D-Q22976: Difference between revisions

From FactGrid
Jump to navigation Jump to search
No edit summary
 
(5 intermediate revisions by the same user not shown)
Line 3: Line 3:


== Transcript ==
== Transcript ==
Zu verstehen, daß heüt unten gesezten dato folgender contract zwischen beyderseits allhier unterschriebenen ist geschlossen worden: Es verhandelt Herr Augustus Bohse Fürstl. Sächs. Secretar. An Herrn Christian Weidmann ein von ihm verfertigtes Roman der unglücklich verliebte Europäerin Constantine genannt, so sich in gedruckten Bogen etwan auf zwey alphabet belauffen wird, also und dergestalt, daß wohlermeldter Herr Weidmann dem Herrn Secretario Bohsen, so bald er ihn das manuscript #### wird liefern, welches längstens Ostern geh. Gott. Kirchenjahres geschehen soll, nach ausrechnung eines verständigen Buchdruckers, wie viel das mansuscript gedruckte Bogen nach der Forme und Drucke des von dem Herrn Bohsen unter dem Nahmen Talanders herausgegebenen Briefstellers austragen wird, so viel Geld in einer unzertrennten Summa, ieden gedruckten Bogen zu einen Thaler und acht Groschen gerechnet, allhier in Jena, oder wo alsdenn Herr Bohse anzutreffen seyn wird, gegen aushändigung des völligen manuscripts alsdenn zahlen will. Auch, da hernach obbesagter H. Weidmann solches manuscript an einen Verleger will bringen, hat er sich verbunden gemacht, solches erstlich, weil es Talanders Arbeit ist, so sonst H. Moritz Weidmann in Leipzig in Verlag hat, selbigen Herrn Moritz Georg Weidmannen anzutragen; und will Herr Bohse ihm dazu verhelffen, daß Er, Herr Christian Weidmann f. einen Thlr. und 8 gr. vor ieden gedruckten Bogen von den ander Hn. Weidmann so fort, als er es zum Verlag annimmt, wieder bekommen soll: Wo aber alsdenn ermeldter Moritz Georg Weidmann, solchen Roman zu seinem Verlag nicht annehmen wollte, soll es Hrn. Christian Weidmann frey stehen, ihn an einen andern Verleger und an wen er will, zu verhandeln, und will Herr [?] Secretarius Bohse selbst dahin sich bemühen. ##[?] verfassen, sich dabey bedingend, so fern er all# den ## theüer als 1. Thaler 8 gr. Anbringen ## daß der üb## ihm alsdenn annoch zur ce## |<2> seiner Arbeit gelaßen werde, und H. Christian Weidemann mit empfang sich desjenigen begnüge, was er an Hn. Bohsen ausgezahlet. Dabey hat sich der H. Autor 6 exemplare von dem Roman frey ausbedungen, und H. Weidemann zu mehrerer Versicherung des contracts ihn bey deßen schließung drey Thaler darauf gegeben, so hernach bey auslieferung des manuscripts an der ganzen Summa wieder decontiret werden soll. Alles treulich sonder Gefehrdung urkundlich haben sich beyderseits contrahenten eigenhändig unterschrieben und mit ihren Petschaften den contract bedrucket, auch ist ieden da von ein Exemplar ausgehändiget worden. So geschehen Jena, den 10 Augusti 1693.
<poem>
Zu verstehen, daß heüt unten gesezten dato folgender con-
tract zwischen beyderseits allhier unterschriebenen ist ge-
schlossen worden: Es verhandelt Herr Augustus Bohse
Fürstl. Sächs. Secretar. an Herrn Christian Weidemann
ein von ihm verfertigtes Roman der ''unglücklich verliebte Eu-
ropäerin Constantine'' genannt, so sich in gedruckten Bogen
etwan auf zwey alphabet belauffen wird, also und  
dergestalt, daß wohlermeldter Herr Weidemann dem Herrn
Secretario Bohsen, so bald er ihn das manuscript [***]
wird liefern, welches längstens Ostern geh. Gott. künftiges
94. Jahres geschehen soll, nach ausrechnung eines verständi-
gen Buchdruckers, wie viel das mansuscript gedruckte Bogen  
nach der forme und Drucke des von dem Herrn Bohsen unter  
dem Nahmen Talanders herausgegebenen Briefstellers  
austragen wird, so viel Geldt in einer unzertrennten  
Summa, ieden gedruckten Bogen zu einen Thaler und acht  
Groschen gerechnet, allhier in Jena, oder wo alsdenn Herr  
Bohse anzutreffen seyn wird, gegen aushändigung des  
völligen manuscripts alsdenn zahlen will. Auch, da her-
nach obbesagter H. Weidemann solches manuscript an  
einen Verleger will bringen, hat er sich verbunden ge-
macht, solches erstlich, weil es Talanders Arbeit ist, so  
sonst H. Moritz George Weidemann in Leipzig in  
Verlag hat, selbigen Herrn Moritz George Weideman-
nen anzutragen; und will Herr Bohse ihm dazu ver-
helffen, daß Er, Herr Christian Weidemann f. einen Thlr.  
und 8 gr. vor ieden gedruckten Bogen von den ander Hn.
Weidemann so fort, als er es zum Verlag annimmt,  
wieder bekommen soll: Wo aber alsdenn ermeldter Moritz  
George Weidemann, solchen Roman zu seinem Ver-
lag nicht annehmen wollte, soll es Hrn. Christian Wei-
demann frey stehen, ihn an einen andern Verleger  
und an wen er will, zu verhandeln, und will Herr [?]
Secretarius Bohse selbst dahin sich bemühen. [***]
verfassen, sich dabey bedingend, so fern er allsdenn
den Bogen theürer als 1. Thaler 8 gr. anbringen können [?]
daß der Überschuß ihm alsdenn annoch zu re[***]|<2>
seiner Arbeit gelaßen werde, und H. Christian Weide-
mann mit empfang sich desjenigen begnüge, was er an Hn.  
Bohsen ausgezahlet. Dabey hat sich der H. Autor 6 ex-
emplare von dem Roman frey ausbedungen, und H. Weide-
mann zu mehrerer Versicherung des contracts ihn bey deßen  
schließung drey Thaler darauf gegeben, so hernach bey  
auslieferung des manuscripts an der ganzen Summa  
wieder decontiret werden soll. Alles treülich sonder  
Gefehrde uhrkundlich haben sich beyderseits contrahen-
ten eigenhändig unterschrieben und mit ihren Petschaften  
den contract bedrücket, auch ist ieden da von ein Ex-
emplar ausgehändiget worden. So geschehen Jena, den  
10 Augusti 1693.


