D-Q9335

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Commentary

Knigge fasst zunächst die wichtigsten Punkte des Wilhelmsbader Kovents bezüglich der künftigen Struktur und Organisation des Ordens zusammen.
Dabei geht er auf das Fehlverhalten Ditfurths und die verschiedenen Gruppen und Freimaurersysteme ein, besonders das Zinnendorfische System, die den Orden und dessen Grad-System beeinflussen könnten.
Außerdem sei die Existenz des Ordens vielen Teilnehmern bereits bekannt gewesen, die Frage woher bleibt offen. Viele von ihnen baten um eine Aufnahme, Knigge ließ sie Reverse unterschreiben,
gab ihnen aber nichts Schriftliches oder sprach über Interna.

Der wichtigste Mann für die künftigen Entwicklungen sei Bode gewesen, dem sich Knigge nun mehr annehmen möchte. Den Auszug eines Briefwechsels über die Vorstellungen Bodes hängt er an.
Bode wurde schließlich von Knigge bis in den Rittergrad eingeweiht und die wichtigsten Punkte seiner Vorstellungen für die Arbeit im Orden finden sich zusammengefasst.

Außerdem berichtet über Göchhausen, den er für vielversprechend halte, der allerdings durch seine Verbindung zu Witzleben und den Rosenkreutzern negativ in Bezug auf den Orden beeinflusst werde.
Zuletzt erwähnt er noch, dass Dörrien in Leipzig zum Minerval wurde.

Transcript

Knigge, Bericht über Jonien,[1]

Ich reisete den 22. nach Avaris,[2] wohin Amelius[3] den 23. zu kommen versprochen hatte, und auch kam. Ehe ich nun berichte, von welchem Erfolge meine Ausrichtungen mit ihm gewesen sind, muß ich erst etwas weiter zurückgehen.

Als das Convent im Wilhelmsbad[4] gehalten werden sollte, überließen mir die erl. Obern, daselbst für das Beßte des ⊙ zu würken, nachdem ich es den Umständen nach gut finden würde. Da indessen keiner von den Deputierten so genau mit mir bekannt war, daß ich ihn | hätte sogleich aufnehmen, und wenn dieß auch angegangen wäre, ihn wenigstens nicht genug unterrichten können; so mußte ich billiger weise darauf Verzicht thun, und war also auch meine Gegenwart in Wilhelmsbad sehr entbehrlich, besonders da der Br. Minos[5] dort wenigstens aufmerksam seyn konnte, daß nichts festgesetzt würde, das gänzlich unsern Zwecken entgegen wäre. Es kam uns, nach meiner Meynung, hauptsächlich auf folgende Punkte an:

1.) Daß eine gewisse Vereinigung aller Systeme in den untern 3 Graden der Freymaurer zu Stande käme, nämlich, daß alle ⧉, welche nach alten Gebrauch in den drey symbolischen Graden arbeiteten, und streng in der Auswahl ihrer Mitglieder wären, sich einander wechselseitig für ächt erkennen, und nicht verketzern mögten.
2.) Daß in der gewöhnlichen Freymaurerey von den höhern Graden gar nicht die Rede seyn därfe, so wenig als von unbekannten Obern.
3.) Daß alles Geldeinschicken an die höhern Obern aufhören mögte.
4.) Daß ein neues Gesetzbuch gemacht würde. |
5.) Daß die Mitglieder der ⧉ ihre Meister, und die ⧉ ihre Directoria wählen müssen.
6.) Daß keiner, der vorgebe, höhere Grade zu haben, desfalls den geringsten Vorzug in der gemeinen Freimaurerey haben därfe, sondern entweder davon schweigen, oder seine Waare hergeben solle.

