D-Q3841: Difference between revisions
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weil das Ganze in dem Falle beßer ist, als seine Vereinzelung. | weil das Ganze in dem Falle beßer ist, als seine Vereinzelung. | ||
Um mir die Gnade unseres D. Timol.<ref>'' | Um mir die Gnade unseres D. Timol.<ref>Aufzulösen: ''Durchlauchtigsten Timoleons'' i.e. Ernst II. Ludwig von Sachsen-Gotha-Altenburg [[Item:Q978]].</ref> desto gewißer zu erhalten, hab ich | ||
zeither nach Kräften und Umständen an den Abschriften gearbeitet, aber selbige | zeither nach Kräften und Umständen an den Abschriften gearbeitet, aber selbige | ||
noch nicht ganz vollenden können, daher ich ''Sie'' mein ''Theuerster''! um deren | noch nicht ganz vollenden können, daher ich ''Sie'' mein ''Theuerster''! um deren | ||
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meinen unvermutheten Todt, ganz wohl bey mir aufgehoben sind. | meinen unvermutheten Todt, ganz wohl bey mir aufgehoben sind. | ||
Die Art, meine Wünsche ''coram S—mo Aeschilo''<ref>''Serenissimo Aeschilo'', i.e. Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach [[Item:Q979]].</ref> vorzubringen betreffend, werde ich | Die Art, meine Wünsche ''coram S—mo Aeschilo''<ref>''Serenissimo Aeschilo'', i.e. dem Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach [[Item:Q979]].</ref> vorzubringen betreffend, werde ich | ||
nur das Zureichende, um mein Gemüth und hiesiges Gelten, aufrecht zu erhalten, | nur das Zureichende, um mein Gemüth und hiesiges Gelten, aufrecht zu erhalten, | ||
biß der H. p.<ref>Aufzulösen wohl: ''Herzog etc.''</ref> bequemere Gelegenheit, etwas an mir zu thun, finden wird.|<2> | biß der H. p.<ref>Aufzulösen wohl: ''Herzog etc.''</ref> bequemere Gelegenheit, etwas an mir zu thun, finden wird.|<2> | ||
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Auch hat sich die Aussicht für das Harmonica-Instrument, bische<> | Auch hat sich die Aussicht für das Harmonica-Instrument, bische<> | ||
erweiterz. Nach mancherley Mühe sind iezt die Formen in Arbeit, als <die> | erweiterz. Nach mancherley Mühe sind iezt die Formen in Arbeit, als <die> | ||
Basis des ganzen Wercks, ob mir schon Glaßmeister Heinz | Basis des ganzen Wercks, ob mir schon Glaßmeister Heinz<ref>Georg Wilhelm Heinz [[Item:Q31741]].</ref> aus einem | ||
gewißen mir abgenehmen Eifer für die Sache, 4. aus freyer Hand ge- | gewißen mir abgenehmen Eifer für die Sache, 4. aus freyer Hand ge- | ||
fertigte Glocken übersendet hat, die ziemlich gut ineinander paßen, und | fertigte Glocken übersendet hat, die ziemlich gut ineinander paßen, und | ||
sehr wohl | sehr wohl klingen. Es wird nun, so bald die Formen fertig und mathemat<isch> | ||
richtig sind, bloß darauf ankommen, nach Stützerbach<ref>Stützerbach [[Item:Q31742]].</ref> reißen, und den | richtig sind, bloß darauf ankommen, nach Stützerbach<ref>Stützerbach [[Item:Q31742]].</ref> reißen, und den | ||
Glaßmeister verständigen und bezahlen zu können, wozu 30 rthl. einst- | Glaßmeister verständigen und bezahlen zu können, wozu 30 rthl. einst- |
Latest revision as of 12:39, 1 May 2019
- Metadata: Item:Q3841
- Transcript and Commentary: Olaf Simons (talk) 12:39, 1 May 2019 (CEST)
Commentary
Transcript
Buttstaedt den 17. Sept. 1785
Hochwohlgebohrner Herr!
Hochgeehrtester Herr Hofrath!
Eur. Hochwohlgeb. geehrteste Zuschrift vom gestrigen 16den dieses, habe ich heute
nebst 1. Louis d'or inliegend, durch den abgeordneten Expres richtig erhalten.
Ich dancke Ihnen herzlich Versorge in Absicht dieser reichlichen Zahlung,
welche die Anschaffung einiges Winter-Holzes befördern wird, und verhehle nicht,
hierbey zugleich sämmtliche Os Hefte an 9. Stück, in Dero Hände zu legen,
weil das Ganze in dem Falle beßer ist, als seine Vereinzelung.
Um mir die Gnade unseres D. Timol.[1] desto gewißer zu erhalten, hab ich
zeither nach Kräften und Umständen an den Abschriften gearbeitet, aber selbige
noch nicht ganz vollenden können, daher ich Sie mein Theuerster! um deren
weitere Mittheilung ersuchen muß, mit Versicherung, daß sie, selbst auf
meinen unvermutheten Todt, ganz wohl bey mir aufgehoben sind.
Die Art, meine Wünsche coram S—mo Aeschilo[2] vorzubringen betreffend, werde ich
nur das Zureichende, um mein Gemüth und hiesiges Gelten, aufrecht zu erhalten,
biß der H. p.[3] bequemere Gelegenheit, etwas an mir zu thun, finden wird.|<2>
Auch hat sich die Aussicht für das Harmonica-Instrument, bische<>
erweiterz. Nach mancherley Mühe sind iezt die Formen in Arbeit, als <die>
Basis des ganzen Wercks, ob mir schon Glaßmeister Heinz[4] aus einem
gewißen mir abgenehmen Eifer für die Sache, 4. aus freyer Hand ge-
fertigte Glocken übersendet hat, die ziemlich gut ineinander paßen, und
sehr wohl klingen. Es wird nun, so bald die Formen fertig und mathemat<isch>
richtig sind, bloß darauf ankommen, nach Stützerbach[5] reißen, und den
Glaßmeister verständigen und bezahlen zu können, wozu 30 rthl. einst-
weilen hinreichend seyn würden, um ein erstes solches Instrument vor
der Hand zu produciren, und wenigstens die Möglichkeit zu zeigen.
Zu Dero vorhabenden Geschäfte wünsche ich gutes Wetter und den
gedeihlichsten Erfolg; empfehle mich zu fernerer hoher Wohlgewogenheit
und verharre mit ausnehmendstem Respeckt
Eur. Hochwohlgeb.
ergenbenster Diener
Friedrich Christian Rudorf.
Notes
- ↑ Aufzulösen: Durchlauchtigsten Timoleons i.e. Ernst II. Ludwig von Sachsen-Gotha-Altenburg Item:Q978.
- ↑ Serenissimo Aeschilo, i.e. dem Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach Item:Q979.
- ↑ Aufzulösen wohl: Herzog etc.
- ↑ Georg Wilhelm Heinz Item:Q31741.
- ↑ Stützerbach Item:Q31742.