D-Q3646

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Commentary

Transcript

Beispieltext[1]

Notes

Anm. RS: Mieg verwendet weder normale Orthographie der Zeit noch Philanthropin-Reformorthographie, sondern Freistil und zudem weitgehend, aber inkonsequent Kleinschreibung; viele Wortendungen und Zeilenenden sind nur angedeutet. Bei der Entzifferung seiner gewandten, aber flüchtigen Handschrift blieben daher einige „weiße Flecken“.

  1. ##Mieg: Johann Friedrich Mieg an Rudolph Zacharias Becker, Transkription 2021-06-15#

    Schwedenkiste 6, Dok. 50:

    Dok. 50, Bild SK06(174):

    Epictet
    Utica. <= Heidelberg> d. 3. Adar. 1154. <= 03.12.1784 >

    Hrnr. Stephano B. p. Ep.
    ich habe dero freundschaftliches Schreiben und
    die beiliegende iugendzeitung vom iahr [17]84
    richtig erhalten, bin mit beiden sehr zufrieden
    und danke für diesen Beweis des brüderl.
    zutrauens und der freundschaft.
    ich bin bei näherer Ein[-] und Durchsicht
    ihrer Jugendzeitung mit titel u. plan, mit Form
    und innhalt, besonders mit denen vier nüz-
    lichen und sorgfältigen registern hinter iedem
    quartal ungemein zufrieden; rathe ihnen daran
    vor der Zeit nichts zu veränderen; bin gewiß,
    daß Sie durch herbeiziehung braver und
    genauer Corresp. ihren Zweck immer mehr
    erreichen, ihrer Zeitung interesse verschaffen
    und dem publikum nüzlich seyn werden.
    Schon bei der ersten Auffo[r]derung der Erl.
    oberen drang ich überall auf anschaffung
    und unterstützung ihrer jugendzeitung;
    an einigen orten gelang mir's, und an
    manchen mag's eben so, wie hier, gegangen
    seyn.

    <Bild SK06(175), verso>

    Die Anschaffung derselben für unsere Schule,
    und Lesegesellschaft ward damals vorge-
    schlagen, genehmiget, u. da ich am vorigen
    Montag in beiden darnach frage, fehlte
    dieselbe, u. war aus blossem eigensinn die
    vollführung unterlassen. Nun gab's, wie
    billig, eine gerechte Strafpredigt, und wurde
    die anschaffung mit ernst von neuem ein-
    geschärft, u. auch befolgt. ich fürchte, daß
    es an mehreren orten ebenso mag gegangen
    seyn. – wie man am reichstag wider
    Schlötzer [A.L. Schlözer] eine partie wünschte zu erregen
    und aufzuhetzen[?], wissen Sie vielleicht
    schon, u. können sie aus gedrukter beilage
    (NB. anonymisch, und deswegen ganz kraft-
    los, u. als pasquille anzusehen) näher
    ersehen. Man hat gründe zu mutmassen,
    daß [der] fürstbischof von Speier u. Cardinal
    Migazzi zu wien sich der Exjesuiten, als
    werkzeuge des lärmens und der aufhetzung
    wider Schlötzer bedienen. man muss
    auf diesen punct ein sehr wachsames auge
    halten um Sie in ihren geheimen gängen
    aufzulauren und zu erhaschen. –


    <Bild SK06(176), recto>

    – göckings Journal währet fort.
    ich habe vor acht täge[n] ein schreiben von
    ihm erhalten. Er muß dies iahr bei
    seiner unternehmung einbussen, mehr
    durch die Schuld seiner collecteurs, wovon
    noch nicht der 4te theil die bezalung für
    die ersten sechs stück eingesandt hat, als
    des publicums [fehlt: hinnehmen o.ä.]. dazu kömt, daß der buchh.
    Krieger in giessen iezt ein[en] nachdruk vom
    Journal veranstalten soll. das alles hat
    ihn bestimmt den ganzen Debit des Journals
    gegen blose vergütung der kösten dem buch-
    händler Grattenauer in Nürnberg zu übertragen.
    "Dies unter uns." ich fürchte, daß es auch in
    Grattenauers hände[n] schwerlich fortkommen
    u. gedeihen wird. a, nach der subscr. klagen
    kömt es nicht richtig [= rechtzeitig]. b, kostet [es] zu viel – c. ist
    [es] nicht neu noch freimüthig genug. d, liefert
    [es] mehr hist. abhandl als neuigkeiten u. nachrichten
    und e, liefert [es] manches gute zu matt oder
    zu spät; auch fürchte ich, kann u. mögte
    Er dadurch ohne sein verschulden Corresp.
    verlieren, u. also ihm mit der zeit die quelle
    zufrieren; lauter umstände, die bei einer
    solchen Unternehmung wol zu beherzigen
    sind.


    <Bild SK06(177), verso>

    - ich bin der meinung, daß Sie, der ... <Falz>
    und die ganze menschheit am meisten da... <Falz>
    gewinnen, wenn sie selbst, nicht mit ande...<Falz>
    sondern so viel möglich allein, nicht für ... <Falz>
    pa, sondern nur für Deutschland ihre iugend... <Falz>
    tung durch die unvermeidliche fließen ... <Falz>
    Erfa[h]rung und der vol[l]kommenheit hin... <Falz>
    arbeiten, und auf befehl der Erl. Oberen ... <Falz>
    all die O[rdens]brüder das ihrige in Sammlung
    und Einsendung des nüzlichsten materials
    beitragen. Wollen die Erl. Oberen einigen mä.. <Falz>
    den auftrag ertheilen, die ihre jugendzeitung
    qualiter in rüksicht auf O[rdens]absichten beur-
    theilen, u. ihnen ihre Beurtheilung zustellen ... <Falz>
    so könnte dies nicht undienlich seyn.
    An der ausführung eines grösseren Plans ... <Falz>
    einer Zeitung auf den Fuß der besten Eng... <Falz>
    für ganz Europa ist noch nicht zu denken <Falz>
    teutschland ist zu heterogen gestimmt; die ... <Falz>
    lung der collect. zu unordentlich; der ... <1 Wort, Falz>
    zu gering, ihre fo[r]derungen zu viel u. mannig-
    faltig, und das risico deswegen zu groß.
    Leben Sie wol, Edler bruder! herzlich
    geliebt von ihrem Ergeb.
    br. Epictet."
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    Anm. RS: Mieg verwendet weder normale Orthographie der Zeit noch Philanthropin-Reformorthographie, sondern Freistil und zudem weitgehend, aber inkonsequent Kleinschreibung; viele Wortendungen und Zeilenenden sind nur angedeutet. Bei der Entzifferung seiner gewandten, aber flüchtigen Handschrift blieben daher einige „weiße Flecken“.