Diese Punkten empfehle ich vorzüglich der Aufmerksamkeit des guten Minos Aber er hatte sich gleich anfangs so ungestimm, und unvorsichtig betragen, daß er nichr nur gar keinen Einfluß auf die Verhandlungen hatte, sondern daß man sogar gleich einen engern Ausschuß niedersetzte, und ihn davon ausschloß.[6] Dennoch erfuhr ich, welche Wendung die Sachen nehmen, auch welche andere Gesellschaften und Freymaurerey-Sisteme ein Gewicht zu bekommen suchten. Mit den Cheffs des Zinnendorfischen Systems nahm ich Gelegenheit, einen Briefwechsel anzufangen, den ich auch noch jetzt fortsetze.[7] Die Emissarien anderer Gesellschaften forschte ich theils durch andere Wege aus, theils hatten sie selbst das Zutrauen zu mir, sich mir zu entdecken, weil sie von mir wußten, daß ich mich nicht aus Eigennutz, sondern aus Eifer für die gute Sache dabey interessiere. Die Deputierten im Wilhelmsbad aber kamen fast alle zu mir, und da sie | (ich weiß nicht woher) Nachricht von der Existenz unsrer Verbindung hatten; so bathen sie mich alle, auch der [Prinz Carl] von H[essen][8], um die Aufnahme. Nun hielte ich es am beßten gethan, daß ich die Mehrsten einen Revers unterschreiben ließ, ihnen also Stillschweigen auferlegte, aber keinem einzigen von ihnen, während der Convent-Zeit das geringste schriftlich mittheilte. Dieß that ich, und redete nur im allgemeinen mit ihnen. Das Convent nahm in so weit eine ziemlich gute Wendung, daß man

1.) das Verketzern aufgab, und darüber einig wurde, man sollte mit den ⧉ der symbolischen Grade anderer Systeme auch in brüderliche Verbindung zu tretten suchen.
2.) Niemanden mehr, als diese drey untern Grade als wesentlich aufdringen.
3.) Daß alles Uebrige dort ausgemachte nur skizzirt, einigen geschickten Br. Br. aber die weitere Ausarbeitung aufgetragen, und den ⧉ überlassen wurde, die höhern Grade, und überhaupt das ganze System anzunehmen, oder nicht[.]

Nun kam es also darauf an, zu wissen, ob diejenigen Brüder, welchen die weitere Ausfeilung des Systems aufgetragen war, Män|ner für uns wären, oder nicht. Der wichtigste unter ihnen war Amelius und dieser mußte also mein Studium seyn. Im Ganzen aber muß ich den Deputierten die Gerechtigkeit wiederfahren lassen, daß die mehrsten von ihnen wenigstens guten Willen hatten, und daß, wenn sie inconsequent handelten, es nur daran lag, daß sie in keiner guten Schule gewesen waren, folglich die Sache schief ansahen.

Nach dem Convente beförderte ich den Amelius bis zum kleinen Illuminaten-Grad inclus. Ich suchte ihn kennen zu lernen, brachte ein paar Tage mit ihm in Edessa[9] hernach in Thessalonica[10] zu. Er schien zufrieden, und eifrig. Folgendes redet für ihn.
Er ist ein Mann von Jahren, ein feiner Kopf, fleißiger Forscher; die stricte Observanz hat ihm einen großen Theil des wenigen Guten, so sie hatte, zu danken. Er hat einen offenherzigen Character ohne Verstellung, sucht Wahrheit, und ist kein Schwärmer, klebt an keinem andern Systeme, hat Vermögen genug, um nicht aus Interesse zu handeln.
Gegen ihn ist Folgendes:
Er mag gern eine Hauptperson vorstellen. Er ist etwas stürmisch und heftig. Er wird nicht lange im Dunkeln geführt seyn wollen. | Er liebt das Wohlleben, doch ohne unmäßig zu seyn. Er sieht es gern, daß ihm die Fürsten schmeicheln.
Daß ich einen ordentlichen Briefwechsel mit ihm fortgesetzt habe, wissen die erl. Obern schon. Jetzt komme ich zu unsern mündlichen Verhandlungen, wovon ich ihnen einen Auszug mittheilen werde.

