Item talk:Q469723: Difference between revisions

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Ziel des Projektes (Stand 06.11.2023: [https://tinyurl.com/ywcwdd4n 10041 Einzeldatensätze]) ist die Zusammenführung und Aufbereitung  bereits existierender großer Datenbestände zu Halle im 18. Jahrhundert aus früheren Projekten (gedruckt und digital) bzw. die komplette Erschließung neuer Daten im Zuge des Projektes [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q539119 David Löblich, Freitische an den Franckeschen Stiftungen (2023)] und darüber hinaus. Die Hauptsäulen des Projektes bilden dabei zunächst die Franckeschen Stiftungen und die Hallesche Universität. Als Quellengattung, die einen Schnittpunkt dieser beiden Bereiche bildet, kommt die systematische Erfassung von Stammbüchern aus der Zeit von zunächst 1695 bis etwa 1730 hinzu.
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== Quellen und Arbeitsstand zu den Franckeschen Stiftungen ==
 
Erstellung eines Organigramms der Einrichtungen des Stiftungskomplexes und damit verbundenen Ämtern in ihren jeweiligen Hierarchien, bisher basierend auf [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q641639 Thomas Müller-Bahlkes Aufsatz zu den frühen Verwaltungsstrukturen der Franckeschen Stiftungen] und der [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q640862 Beschreibung des Hallischen Waisenhauses von 1799].
 
* [https://database.factgrid.de/wiki/Special:WhatLinksHere/Item:Q641561 Liste aller Ämter in den Franckeschen Stiftungen]
* [https://tinyurl.com/yuh4xchh Liste der Einrichtungen unter dem Dach der Franckeschen Stiftungen]
* [https://tinyurl.com/yqgue92x Liste aller Ämter mit organisatorischem Kontext und nächsthöherer Hierarchieebene]
 
In oben genannter Beschreibung von 1799 gibt es ein Kapitel mit Kurzbiographien aller wichtigen Mitarbeiter der Franckeschen Stiftungen. Alle Personen hierin wurden in FactGrid aufgenommen und Literaturverweise sind angelegt: https://tinyurl.com/yl7t6eum
 
Die dort vorhandenen Verweise der Personen auf innerhalb der Stiftungen innegehabten Ämter werden gerade (Stand 06.11.2023) systematisch ins Factgrid eingepflegt.
 
Serielle Quellen:
 
Es gibt im wesentlichen vier Hauptkategorien serieller Quellen aus dem Stiftungskontext: Freitischlerverzeichnisse (Matrikel, Lebensläufe, Tischlisten), Waisenmatrikel, Schülermatrikel und Informatorenverzeichnisse.
 
Die Freitischlerverzeichnisse liegen für das 18. Jh in folgender Form vor: https://tinyurl.com/2bn6ftqk . Davon sind zwei Bände mit Matrikeln und Lebensläufen aus der Frühzeit von 1696 bis 1713 unter den Signaturen [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q481605 AFSt/H D 11a] und [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q481607 AFSt/H D 11b] komplett erfasst und in FactGrid auswertbar. Tischlisten und Matrikel sind teilweise bereits im FactGrid, werden sukzessive weiter erschlossen.
 
Die Waisenmatrikel, Schülerverzeichnisse und Informatorenverzeichnisse wurden bis 1769 vor etwa 20 Jahren in einem Projekt "Franckes Schulen" erschlossen und in einer [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q518365 Datenbank "Franckes Schulen"] veröffentlicht und zugänglich gemacht. Für das Waisenalbum bis 1749 liegt zudem eine [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q641640 gedruckte Edition] vor. Diese Daten liegen in Form von Exceltabellen vor und sollen auf FactGrid mit anderen Datenbeständen zusammengeführt und für Fragestellungen auswertbar gemacht werden, wie es mit der existierenden Datenbank nicht möglich ist.
 
Gegenwärtig werden die Daten aus den Waisenmatrikeln systematisch aufbereitet und ins FactGrid übertragen (Stand 06.11.2023). Geplant ist zu einem späteren Zeitpunkt die weitere Erschließung der Waisenknaben (etwa 940 Einträge) und Waisenmädchen (etwa 270 Einträge) zwischen 1769 und 1800. Die Schüler- und Informatorendaten der Lateinschule, der Deutschen Schule und des Königlichen Pädagogiums folgen später nach.
 
