forces que le Ciel ne t’a point données pour étendre ou prolonger ton existence, mais seulement pour la conserver comme il lui plait, & autant qu’il lui plait. Ta liberté, ton pouvoir ne s’étendent qu’aussi loin que tes forces naturelles & pas au-delà, tout le reste n’est qu’esclavage, illusion, prestige. [Google Books]