Ich fragte ihn, warum er unsre Verbindung aufgesucht habe?
A. Aus der redlichen Absicht, etwas Gutes durch dieselbe zu wirken, mit dem festen Entschluße, wenn er überzeugt würde, daß sie edle und große Zwecke habe, alsdann mit allem Eifer für dieselbe zu arbeiten, und die stricte Observanz darnach mit leiten zu helfen; aber auch mit dem Vorsatze, wenn er Betrug, oder gar Jesuitismum wahrnehme, die Schelmerey öffentlich zu Schanden zu machen.
I[ch] Ob er dann viele Personen in der stricten Observanz kenne, die er gern aufgenommen wissen wolle?
A. Wenn unsere Verbindung seinem Ideale entspräche; so kenne er ohngefahr nur 3 oder 4 Menschen, die er gänzlich davon unterrichtet sehen möchte. |
I Bravo! Aber was erwarte er dann von uns?
A. Eine grosse, sichere, feine, schon durch Proben bestättigte Anstalt zum Beßten der Menschheit, strenge Rechtschaffenheit, Einigkeit der Cheffs, und da er gar zu sehr besorgt sey, daß Jesuiten dahinter stecken könnten;[11] so verlange er, sich an meine Person in allem halten zu därfen, folglich mit keinem unbekannten Obern zu thun zu haben; daß also seine Handschriften, Tabellen etc. in keine andere als meine Hände kämen, und daß, wenn ich mir von ihm etwas versprechen wollte, ich ihn bald überzeugen müßte, daß nichts Gefährliches für die Menschheit, kein Pfaffen- und Dummheits-Regiment dahinter stecke. Geheimnisse wolle er nicht haben.
I Was er gegen diese Forderungen zu leisten verspräche?
A. Ganz für uns zu leben, und zu würken, mir, aber nur mir, bis er die andern Personen kännte, uneingeschränktes Zutrauen zu wiedmen, mir seine Verbindungen, Plane, Absichten, Entdeckungen, die er neuerlich in der Geschichte der Maurerey, und Rosenkreutzerey gemacht, mitzutheilen, mir die Convent-Acten zu zeigen, damit ich mich überzeugen könne, daß man wenigstens das Gute gesucht habe. |

Er erfüllte sogleich einen grossen Theil dieser Versprechen, und ich habe Ursache, sowohl von seiner Redlichkeit, strengsten Redlichkeit, überzeugt zu seyn, als auch davon, daß seine Kenntnisse, und Papiere uns Nutzen stiften würden. Auch kenne ich nun seine Ordens- und Weltverbindungen, und weiß, daß keine Gefahr bey ihm ist.
Während ich dieß alles las, mußte er mir Tabellen, Character, Lebenslauf etc. verfertigen, welches er jedoch nur mit der Bedingung that, daß alles, bis zu weiterer Einsicht in das □ System, mir allein anvertraut bleiben mögte.

Darauf theilte ich ihm den großen Illum. Grad mit.

A. Es sey dieß alles schön, tief durchgedacht. – Aber wie, wenn dennoch Jesuiten dahinter steckten? Eine schöne Schale könne man auch gefährlichen Zwecken anhängen.
I Dafür stünde ich ihm ein.
A. Das könne ich nicht. Er wisse nicht, ob ich nicht selbst betrogen sey? Ob ich die Häupter kenne?
I Ja!
A. Das sey ihm in so weit genug, daß er nun mich bey den Ohren kriegen würde, wenn es auf etwas Schlimmes hinausliefe. |
I Was für Recht er habe, so viel zu verlangen?
A. Sehr grosses. Es sey keine Kleinigkeit, wenn, ein Mann, der nahe an 60 Jahre gelebt, und Erfahrungen, nützlich zu werden, gesammelt habe, sich ganz hingeben wolle. Dünke uns seine Person nicht wichtig genug; so wolle er sich nicht zudringen, aber ein redlicher Mann sey eine sehr wichtige Person. Tauge er für die höhern Zwecke nicht; so würde ihn das betrüben, aber in seinem Alter könne er nicht als Minerval arbeiten. Seine Pflanzschule sey 56 Jahre lang Gottes schöne Welt gewesen. Pflanzschulen anlegen wolle er gerne, aber doch sey es billig, daß er erst wissen müßte, wohin er die Leute führen sollte. Der öffentliche Zweck sey herrlich, aber welches sey der geheime?
I Vorerst könne und därfe ich ihn nur noch einen Schritt weiter führen, und alles Uebrige den Obern überlassen, und dieß um so mehr, da es auf dem Convente ausgemacht sey, daß die Deputierten sich in alle geheime Gesellschaften aufnehmen lassen, und dieselben erforschen sollten folglich der Convent nur die Vorbereitung zu einem in einigen Jahren zu haltenden seyn sollte Ob er dieß läugnen könne? |
A. Läugnen? Er läugn[e] nie etwas, das wahr sey! Hiebey riskirten wir aber nichts; denn 1.) sey dabey ausgemacht, daß keiner die Pflichten der Rechtschaffenheit übertretten, das Gute, so ihnen vertrauet würde, nie wieder erzählen solle. 2.) Wenn wir ihn für keinen redlichen Mann hielten; so sollten wir ihn laufen lassen. Sey er das aber, so könne er uns bey genauerer Kenntniß der Sache sehr nützlich seyn.