Augustus Bohse. F. S. Secretarius
[Siegel] Augustus Bohse. F. S. Secretarius
Christian Weidmann
[Siegel] Christian Weidmann
 
</poem>

Latest revision as of 18:55, 21 April 2019

Metadata

Item:Q22976

Transcript

Zu verstehen, daß heüt unten gesezten dato folgender con-
tract zwischen beyderseits allhier unterschriebenen ist ge-
schlossen worden: Es verhandelt Herr Augustus Bohse
Fürstl. Sächs. Secretar. an Herrn Christian Weidemann
ein von ihm verfertigtes Roman der unglücklich verliebte Eu-
ropäerin Constantine genannt, so sich in gedruckten Bogen
etwan auf zwey alphabet belauffen wird, also und
dergestalt, daß wohlermeldter Herr Weidemann dem Herrn
Secretario Bohsen, so bald er ihn das manuscript [***]
wird liefern, welches längstens Ostern geh. Gott. künftiges
94. Jahres geschehen soll, nach ausrechnung eines verständi-
gen Buchdruckers, wie viel das mansuscript gedruckte Bogen
nach der forme und Drucke des von dem Herrn Bohsen unter
dem Nahmen Talanders herausgegebenen Briefstellers
austragen wird, so viel Geldt in einer unzertrennten
Summa, ieden gedruckten Bogen zu einen Thaler und acht
Groschen gerechnet, allhier in Jena, oder wo alsdenn Herr
Bohse anzutreffen seyn wird, gegen aushändigung des
völligen manuscripts alsdenn zahlen will. Auch, da her-
nach obbesagter H. Weidemann solches manuscript an
einen Verleger will bringen, hat er sich verbunden ge-
macht, solches erstlich, weil es Talanders Arbeit ist, so
sonst H. Moritz George Weidemann in Leipzig in
Verlag hat, selbigen Herrn Moritz George Weideman-
nen anzutragen; und will Herr Bohse ihm dazu ver-
helffen, daß Er, Herr Christian Weidemann f. einen Thlr.
und 8 gr. vor ieden gedruckten Bogen von den ander Hn.
Weidemann so fort, als er es zum Verlag annimmt,
wieder bekommen soll: Wo aber alsdenn ermeldter Moritz
George Weidemann, solchen Roman zu seinem Ver-
lag nicht annehmen wollte, soll es Hrn. Christian Wei-
demann frey stehen, ihn an einen andern Verleger
und an wen er will, zu verhandeln, und will Herr [?]
Secretarius Bohse selbst dahin sich bemühen. [***]
verfassen, sich dabey bedingend, so fern er allsdenn
den Bogen theürer als 1. Thaler 8 gr. anbringen können [?]
daß der Überschuß ihm alsdenn annoch zu re[***]|<2>
seiner Arbeit gelaßen werde, und H. Christian Weide-
mann mit empfang sich desjenigen begnüge, was er an Hn.
Bohsen ausgezahlet. Dabey hat sich der H. Autor 6 ex-
emplare von dem Roman frey ausbedungen, und H. Weide-
mann zu mehrerer Versicherung des contracts ihn bey deßen
schließung drey Thaler darauf gegeben, so hernach bey
auslieferung des manuscripts an der ganzen Summa
wieder decontiret werden soll. Alles treülich sonder
Gefehrde uhrkundlich haben sich beyderseits contrahen-
ten eigenhändig unterschrieben und mit ihren Petschaften
den contract bedrücket, auch ist ieden da von ein Ex-
emplar ausgehändiget worden. So geschehen Jena, den
10 Augusti 1693.

[Siegel] Augustus Bohse. F. S. Secretarius
[Siegel] Christian Weidmann