D-Q2805: Difference between revisions
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Seineme geliebten Chrysostomus wünsch Aemil heil und Freude! | Seineme geliebten Chrysostomus wünsch Aemil heil und Freude! | ||
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so weiß ich kein anderes Mittel, als ihm eins ganz in | so weiß ich kein anderes Mittel, als ihm eins ganz in | ||
Polaneo zu geben. | Polaneo zu geben. | ||
Es haben mehr Br[üder] besonders aber Henr. Steffan. die Anmerkung ge- | ::::: 3) | ||
Es haben mehr[ere] Br[üder] besonders aber Henr. Steffan. die Anmerkung ge- | |||
macht, daß die zu öftern Wiederhohlung der Feyerlichkeiten in | macht, daß die zu öftern Wiederhohlung der Feyerlichkeiten in | ||
der M | der M[inerval] Kirche, den Eindruck derselben vermindern. Ich finde | <2> | ||
diese Bemerkung, bey Uns Protestanten zumal, sehr gegründet | diese Bemerkung, bey Uns Protestanten zumal, sehr gegründet | ||
und, wenn Sie und die dortigen | und, wenn Sie und die dortigen Br[üder] Regenten meiner Meynung | ||
wären, so möchte ich anfügen, bey allen Versammlungen | wären, so möchte ich anfügen, bey allen Versammlungen | ||
wo keine Introductionem vorgenommen würden, die Ceremonie, | wo keine Introductionem vorgenommen würden, die Ceremonie, | ||
die Lampen, den Teppich u.s.w. wegzulassen. Und sich, gerdade | die Lampen, den Teppich u.s.w. wegzulassen. Und sich, gerdade | ||
so, wie im Magistrat zu versammlen, ausgenommen, daß | so, wie im Magistrat zu versammlen, ausgenommen, daß | ||
die | die Br[üder] allenfalls das O[rden]sBändchen anthäten. | ||
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Wünschte ich, daß dem Bruder Henr. Steffano das Schottische | |||
Noviciat in möglicher Form ertheilt werde. Mich däucht | |||
sein Fleiß für alles Gute, verdient dieses Vertrauen. | |||
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Hätten Sie wohl Lust, mit mir die [Loge] in Lycopolis einzu- | |||
weihen? Ein Geschäft, das, nach meiner Meynung, wohl im | |||
künftigen Jenner Stattfinden dürfte. Und wen möchten | |||
Sie sonst noch dazu mitbringen? | |||
Wenn der jezige Frost anhält, so bin ich bald ein mal bey | |||
Ihnen, und sage Ihnen mündlich meine Ergebenheit und | |||
Liebe. | |||
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Revision as of 11:00, 19 October 2019
- Metadata: Item:Q2805
- Transcript & Commentary: Erik Liebscher
Commentary
Transcript
Heropol[is] 26sten Aban 1156.
Seineme geliebten Chrysostomus wünsch Aemil heil und Freude!
Ich mache mir das Vergnügen, die RRZZ noch mit ein Paar
Zeilen zu begleiten; indem ich, wenn der Weg einigermaßen
zu gehen ist, ich lieber einen Expressen /schicke[?]/als es darauf ankommen
lassen will, ob das Paket mit der Post auch zu recchter Zeit
noch einlaufen möcht!
Sie hätten schon alles, wenn mein Schreiber hätte arbeiten können.
Seit ein Paar Tagen fangt er wieder an; aber es geht langsam, und heute
den Sonntag, schreibt er noch an den RRZZ. -
Ich muß ein Paar Brüderliche Anmerkungen machen.
1)
Wie geht es zu,daß Baillet und Gravius kein Q.Q.LL.
einschicken? Sie scheinen ja ganz eingeschlafen zu seyn! Wäre es
nicht gut, daß Sie, m. hochwürfister Br. sie selbst ein Mal ei
wenig durch ein Paar Zeilen anstoßen, oder durch Ihren
Quästor anstossen liessen? Leute, die bey Uns nichts thun
wollen, sind uns nur hinderlich.
2)
Wenn Sie mein R.Z. für Rob. Stefan. zu hart finden sollten,
so weiß ich kein anderes Mittel, als ihm eins ganz in
Polaneo zu geben.
3)
Es haben mehr[ere] Br[üder] besonders aber Henr. Steffan. die Anmerkung ge-
macht, daß die zu öftern Wiederhohlung der Feyerlichkeiten in
der M[inerval] Kirche, den Eindruck derselben vermindern. Ich finde | <2>
diese Bemerkung, bey Uns Protestanten zumal, sehr gegründet
und, wenn Sie und die dortigen Br[üder] Regenten meiner Meynung
wären, so möchte ich anfügen, bey allen Versammlungen
wo keine Introductionem vorgenommen würden, die Ceremonie,
die Lampen, den Teppich u.s.w. wegzulassen. Und sich, gerdade
so, wie im Magistrat zu versammlen, ausgenommen, daß
die Br[üder] allenfalls das O[rden]sBändchen anthäten.
4)
Wünschte ich, daß dem Bruder Henr. Steffano das Schottische
Noviciat in möglicher Form ertheilt werde. Mich däucht
sein Fleiß für alles Gute, verdient dieses Vertrauen.
5)
Hätten Sie wohl Lust, mit mir die [Loge] in Lycopolis einzu-
weihen? Ein Geschäft, das, nach meiner Meynung, wohl im
künftigen Jenner Stattfinden dürfte. Und wen möchten
Sie sonst noch dazu mitbringen?
Wenn der jezige Frost anhält, so bin ich bald ein mal bey
Ihnen, und sage Ihnen mündlich meine Ergebenheit und
Liebe.