User:Martin Gollasch

From FactGrid
Jump to navigation Jump to search

Item:Q21884

Über mich

gibt es aus meiner Sicht nicht viel zu sagen. Jurist mit historischen Interessen. Und Juristen sind in dem Glauben erzogen, alles zu können... Mit den Jahren lernt man mühsam, dem ist nicht so. Starkes Interesse habe ich an der studentischen Personengeschichte der Universität Göttingen bis etwa 1815. Neben diesen Netzwerken schaue ich als Lübecker gern auch auf norddeutsche Biographien aus Mittelalter und Früher Neuzeit eingebunden in Beziehungsnetze rund um die Ostsee.

Testgrid 1

Illuminaten im Grid

ist angelegt; es besteht vertikal aus den Mitgliederlisten der Hannoverschen Landsmannschaft an der Universität Göttingen, deren aktenmäßig um das Jahr 1778 urkundlich belegte Mitglieder vollständig eingegeben sind, und denen der Studentenorden ZN und C.e.T (letztere in der Göttinger Gustav-Loge des unzertrennlichen Concordienordens). Alle drei weisen Überschneidungen durch Doppelmitgliedschaften auf. Die längerste der drei Zeitachsen reicht von der Gründung der Universität bis in die Zeit der Koalitionskriege. Hier bieten sich für Testzwecke Persönlichkeiten an, deren Biographien sie in der einen oder anderen Art und Weise als Netzwerkknoten qualifizieren; dazu zähle ich auch Stammbuchhalter. Stammbücher sind für mich das facebook der Aufklärung. Die Einträger meist, aber nicht immer, die Freunde im Netzwerk. Horizontal über diese (vertikalen) Mitgliederlisten lege ich also eine Auswahl passender studentischer Stammbücher und den studentische Teil der Silhouetten-Sammlung Schubert. Diese 80 von dem Studenten Carl Schubert 1778/1779 getuschten Silhouetten sind seine Auswahl und Darstellung der gesellschaftlichen Spitze der Göttinger Studentenschaft der Zeit. Schon jetzt förderte dieses kleine Grid zur Freude von Olaf Simons Verbindungen zu den Illuminaten. Dieses Raster oder Gitter wartet nun auf eine Verprobung mit den Mitgliederlisten der Freimaurer in Göttingen (erste Doppelmitgliedschaften deuten sich an---) und auf den großen Metadaten-Dump. Dann werden die fehlenden Personen der über 1000 Mitglieder umfassenden Liste aus der Forschung von Gunnar Henry Caddick sukzessive ergänzt und in ihren Verwandschaftsverhältnissen in Beziehung gesetzt. (Stand: 20.11.18).

Auswertungen der Datenbank (da stehe ich mit meinem Latein noch ganz am Anfang):

... und SPARQL werde ich dann wohl auch lernen müssen, um die Abfragen und Auswertungen richtig elegant mit Ergebnisorientierung hinzubekommen...

Testgrids 2 bis 4

sind in Vorbereitung. Sie hängen in etwa zeitgleich insofern zusammen, als es zwischen ihnen starke Interaktionen und Überschneidungen gab:

  • aus der Hannoverschen Landsmannschaft in Göttingen wurde nach einem turbulenten Jahr der Umstrukturierungen bis zur Gendarmenaffäre 1809 im Folgejahr 1810 in Heidelberg auch begrifflich ein Corps. Auch wenn Heidelberg für die Hannoveraner eine Episode blieb, die Idee ist in Göttingen bis heute weiter tragend.
  • Vandalen sind die Nachfolger der Mecklenburger Landsmannschaften des 18. Jahrhunderts. Ihr sehr enger Zusammenhalt und ihre hohe Mobilität macht es erforderlich, um 1810 mehrere Hochschulstandorte gleichzeitig zu betrachten: Berlin, Göttingen, Heidelberg, Jena und nicht zuletzt Rostock als Universität des Heimatlandes. Während in Jena mit der Urburschenschaft 1815 Neues geboren wurde, blieb man in Göttingen in standfester Weise unpolitisch konservativ und gab neumodischem wie revolutionären burschenschaftlichem Gedankengut keinen breiteren Raum.
  • die Kurländer waren schon bei ihren ersten dokumentierten Auftritten des 18. Jahrhunderts immer eine kleine, aber stets die verschworenste Truppe. Frühzeitig verstanden sie es, die Universitäten notfalls mit Boykottdrohungen wirtschaftlich unter Druck zu setzen. Im französisch nicht besetzten Heidelberg spielten sie 1810 eine tragende, besser eine tragische Rolle in der turbulenten Neuordnung der Machtverhältnisse in der Studentenschaft, an der auch Vandalen und Hannoveraner als Zugereiste beteiligt waren.

(Stand: 30.9.18)

Testgrid 5

Die Louisen-Loge des Mops-Ordens unterhielt Kontakte zu entsprechenden Logen in Braunschweig und Hamburg. Zumindest die Bande nach Braunschweig, die vor dem Universitätsgericht in Göttingen geleugnet wurden, sind offensichtlich stärker als gedacht. Ein erster Vergleich der Matrikel der Göttinger Loge mit der Matrikel des 1745 gegründeten Braunschweiger Collegium Carolinum deutet darauf, das sich zahlreiche Braunschweiger Studenten 1747 in der Göttinger Loge wieder fanden... (Stand: 29.11.18)