Nach vielfältigen Hin- und Herreden ertheilte ich ihm letztlich noch vor unsrer Abreise den Rittergrad. Er schien gar nicht betroffen über die Verpflichtungen, welche man darinn fordert, obgleich er aus oben angeführten Gründen, dieselben nicht übernehmen zu können, sagte.
Unser redlicher Vergleich war folgender, welchen ich nun den erl. Obern hier vorlege, mit gehorsamster Bitte um baldige Resolution; denn ich werde diese Gegenden bald verlassen.
Wenn man dem Amelius den endlichen Hauptzweck des □ vorlegt, und er denselben edel und gut findet, ihm auch ein paar würdige Manner noch nennen kann, von denen er gewis ist, daß sie eben solche Feinde von Jesuiten sind, als er und ich; so will er |

1. treu an uns halten, für uns wirken, und uns nach der Vorschrift des Rittergrads die Oberhand in dem neuen System zu verschaffen suchen.
2.) Dafür sorgen, daß Illuminaten (so viel er dazu beytragen kann) bey den Directorien angesetzt werden.
3.) Daß die ⧉ der stricten Observanz mit den Unsrigen fraternisieren. Hiebey aber würden ein paar Punkte seyn, welche er nicht aus dem Wege zu räumen wüßte, nemlich, daß alsdenn unsere ⧉ äußerlich den H[erzog] F[erdinand][12] als Großmeister erkennen, sodann auch die sehr geringen Beyträge zur Unterhaltung der Haupt Direction bezahlen müssen; dagegen aber auch alle Nachrichten mitgetheilt erhielten, und alle Vorrechte genößen. – Das sind böse Punkten! –
4.) Bey Verfertigung des neuen Gesetzbuchs wolle er in alle Wege unsre Plane in Ansehung der Meisterwahlen etc. vor Augen haben.
5.) Seine Kenntnisse über den Ursprung der Freymaurerey, und der Rosenkreutzer unsern Obern mittheilen, und die der stricten Observanz versprochene Deductionen darüber in unsern Druckereyen drucken lassen, und | an unsere Leute nach unserer Vorschrift austheilen, (aber auch an die, welchen er sie vorher versprochen habe).

Auch den Nahor[13] habe ich in Avaris kennen gelernt. Er ist ein durch seine Schicksale scheu und mißtrauisch gewordener Mann, sonst hat er mir ganz gut gefallen. Er ist aber in Bekanntschaft mit einem Lieutenant v. W[itzleben] [14] gerathen, welcher zu einer gewissen Gesellschaft gehört, in welche sie ihn auch ziehen wollten.[15] Dabey warneten sie ihn, und zeigten ihm einen im sehr elenden Stile geschriebenen Befehl der Obern, sich für Illuminaten oder Uniformes zu hüten: dieß seyen Leute, welche schröpferische Magie[16] trieben u. d. gl. mehr. Meiner war auch darinn beßtens gedacht. So sehr dieß nun das Gepräge des Betrugs an seiner Srirne führte; so hat es doch den Nahor irre gemacht, und ich vermuthe, er wird von uns abgehen.[17] Unterdessen arbeite ich durch unsere Freunde in Weimar an seiner Beförderung im Dienste. Wenn er dann von uns abgeht; so haben wir wenigstens etwas Gutes für ihn gestiftet. Hier ist sein Q. L. und eine Anmerkung von Cimon[18] dabey, die ich wohl zu lesen bitte. Das ist wieder eine Folge von Minos [un]vorsichtigen Correspondieren. Denn dieser ist es, der mit dem elenden B[ahrdt][19] in Briefwechsel steht.[20] |

Amelius hat mir noch ein Zeichen seines Eifers für den □ dadurch gegeben, daß er sich kräftig für einen Bruder in Clandiopolis[21] verwendet, um demselben auf meinen Vorschlag eine Hofmeisterstelle bey einem Prinzen zu verschaffen.[22] Dagegen habe ich einen jungen Menschen, den er sehr empfohlen, zu Meinungen[23] angebracht. Nochmals bitte ich herzlich, mir bald wegen Amelius Verhaltungsbefehle zu geben.

Sinope.[24] Hier ist E[ginhard][25] Minerval geworden, sehr eifrig, und sehr zufrieden; hat sein Q.oL. abgeliefert.

Philo.