== Sonderquelle: Namensliste aus dem Umfeld des Halleschen Waisenhauses ==
 
Eine besondere serielle Quelle aus den Umfeld der frühen Franckeschen Stiftungen bildet eine etwa [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q527322 300 seitige Namensliste], die bisher in der Forschung nie rezipiert wurde, weil vollkommen unbekannt war, wann sie erstellt wurde, wer sie erstellt hat, wer die Personen sind, die darin auftauchen oder zu welchem Zweck sie angelegt wurde.
Die Liste besteht eigentlich aus drei Teilen; einem ersten alphabetischen Namensregister (Seite 1-137), einem zweiten alphabetischen Namensregister unter dem Titel “Supplementum” (Seite 138-227) und einem Ortsregister, wo auf den vorhandenen Leerseiten die verzeichneten Menschen nach bestimmten Orten aufgelistet wurden. In diesen drei Teilen lassen sich drei bis vier Schreibhände identifizieren. Durch Handschriftenvergleich lassen sich zumindest zwei dieser Schreibhände relativ sicher identifizieren. Liste 1, die von nur einer Person geführt wurde, wurde vermutlich von [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q469761 Georg Heinrich Neubauer] angelegt. Liste 2, das Supplementum, wurde durch [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q470057 Heinrich Julius Elers] und vermutlich einen weiteren unbekannten Schreiber angelegt. Das Ortsregister verfasste ein weiterer unbekannter Schreiber. Ein möglicher Verdächtiger hierfür ist [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q469899 Gottfried Rost], der Schreibmeister der Anstalten, die einzige weitere Person aus dem näheren Umfeld bzw. der Leitungsebene des Waisenhauses, die nicht in der Liste genannt wird.
 
Die Datierung der Listenteile lässt sich weitaus sicherer vornehmen, wirft man einen Blick auf die etwa [https://tinyurl.com/2qkusbtq 1900 Personeneinträge] der Listen und kontextualisiert diese mit bekannten Lebensdaten und -Ereignissen der dort auftauchenden Personen. Liste 1 muss zwischen etwa 1697 und 1699 angelegt worden sein. Einerseits gibt es [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q533915 einen Eintrag], wo 1697 direkt als Sterbedatum einer Person vermerkt wurde. Andererseits taucht beispielsweise die Witwe [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q533539 Catharina Rosina Bauer] auf, die zuletzt im Witwenhaus in Halle lebte und deren Beerdigung 1699 von [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q519629 Carl Hildebrand von Canstein] finanziert wurde. Die Liste muss also angelegt worden sein, als alle auf ihr verzeichneten Personen noch am Leben waren. Dies bestätigt sich auch durch die Listenführungspraxis. Es gibt keine Streichungen oder Korrekturen, vielmehr beginnt man stattdessen eine neue Liste, das Supplementum. Einen weiteren spannenden Hinweis bietet der Eintrag von [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q484360 Georg Friedrich Hollstein], hier noch unter seiner Geburtsstadt Bad Durlach. Er nahm ab ca. 1700 an der Reise mehrerer hallescher Pietisten, wie [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q469880 Anhard Adlung] und [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q469851 Christoph Salchow], nach Istanbul teil, die auch in Teil 2 der Liste eine wesentliche Rolle spielt.
Bei diesem zweiten Teil lässt sich die Datierung noch genauer auf das Jahr 1700 eingrenzen. Einerseits gibt es den Eitrag für [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q534891 Johanna Salome Becker], hier als Witwe gekennzeichnet (ihr Ehemann starb 1699); andererseits beispielsweise [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q157099 Johann Daniel Mylius], der selbst 1701 starb. Ebenso interessant sind die Einträge für [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q469851 Christoph Salchow] und [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q533530 Justus Falkner]; beide mit den Worten: “auf der Reise”. Christoph Salchow war genau zu diesem Zeitpunkt auf dem Weg nach Istanbul und Justus Falkner war gerade zur selben Zeit mit seinem Bruder auf dem Weg nach Germantown in Pennsylvania. Hier lässt sich also eine Datierung relativ zweifelsfrei auf 1700 vornehmen. Das Stadtregister am Ende des Bandes muss noch einmal später angelegt worden sein, mit aktualisierten Wissensbeständen. So tauchen verstorbene Personen nicht mehr auf, und der bereits genannte Christoph Salchow ist beispielsweise nicht mehr auf der Reise, sondern bereits als in Istanbul angekommen geführt.
Der genaue Zweck dieser Liste lässt sich nur annähernd bestimmen, betrachtet man; wer waren die Personen auf der Liste und in welchen weiteren Quellen tauchen sie auf. Das soziale Spektrum der Eingetragenen ist unglaublich breit, vom einfachen Knopfmacher in Glaucha bis hin zu [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q256614 August Hermann Francke] selbst oder beispielsweise [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q14207 Gottfried Wilhelm Leibniz]. Ebenso breit gefächert über ganz Europa ist der [https://tinyurl.com/2ms56k3m Einzugsbereich der Orte], die den Einträgen auf der Liste meist zugeordnet worden sind. Man kann also bereits schon in dieser frühen Zeit von einem europaweiten Netzwerk rund um das Waisenhaus sprechen, auf das diese Liste zu deuten scheint. So ist jeder Eintrag recht kurz gehalten und besteht meist nur aus dem Namen der Person, ihrem Beruf und dem Ort, an dem sie sich gerade aufhält. Der Abgleich mit anderen Quellen, wie Tagebüchern, Reiseberichten und Steuerprotokollen (steht im wesentlichen noch aus, teilweise schon geschehen) bringt dazu weitere interessante Aufschlüsse. Ein großer Teil der in der Liste verzeichneten Personen waren auch damals schon kirchliche und weltliche Amtsträger überall im Reich, die sich bei näherer Untersuchung als bereits frühe Unterstützer des Waisenhauses herausstellen.
 
