D-Q4697: Difference between revisions

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* '''Aktenbestand:''' [[Schwedenkiste Band 11]], Dokument 15
* '''Metadata''' [[Item:Q4697]]
* '''Standort:''' [[GStA PK]], Freimaurer, 5.2. G 39 JL. Ernst zum Kompaß, Gotha, Nr. 109. Schwedenkiste. Quibus Licet, A-S
* '''Transcript and Commentary:''' [[User:Olaf Simons|Olaf Simons]] ([[User talk:Olaf Simons|talk]]) 12:37, 1 May 2019 (CEST)
* '''Titel:''' Species Facti (im Rahmen der [[Quibus Licet]])
* '''Autor:''' [[Johann Friedrich Christian Rudorff]] (Ali)
* '''Ordensdatum:'''  undatiert
* '''Datum:'''  undatiert, vor Juni 1785, sprich vor der Aufnahme des erwähnten [[Johann Georg Anton Wahl]] in das Noviziat. Das Datum 1785-04-27 ist hier ein Arbeitskonstrukt auf der Grundlage der Tatsache dass die Rudorff Quibus Licet in der Regel zwischen dem 21. und dem 28. abgesandt wurden.
* '''Erschließung:''' [[User:Olaf Simons|Olaf Simons]]
* '''JPG:''' 5061-5062


== Commentary ==
== Commentary ==
Referiert eingehender die Streitlage um [[Johann Georg Anton Wahl]], der bei Ilmenau Dorfpfarrer war, jetzt vom Herzog zu Weimar für die Stelle eines Diacons in einer Stadt vorgeschlagen wurde und in Buttsädt, nachdem er sich in dortigem Unglück bewährte, in die Position vom Rat gewählt wurde - wie man in Weimar klagt: in Umgehung der Weimarer Obrigkeit. Wahl für den Orden vorgeschlagen. [[Bode]] (Aemilius) machte sich für Wahl stark.
Referiert eingehender die Streitlage um [[Johann Georg Anton Wahl]], der bei Ilmenau Dorfpfarrer war, jetzt als Superintendent in Buttstädt eingesetzt wurde, ohne das der dortige Senat in Weimar das Placet dazu einholte. Weimar hatte sich für Wahls Beförderung in eine Stadtposition ausgesprochen und zuletzt auch Buttstädts Politik akzeptiert. Wahl ist für den Orden vorgeschlagen. [[Bode]] (Aemilius) machte sich für Wahl stark.


== Transcript ==
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Species facti
Species facti


der zeitherige Diaconus Wahl, zu Buttstädt, ist vor kurzem vom  
der zeitherige Diaconus Wahl,<ref>Anton Wahl [[Item:Q1283]]</ref> zu Buttstädt, ist vor kurzem vom  
dasigen Stadtrat zum Superintendenten erählt worden. Er kam
dasigen Stadtrat zum Superintendenten erwählt worden. Er kam
vor wenigen Jahren als gewesener Dorf-Prediger zu Stützebach bey
vor wenigen Jahren als gewesener Dorf-Prediger zu Stützerbach<ref>Stürzerbach [[Item:Q31742]].</ref> bey
Ilmenau, dahin, nachdem der Durchl[lauchtigste] Herzog zu Weimar zwey Rescripte
Ilmenau, dahin, nachdem der Durchl. Herzog zu Weimar<ref>Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach [[Item:Q979]]</ref> zwey Rescripte
seinetwegen an das Consistorium hatte ergehen laßen, daß er bey  
seinetwegen an das Consistorium hatte ergehen laßen, daß er bey  
erster Gelegenheit in eine Stadt befördert werden sollte. So wohl
erster Gelegenheit in eine Stadt befördert werden sollte. So wohl
seine Verdienste, als auch dieses gnädige Wohlwollen, und daß der mann
seine Verdienste, als auch dieses gnädige Wohlwollen, und daß der Mann
bey seinem Aufenthalte in Buttstädt mancherley Unglück erfahren hat,
bey seinem Aufenthalte in Buttstädt mancherley Unglück erfahren hat,
welches iedoch weder seinen Muth noch Fleiß erschüttern konnte, gab
welches iedoch weder seinen Muth noch Fleiß erschüttern konnte, gab
um so mehr die natürliche Veranlaßung zu seiner Erwählung.
um so mehr die natürliche Veranlaßung zu seiner Erwählung.
Indeßen ist in Weimar über die Legalität dieser Wahl-Sache aus
Indeßen ist in Weimar über die ''Legalität'' dieser Wahl-Sache aus
dem Grunde Schwierigkeit entstanden, weil Senatus unterlaßen
dem Grunde Schwierigkeit entstanden, weil ''Senatus'' unterlaßen
hätte, zuvor ein votum informativum über die erwählte Person
hätte, zuvor ein votum informativum über die erwählte Person
einzuholen []
einzuholen. Der Rath, welcher dieses bey der vorigen Superintendenten-
Wahl auch nicht vor nöthig gefunden hatte, (prout Acta testantur!<ref>Lateinisch ''Wie von den Akten belegt wird''</ref>)
glaubte ietzt desto weniger ein so leeres Ceremoniel beobachten zu
müßen, da die Beförderung ein ''Subiect'' betraf, welches der Durchl.
Herzog selbst, glücklich und am beßern Ort angestellt wißen wollte
Es wird sich daher Mühe genommen, diese Sache zur Beförderung [der]
Sache eines Dritten.


