D-Q5237

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Commentary

Anekdote über Peter den Großen, der in einem Eisenwerk arbeitete und einen höheren Lohn gegenüber den anderen Arbeitern ablehnte.
Er wollte das gleiche Gehalt für dieselbe verrichtete Arbeit, kaufte sich von seinem Lohn ein paar Schuhe und betonte immer wieder stolz,
sie sich durch harte Handarbeit verdient zu haben.

Transcript

Quibus licet
den 15ten Chordad 1155.

Peter der Große[1], der, wie bekannt, fleissig die Werkstätten besuchte,
kam auch auf die Müllerischen Eisenwerke zu Istria[2]; hier lernte er
selbst das Stangenschmieden. An einem der lezten Tage seines
Aufenthalts hatte er 18 Pud, das Pud zu 40 tt(?) verfertigt; wobey
seine Hofjunker und Bojaren[3] Rohlen auftragen, das Feuer anschüren
und Blasebälge ziehen mußten. Er kam darauf zum Besitzer der
Werke, Werner Müller[4], nach Moskau, lobte seine Anstalten
und fragte; was ein Meister für das Pud bekäme? 3. Koperken
oder ein Altin, antwortete Müller. Nun gut, erwiederte
der Czar, so hab ich 18 Altine verdient. Werner hohlte
18 Ducaten, und sagte: Einen solchen Arbeiter wie Er. Majestät
kann man für das Pud nicht weniger bezahlen. Peter schob sie
zurück und sagte: Nimm deine Ducaten, ich habe nicht besser
gearbeitet als die andern Meister, bezahl mir was du andern be-
zahlst; ich will mir dafür ein paar Schue kaufen; die ich eben nöthig |<2>
habe. Züglich wird er seine schon einmal besohlten und wieder durch-
gebrochenen Schue, nahe die 18 Altin, kaufte sich ein paar nur, und
sagte oft, wenn er sie anhatte: die hab' ich mir selbst mit harter
Handarbeit verdient.
Original Anecdote von Peter dem Großen von Jacob von Stählin
Leipzig bey Breitkopf 1785

Robertus Stephanus.

Notes

  1. Peter I. Item:Q220431
  2. Zu ermitteln.
  3. Adelsstand unterhalb des Ranges eines Fürsten oder Zaren
  4. Zu ermitteln.