Dazu wurde punktuell bisher ein Schreibkalender von August Hermann Francke, einen weiterer von Georg Heinrich Neubauer und der Reisebericht von Franckes Berlin-Reise 1698 untersucht und sämtliche, auch die darin bisher unbekannten, Personen aufgenommen, die sich im wesentlichen alle in der Liste wiederfinden lassen. Desweiteren hat ein Abgleich der etwa 600 Einträge ohne Ortsbezeichnung mit den Steuerrevisionsprotokollen für Glaucha und Neumarkt von 1684 gezeigt, das auch die Vernetzung vor Ort eine wichtige Rolle gespielt haben muss. Zur Einordnung der Zahlen: erst 1682 hatte es in Glaucha einen Pestausbruch gegeben nach dem von vormals 1200 Einwohnern in Glaucha nur etwa 400 überlebt hatten. Diese Informationen sind noch nicht ins FactGrid hochgeladen (Stand 06.11.2023).
 
== Pfarrstellen in Halle ==
 
Ziel ist, die Datenbestände auch um sämtliche Hallesche Pfarrstellen und die Personen, die diese besetzten, zu ergänzen. Wesentliche Überschneidungen mit den Daten aus den Kontexten der Universität und den Franckeschen Stiftungen sind zu erwarten. Hauptquelle bildet hierfür das [https://database.factgrid.de/wiki/Item:Q393280 Pfarrerbuch der Kirchenprovinz Sachsen], aus dem die Daten zu Ämtern und Personen ins FactGrid übernommen werden.
 
Für [https://database.factgrid.de/wiki/Special:WhatLinksHere/Item:Q550427 fünf Kirchengemeinden] in Halle (Stand 06.11.2023) ist das bereits erfolgt.
 
== Stammbücher ==
 
Stammbücher bilden als Quelle aus persönlicher Hand der Akteure einen guten Gegenpol zur Überlieferung der seriellen institutionellen Quellen, um persönliche Netzwerke abzubilden. Bisher sind Stand 07.11.2023 [https://tinyurl.com/yo6hu4tj 5 Stmmbücher] Hallescher Studenten aus der Zeit 1695 bis etwa 1730 komplett erschlossen und deren Daten mit sämtlichen Personeneinträgen in FactGrid.
 
Ausstehende noch zu erschließende Stammbücher liegen in einer Excel-Tabelle vor.

Latest revision as of 09:04, 7 November 2023