Ich bin überzeugt, daß wenn für erwehnten Herrn Wahl der
Ich bin überzeugt, daß wenn für erwehnten Herrn Wahl der
dem erl[auchten] Orden als Mitglied vorgeschlagen ist, und welchen der Hochw[würdige]
dem erh. O. als Mitglied vorgeschlagen ist,<ref>Siehe Friedrich Christian Rudorf, Quibus Licet, Gotha, 1784-06-24 [[Item:Q4662]] ([[Q4662|Transcript]]).</ref> und welchen der Hochw[würdige]
Aemilius letzthin mit einer vortheilhaften Art zu gedenken beliebte
Aemilius<ref>Johann Joachim Christoph Bode [[Item:Q133]].</ref> letzthin mit einer vortheilhaften Art zu gedenken beliebte
etwas gethan werden könnte, solches nach dieser hier gegebenen  
etwas gethan werden könnte, solches nach dieser hier gegebenen  
gründlichen Notiz geschehen wird.
gründlichen Notiz geschehen wird.
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[[Category:Quibus Licet]]
[[Category:Rudorff (Ali)]]

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Commentary

Referiert eingehender die Streitlage um Johann Georg Anton Wahl, der bei Ilmenau Dorfpfarrer war, jetzt als Superintendent in Buttstädt eingesetzt wurde, ohne das der dortige Senat in Weimar das Placet dazu einholte. Weimar hatte sich für Wahls Beförderung in eine Stadtposition ausgesprochen und zuletzt auch Buttstädts Politik akzeptiert. Wahl ist für den Orden vorgeschlagen. Bode (Aemilius) machte sich für Wahl stark.

Transcript

Species facti

der zeitherige Diaconus Wahl,[1] zu Buttstädt, ist vor kurzem vom
dasigen Stadtrat zum Superintendenten erwählt worden. Er kam
vor wenigen Jahren als gewesener Dorf-Prediger zu Stützerbach[2] bey
Ilmenau, dahin, nachdem der Durchl. Herzog zu Weimar[3] zwey Rescripte
seinetwegen an das Consistorium hatte ergehen laßen, daß er bey
erster Gelegenheit in eine Stadt befördert werden sollte. So wohl
seine Verdienste, als auch dieses gnädige Wohlwollen, und daß der Mann
bey seinem Aufenthalte in Buttstädt mancherley Unglück erfahren hat,
welches iedoch weder seinen Muth noch Fleiß erschüttern konnte, gab
um so mehr die natürliche Veranlaßung zu seiner Erwählung.
Indeßen ist in Weimar über die Legalität dieser Wahl-Sache aus
dem Grunde Schwierigkeit entstanden, weil Senatus unterlaßen
hätte, zuvor ein votum informativum über die erwählte Person
einzuholen. Der Rath, welcher dieses bey der vorigen Superintendenten-
Wahl auch nicht vor nöthig gefunden hatte, (prout Acta testantur![4])
glaubte ietzt desto weniger ein so leeres Ceremoniel beobachten zu
müßen, da die Beförderung ein Subiect betraf, welches der Durchl.
Herzog selbst, glücklich und am beßern Ort angestellt wißen wollte
Es wird sich daher Mühe genommen, diese Sache zur Beförderung [der]
Sache eines Dritten.

Ich bin überzeugt, daß wenn für erwehnten Herrn Wahl der
dem erh. O. als Mitglied vorgeschlagen ist,[5] und welchen der Hochw[würdige]
Aemilius[6] letzthin mit einer vortheilhaften Art zu gedenken beliebte
etwas gethan werden könnte, solches nach dieser hier gegebenen
gründlichen Notiz geschehen wird.

Ali

Notes

  1. Anton Wahl Item:Q1283
  2. Stürzerbach Item:Q31742.
  3. Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach Item:Q979
  4. Lateinisch Wie von den Akten belegt wird
  5. Siehe Friedrich Christian Rudorf, Quibus Licet, Gotha, 1784-06-24 Item:Q4662 (Transcript).
  6. Johann Joachim Christoph Bode Item:Q133.