D-Q6972

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Commentary

Transcript

Weimar, den 12ten Februar. 1784.

Um, wo möglich, die Zwistigkeiten, welche den Orden
der Ill. In seinem guten Fortgange hemmen könnten,
so wenig, als zu heben, haben sich unten unterschriebene
Bbr, zusammen gethan, um dasjenige, was Gestern
Gespächsweise darüber mit dem hohen Br Philo vorge-
fallen, zu Papier zu bringen. Und sich dabey keine andre
Absicht, als alles dasjenige zu versuchen, was dahin leiten
kann, die im O. liegende heiligen Dinge, nicht ver-
lohren gehen zu lassen.

1) Br Ph. Erklärt; er habe keines-
weges die Absicht, eine Privat-Strei-
tigkeit zu erheben, oder nur fort-
zusetzen; sondern gewisse, un-
recht vorgegangene Dinge, in ihre
wahres Licht zu stellen. Er
würde auch dieses nicht thun,
wenn nicht der hohe [?] Br. Spartacus
ferner gebeten und gesagt hätte:
Er sey der Schöpfer des ganzen
„Werkes , und der Br. Ph. Habe
„die Grade verfälscht:“ Daher
glaube der Br. Ph. Es in den gegen-
wärtigen Falle, nicht nur er-
laubt, sondern halte es für
Pflicht dasjenige darüber
zu sagen, was wahr sey
und er [***]e also, wie
folgt.|<2>

„Als ich mich mit dem Plan einer
besseren Fr. Mry beschäftigte und
mir dabey einige gute Freunde zu
belohnen ausersehen hatte, kam der
Marquis Constanzo/ Diomedes
zu mir, und versicherte mich: was
ich suchte, sey schon in einem oc[ulten]
O. alles da. Er nahm mich zum M[itglied]
auf, und zugleich mit mir andre Leute in
Frankfurth, die hernach die Unruhe
verursachten. Mit mir aber ließ
man sich vorzüglich ein, und
setzte mich zum Führer der Uebrigen.
— Ich kam mit Spartacus in
[***], der mir einen
neuen Himmel und eine neue
Erde, ein [***] weltumfassendes
System
versprach, dem höchste
Obere[1] in entfernten Welt-
gegenden lebten. Er führte mich
zwar nicht über die maurerischen Grade
hinaus, gab mir aber General Ideen
von dem ganzen Stand für, die mir
gefielen. Ich machte ihm Ein-
wendungen; fand den Plan
zu complicirt; nicht aller Orten
anwendbar; gefährlich; der
Corruption ausgesetzt. Er
versprach; in der Folge alle
Zweifel zu heben; verpfändete
mir seine Ehre und Person und
befahl mir nun, zur Probe meiner
Anhänglichkeit, die Sache, so viel
möglich, auszubreiten,|<3>
Nun nahm ich zuerst meine ober
erwähnten Freunde auf, dazu warb
andere an, und f.f. einige wurden
mir s ogar wider Willen aufge-
drungen. In kurzer Zeit habe ichs
mit einigen Hunderten zu thun.
Die auch alle befriedigen sollte, weil sie
alle an mich zurück gewiesen wurden. Endlich wollten einige von Ihnen klar sehen; und ich sahe selbst die Sache nur noch dunkel. Da drang ich dann aif Aufschlüsse. Die Antwort, die ich von Spartacus erhielt war: Die Höhren Grade seien noch nicht fertig Doch schickte er mir sämtliche seiner Aufsätze und Papiere, mit der Vollmacht, nach seiner Einsicht und meinem Vorschlag solche Grade aus solchen Materialien zu machen und zugleich einzuführen. Nach Gutdünken Mitarbeiter und Mitwissende zu wählen.

Ich machte keinen Gebrauch von dieser Erlaubniß; sondern bat erst, mir durch eine Reise nach Bayern, Gelegenheit zur Bekannntschaft mit den Männern zu geben mit denen ich zu thun haben würde. Ich reisete dahin; fand, daß Spart. beynahe mit allen seinen Mitarbeitern über [***] gespannt war, daß sie sich über seine Herrschsucht und sein Jesuitismum, beklagten Und als sie [***] mir vorher, daß ich früh oder spät gewiß auch mit ihm [***] und er mich übel behandeln würde, sobald er meiner nicht mehr bedürfte.|<4>

Notes

  1. Ordens-Obere