Notes

  1. Ionien, die neue für Johann Joachim Christoph Bode eingerichtete Provinz mit ihrem Zentrum Thüringen.
  2. Eisenach.
  3. Johann Joachim Christoph Bode Item:Q133
  4. Wilhelmsbader Konvent, 15. Juli bis 1. Sept. 1782 Item:Q76299
  5. Franz Dietrich Freiherr von Ditfurth Item:Q248
  6. Vgl. Knigge an Weishaupt, 5. [8. 1782].
  7. Knigge korrespondierte 1782/83 ohne greifbares Ergebnis mit dem kgl. dänischen Gesandtschaftssekretär Andreas Christoph von Rüdinger (1746–97), Großredner der Großen Landesloge und Meister vom Stuhl der Loge „Zum goldenen Pflug“ in Berlin. Vgl. GStA Berlin FM 5.1.3. Nr. 1070, sowie W[ilhelm] Wald: „Aus dem Archiv der Großen Landesloge. Br. Freiherr v. Knigge“, in: Zirkelcorrespondenz der Großen Landesloge der Freimaurer von Deutschland 35 (1906), 301–03.
  8. Carl von Hessen-Kassel Item:Q494
  9. Frankfurt am Main.
  10. Mannheim.
  11. Bode vermutete hinter zahlreichen Erscheinungen in der Welt der Geheimgesellschaften einen verborgenen Einfluß der Jesuiten.
  12. Karl Wilhelm Ferdinand von Braunschweig-Lüneburg-Wolfenbüttel Item:Q16186
  13. Ernst August Anton von Göchhausen (1740–1824), nach militärischer Laufbahn in preuß. Diensten 1769 sachsen-weimarischer Kammerjunker in Eisenach, 1784 Geh. Kammerrat, 1802–09 Kammerdirektor; Schriftsteller (M**** R****, 1772, Das Werther-Fieber, 1776); 1763 Mitglied der halleschen Loge „Philadelphia“, 1774–80 Mitglied der Eisenacher Loge „Carolina“. Vgl. Gottfried Höfer: „Ernst August Anton von Göchhausen“, in: Jahrbuch der Sammlung Kippenberg N.F., Bd. 2, 1970, 110-50. Item:Q406
  14. Hartmann Ludwig August von Witzleben (*ca. 1743), sachsen-weimarischer Lieutenant; Mitglied der Eisenacher Filiale des Weimarer Gold und Rosenkreuzerzirkels „Hegrilogena“ sowie des Leipziger Zirkels „Mihriffon“ („Vulturus Magnus Decithaus Ventus de Zabulon“).
  15. Göchhausen wurde 1782 Mitglied der beiden Zirkel, denen auch Witzleben angehörte („Augustus Hegesias Torcannus/Toriatus Veneon de Thus/Vegeon de Rhus“).
  16. Johann Georg Schrepffer (1730–74; Selbstmord), Kaffeeschenk und freimaurerischer Hochstapler in Leipzig, bekannt für seine dramatischen Geisterbeschwörungen. Vgl. Eugen Sierke: Schwärmer und Schwindler zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts, Leipzig 1874, 288–332.
  17. Göchhausen selbst begründete seinen Austritt mit Knigges Auftreten in Eisenach. Bode gegenüber behauptete er, überhaupt keinen „D[eutschen] R[osen] C[reutzer]“ zu kennen. Daß Knigge in „einem geraden und gantz einfältig einhergehenden, schuldlosen, aber vernünftigen Manne“ wie Witzleben einen „häßlichen Betrüger“ oder „tummen Betrogenen“ vermute, sei eine „seltsame Träumerey“ und „unverzeyhlich“. Er könne sich „nicht überzeugen […], daß eine Gesellschafft, wie er die seinige skizziert, das sey, wofür er sie ausgiebt, so lange sie sich keiner practisch vollkommenen Mitglieder, als er sich darstellt, zu ihren Absichten bedient“ (Göchhausen an Bode, 27. 1. 1783, GStA Berlin FM 5.2. G 39 Nr. 103, Dok. 174). Nach dem Verbot des Ordens in Bayern trat Göchhausen als publizistischer Gegner der Illuminaten hervor (Enthüllung des Systems der Weltbürger-Republik, 1786, und andere Schriften).
  18. Johann Christian Ludwig von Eschwege Item:Q309
  19. Carl Friedrich Bahrdt Item:Q1382
  20. Vgl. Knigge, Bericht [26. 9. 1782]. Item:Q175760
  21. Neuwied.
  22. Des Barres, vgl. Knigge an Bode, 29. [1. 1783].
  23. Meiningen.
  24. Leipzig.
  25. August Gottlob Dörrien Item:Q255