D-Q3411: Difference between revisions

From FactGrid
Jump to navigation Jump to search
No edit summary
No edit summary
 
(One intermediate revision by the same user not shown)
Line 4: Line 4:
== Commentary ==
== Commentary ==
Koppe unterstützt in spöttischem Ton eine Zurechtweisung Bohns (Spanheim) durch Bode, welche dieser demnächst als Reproche erhalten wird.  
Koppe unterstützt in spöttischem Ton eine Zurechtweisung Bohns (Spanheim) durch Bode, welche dieser demnächst als Reproche erhalten wird.  
Zu einem kaiserlichen Billet und der Erkrankung Lühes.




Line 18: Line 19:
eingebildete Männchen machen wird, mit grossem Verlangen entgegen sehe.
eingebildete Männchen machen wird, mit grossem Verlangen entgegen sehe.


 
Höchstwahrscheinlich [***] heute, oder ist vielleicht schon dort, [***] Schneider. Unser
 
bester T. leidet darum in diesen Tagen sehr. Käme doch nur bald die Nachricht von
 
der Niederkunft Ihrer Herzogin, daß er keine Ursache hätte, wegzugehen
 
und sich zu zerstreuen, ohne gerade das Publikum zu neuen Geschwäz
zu veranlassen.
  Was sagen Sie, [***], zu dieser Nachricht aus Wien, und dem Handbillet
des Kaysers, wenn es, wie ich nicht zweifle, ächt ist? Daß die bemerkten <u>Sch[***]
ge[***]</u> nur Vorwand sind, hinter dem sich die <u>Furcht vor Illuminaten Geist</u>, der ihm|<2>
freylich nicht ansehen kann, verbirgt, ist mir doch höchstwahr[schein-]
lich. Sie lassen sichs abschreiben, Lebster, und schikken mirs gelegen[tlich]
wider zurük.
Unser bester Cato ist noch immer nicht widerhergestellt: es geht lang[samer]
als wir alle vermutheten; und dies wirkt auf seine Seele äuser[st] [***]
ig. Haben Sie Zeit, Bester, so erfreuen Sie ihn mit einem tröstenden Brief
der Gedanke an Seine Frau und seine Kinder, und daren Schiksal, wenn [***]
fuhre, quält ihn noch immer, wie in den ersten Tagen seiner Krank[heit]
unablässig. Doch fand ich ihn gestern etwas heiterer, als vor [ein]
paar Tagen.
Leben Sie wohl, Lieber vortreflicher Freund, und erhalten S[ie]
mir Ihre mich so herzlich erfreudende zutrauliche Liebe
    d. 24 Gebr. 85                    Ihren
                                  Sie innigst verehrender und liebender
                                      Acacius
</poem>
</poem>


== Notes ==
== Notes ==
<references/>
<references/>

Latest revision as of 13:47, 28 August 2019

Commentary

Koppe unterstützt in spöttischem Ton eine Zurechtweisung Bohns (Spanheim) durch Bode, welche dieser demnächst als Reproche erhalten wird. Zu einem kaiserlichen Billet und der Erkrankung Lühes.


Transcript

Aemilio sui dillectissimo S. Acacius

Nur daß Sie sehen, liebster theuerster Aemil, daß ich nicht ganz in Herders Fall
bin, schreibe ich Ihnen dies Blat über Spanheims Frage, das noch gestern in [***]
ser Ihnen würde gebracht haben, wenn nicht Ihre unterdes eingelaufener Brief ab
G[***] dies ganz unnöthig zbd unnüz gemacht hätte. Ich habe ihn mit inniger
Freude gelesen, Ihren schönen Reprochenzettel für Sp. und finde ihn si durchaus
treffend und dich liebreich und milde, daß ich der Wirkung, die er auf das
eingebildete Männchen machen wird, mit grossem Verlangen entgegen sehe.

Höchstwahrscheinlich [***] heute, oder ist vielleicht schon dort, [***] Schneider. Unser
bester T. leidet darum in diesen Tagen sehr. Käme doch nur bald die Nachricht von
der Niederkunft Ihrer Herzogin, daß er keine Ursache hätte, wegzugehen
und sich zu zerstreuen, ohne gerade das Publikum zu neuen Geschwäz
zu veranlassen.
  Was sagen Sie, [***], zu dieser Nachricht aus Wien, und dem Handbillet
des Kaysers, wenn es, wie ich nicht zweifle, ächt ist? Daß die bemerkten Sch[***]
ge[***]
nur Vorwand sind, hinter dem sich die Furcht vor Illuminaten Geist, der ihm|<2>
freylich nicht ansehen kann, verbirgt, ist mir doch höchstwahr[schein-]
lich. Sie lassen sichs abschreiben, Lebster, und schikken mirs gelegen[tlich]
wider zurük.
Unser bester Cato ist noch immer nicht widerhergestellt: es geht lang[samer]
als wir alle vermutheten; und dies wirkt auf seine Seele äuser[st] [***]
ig. Haben Sie Zeit, Bester, so erfreuen Sie ihn mit einem tröstenden Brief
der Gedanke an Seine Frau und seine Kinder, und daren Schiksal, wenn [***]
fuhre, quält ihn noch immer, wie in den ersten Tagen seiner Krank[heit]
unablässig. Doch fand ich ihn gestern etwas heiterer, als vor [ein]
paar Tagen.
Leben Sie wohl, Lieber vortreflicher Freund, und erhalten S[ie]
mir Ihre mich so herzlich erfreudende zutrauliche Liebe
    d. 24 Gebr. 85 Ihren
                                  Sie innigst verehrender und liebender
                                       Acacius

Notes