D-Q3534: Difference between revisions
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den 6: Merz | |||
1785 | |||
ihre Theilnehmung u Liebe mein | |||
theuerster Bruder ist für mich ein Mehrer | |||
Trost - mein Befinden ist noch immer | |||
sehr abwechselnde, es schmerzt in der Seite, | |||
der [***], und die Nächte, unruhig u oft | |||
angstvoll; gestern hatte ich zum ersten | |||
mal mein altes [***] nach meiner | |||
Kranckheit, wieder recht heftig, und | |||
ich war über diesen an sich bösen | |||
Gast doch recht froh, weil ich hofte, es | |||
würde so noch alles wieder endlich | |||
in die alte ordnung gehen; diese Nacht | |||
habe ich vorzüglich gelitten, mein Ge- | |||
sicht trägt heute die Spuren | |||
ziemlich deutl: davon - dies sey | |||
für immer genug von meiner Kranck- | |||
heit gesprochen, künftig müßen sie | |||
mit einem: es geht leidlich, gut, oder | |||
nicht gut ohne Detail zufrieden seyn; | |||
ich möchte mir selbst gerne [***]- | |||
gen, daß ich krank bin und es ist nie gut | |||
wenn ich davon denke oder davon rede|<2> | |||
ihr [***] fordert achtsame Sorge [***] | |||
[***] ich bitte schonen Sie sich mein Bester! | |||
Dies Me[***] macht es doppelt zur Pflicht. | |||
meine Frau leidet abwechselnd immer- | |||
noch an Gebrech, u meine Lotte hus- | |||
tet ein wenig, erstere legt ihren | |||
[***] schöner - die Briefe der Herzogin | |||
werde ich, <u>eingepackt</u> an die Behörden | |||
schicken, welche ich fürs beste halte. | |||
[***]s Büste wird auf einen Augenblick | |||
die Falten meines wahren Gesichts wo | |||
nicht verwischen, doch mindern - | |||
mit [***] Sorgen. Anders wollen | |||
Sie keine Briefe von mir? Das solte | |||
doch wohl nicht heißen Sie wolten | |||
gar keine Briefe mehr von mir - | |||
die Herzogin gehe aus, und seis leid- | |||
lich wohl - [***] ist nicht hier, | |||
u der deputations[***] samt die | |||
Anwesenheit des preußischen H. | |||
Gesandten laßen beyde unseren | |||
lieben Timoleon noch Zeit | |||
beide von ihnen zulesen u sie zu | |||
beantworten. Weishaupts Schicksal | |||
muß ich, wenn <strike>ich</strike>, Sie das meinen?|<3> | |||
Sr: August zwar über ihren | |||
Brief sehr erfreut; mich soll | |||
Wundern ob wir Gunst | |||
gewinnen werden; Krankheit | |||
u. Hypochondrie macht mich | |||
an alles zweifeln; und wenn | |||
ich nicht so gewiß davon | |||
wäre so könte ich zwei- | |||
feln ob Sie mich liebten, | |||
allein nun weiß u. bin | |||
ich des Herz allein schla | |||
gen Blutes gewiß, wie | |||
ich weiß daß ich Sie liebe, | |||
herzlich unserer u frey | |||
der ihrige bin L. | |||
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Latest revision as of 11:50, 9 September 2019
- Metadata: Item:Q3534
- Transcript and Commentary: Christian Wirkner (talk), 8 September 2019
Commentary
Lühe über seinen schlechten Gesundheitszustand und die aktuellen Geschehnisse in Gotha
Transcript
den 6: Merz
1785
ihre Theilnehmung u Liebe mein
theuerster Bruder ist für mich ein Mehrer
Trost - mein Befinden ist noch immer
sehr abwechselnde, es schmerzt in der Seite,
der [***], und die Nächte, unruhig u oft
angstvoll; gestern hatte ich zum ersten
mal mein altes [***] nach meiner
Kranckheit, wieder recht heftig, und
ich war über diesen an sich bösen
Gast doch recht froh, weil ich hofte, es
würde so noch alles wieder endlich
in die alte ordnung gehen; diese Nacht
habe ich vorzüglich gelitten, mein Ge-
sicht trägt heute die Spuren
ziemlich deutl: davon - dies sey
für immer genug von meiner Kranck-
heit gesprochen, künftig müßen sie
mit einem: es geht leidlich, gut, oder
nicht gut ohne Detail zufrieden seyn;
ich möchte mir selbst gerne [***]-
gen, daß ich krank bin und es ist nie gut
wenn ich davon denke oder davon rede|<2>
ihr [***] fordert achtsame Sorge [***]
[***] ich bitte schonen Sie sich mein Bester!
Dies Me[***] macht es doppelt zur Pflicht.
meine Frau leidet abwechselnd immer-
noch an Gebrech, u meine Lotte hus-
tet ein wenig, erstere legt ihren
[***] schöner - die Briefe der Herzogin
werde ich, eingepackt an die Behörden
schicken, welche ich fürs beste halte.
[***]s Büste wird auf einen Augenblick
die Falten meines wahren Gesichts wo
nicht verwischen, doch mindern -
mit [***] Sorgen. Anders wollen
Sie keine Briefe von mir? Das solte
doch wohl nicht heißen Sie wolten
gar keine Briefe mehr von mir -
die Herzogin gehe aus, und seis leid-
lich wohl - [***] ist nicht hier,
u der deputations[***] samt die
Anwesenheit des preußischen H.
Gesandten laßen beyde unseren
lieben Timoleon noch Zeit
beide von ihnen zulesen u sie zu
beantworten. Weishaupts Schicksal
muß ich, wenn ich, Sie das meinen?|<3>
Sr: August zwar über ihren
Brief sehr erfreut; mich soll
Wundern ob wir Gunst
gewinnen werden; Krankheit
u. Hypochondrie macht mich
an alles zweifeln; und wenn
ich nicht so gewiß davon
wäre so könte ich zwei-
feln ob Sie mich liebten,
allein nun weiß u. bin
ich des Herz allein schla
gen Blutes gewiß, wie
ich weiß daß ich Sie liebe,
herzlich unserer u frey
der ihrige bin L.