FactGrid:Regimenter des Dreißigjährigen Kriegs

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Schlacht bei Wimpfen, zeitgenössisches Ölgemälde von Sebastian Vrancx

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Ziel des Projekte

Informationsobjekte zu den Regimentern

Für jedes Regiment gibt es eine Reihe von Informationsobjekten die eine spätere Auswertung erleichtern sollen. Diese werden am Beispiel des "Bayerisches Infanterie Regiment Enckhevoert (Enkefort), Adrian 1619-1650" Item:Q550576 erläutert.

Regimentsbezeichnung

Die Bezeichnung eines Regimentes ist die Überschrift die auf der jeweiligen Seite steht. Die Systematik habe ich hier von Alphons Freiherr von Wrede, Geschichte der k. u. k. Wehrmacht Band 2 und 3 Item:Q633355 übernommen. Voran steht immer die Truppenstelle gefolgt von der Waffengattung, dem Namen des letzten Regimentsinhabers, der das Regiment im Dreißigjährigen Krieg inne hatte. Für Regimenter die über 1650 hinaus Bestand hatten, steht dahinter in Klammern der Name des letzten Inhabers zum Zeitpunkt der Auflösung des Regimentes. Die Jahreszahlen am Ende geben das Jahr der Aufstellung und Abdankung an. Für Regimenter mit nur einer Jahreszahl wurde dieses im Jahr der Errichtung auch wieder abgedankt.


Leitungsposition

Die Leitungsposition meint den Regimentsinhaber, der im Auftrag eines Kriegsherren das Regiment geworben hat.

Benennung

Die Benennung ist die Bezeichnung unter dem ein Regiment in den Kriegslisten geführt wurde. In den Fällen wo ein Inhaber mehrere Regimenter hatte, steht dann z.B. "Alt" oder "Jung" vor dem Namen. Dabei erhält das Regiment welches als erstes geworben wurde, dann ein "Alt" und das Neugeworbene ein "Jung" vor dem Namen.

Dachorganisation

Truppensteller

Waffengattung

Gibt an ob es sich um ein Infanterie oder Kavallerie Regiment handelt. Bei der Kavallerie wird dann noch zwischen Arkebusiere, Kürassiere oder Dragoner Regimenter unterschieden. Die leichte Kavallerie unterteilt sich in Kroaten, Husaren, Walachen und leichte polnische-Reiter. Das Property:P2 "ist Ein(e)" gibt an ob es sich um ein Regiment oder um eine Frei-Kompanie handelt.

Falk Regiments ID Property:P969

Was ist der Sinn und Zweck solch einer ID?

Anfang des 17. Jahrhunderts gab es noch keine durchgehende Nummerierung von Regimentern einer Kriegspartei. Es war üblich, das Regiment oder eine Frei-Kompanie nach dem jeweiligen Oberst, der in der Regel auch der Regimentsinhaber war, zu benennen. Kam es nun an der Regimentsspitze zu einem Wechsel des Obersts, so wurde das Regiment in den Kriegslisten, dann unter dem neuen Oberst, geführt. Ohne die Kenntnis über den Wechsel an der Regimentsspitze ist es nicht möglich, einen Überblick über die Anzahl aller Regimenter zu behalten. Insbesondere, wenn Listen aus unterschiedlichen Zeitpunkten miteinander verglichen werden sollen.


Das folgende Beispiel aus dem Jahre 1647 soll dies verdeutlichen. In dem Buch von Cordula Kapser Item: Q633365 Die bayerische Kriegsorganisation in der zweiten Hälfte des Dreißigjährigen Krieges 1635-1648/49 gibt es für das Jahr 1647 zwei Tabellen. Die erste Tabelle „Die Truppenstärke der bayerischen Armee im Februar 1647“ [Seite 242-243] stammt vom Februar und die zweite Tabelle „Die Truppenstärke der bayerischen Armee im Juli 1647“ [Seite 244-245] befasst sich mit der Truppenstärke vom Juli 1647. In beiden Listen wird das Kavallerie-Regiment „Jung Kolb“ erwähnt, während das Kavallerie-Regiment „Werth“ lediglich in der ersten Tabelle vom Februar 1647 auftaucht. Beim Vergleich der beiden Listen könnte der Eindruck entstehen, dass das Regiment „Werth“ vor dem Juli 1647 aufgelöst wurde und das Regiment „Jung Kolb“ weiterhin bestand. Diese Interpretation beider Listen ist jedoch fehlerhaft, da die Veränderung der Regimentsführung berücksichtigt werden muss, um eine vollständige Interpretation beider Listen zu ermöglichen. Nach dem Waffenstillstandsabkommen des Hg. Maximilian von Bayern mit den Franzosen, verließ Johann von Werth die bayerische Partei und wechselte zur kaiserlichen Seite über. Daraufhin verlor er sein Regiment und dieses wurde dem Ob. Hans Jakob Kolb zugeteilt. Dessen bisheriges Arkebusier-Regiment wurde aufgelöst und die Kompanien wurden auf andere Regimenter verteilt. Zur Unterscheidung der Regimenter wurden die Namen „Alt-Kolb“, welches von Andreas Kolb geführt wurde, und „Jung-Kolb“ beibehalten. Fazit: Das Regiment Jung-Kolb aus der Liste des Feb. 1647 ist nicht dasselbe Regiment wie aus der Liste vom Juli 1647. Ziel ist es, mit Hilfe der Falk Regiments ID, ein Regiment eindeutig zu identifizieren.

Aufbau der Falk Regiments ID

Die Nummer setzt sich zusammen aus dem Errichtungsjahr bzw. dem Jahr, wo ein Regiment das erste Mal genannt wurde, einer Zählnummer und der Waffengattung (Kav. oder Inf.). Ebenfalls werden einzelne Freikompanien nach demselben Verfahren nummeriert. Die Vergabe der Zählnummer verläuft dabei willkürlich und unterliegt keinem logischen Prinzip. Das folgende Beispiel soll diese Systematik aufzeigen. Das Infanterie-Regiment von Hannibal von Herliberg wurde im Jahre 1619 errichtet und erhält die Ordnungsnummer „19/11-Inf“. Zur Vereinfachung lasse ich die 16 von 1619 weg, da alle Regimenter zwischen 1618 und 1648 errichtet wurden. Nur zwei kaiserliche Regimenter wurde bereits vor 1618 errichtet.