FactGrid talk:Concentration and internment camps of the Second World War in the larger context

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Definition Lager

  • Lager vs. Haftstätten?

möglichen Expertengruppe

Ausgangsdatensätze

  • knapp 1550 Werte (Stand Juli 2024) im Feld Haftstätte (ohne Informationen aus dem sogenannten Verfolgungsweg der etwa 2,8 Millionen T/D-Akten (Suchanfragen))
  • Verscannung der sogenannten Hängemappen, die seinerzeit die Datengrundlage für das ITS-Haftstättenverzeichnis gebildet haben, schreitet voran
  • 'Ivans Liste', enthält 1143 Einträge
  • Flossenbürg
  • Memorial Archives
  • Wikipedia/Wikidata
  • strukturiert nach:
  Name
  Standort (heutiger Staat)
  Typ
  Zeit
  geschätzte Anzahl Inhaftierter
  geschätzte Anzahl Toter
  • Bundesministerium der Justiz
  • gemäß § 42 Abs. 2 BEG
  • verzeichnet
  Name
  geographische Region
  Zeitraum (teilweise)
  Zugehörigkeit zu Hauptlager
  1634 Einträge
  • Bundesministerium der Finanzen
  • erstellt im Zusammenhang mit der Anerkennung des Abkommens mit der Jewish Claims Conference (JCC)
  • 1661 Einträge
  • verzeichnet:
  Politische Gemeinde
  Lagerbezeichnung 
  Lagerinsassen und Geschichte 
  Lokalisierung nach aktueller Adresse (wenn vorhanden) 
  Katastralgemeinde (mit KG-Nummer) 
  Grundstücksnummern 
  Koordinaten in WGS84/Dezimal 
  Literatur und Quellenangaben

Klassifikationen der Lager

Holocaust Encyclopedia

  1. Concentration camps: For the detention of civilians seen as real or perceived “enemies of the Reich.”
  2. Forced-labor camps: In forced-labor camps, the Nazi regime brutally exploited the labor of prisoners for economic gain and to meet labor shortages. Prisoners lacked proper equipment, clothing, nourishment, or rest.
  3. Transit camps: Transit camps functioned as temporary holding facilities for Jews awaiting deportation. These camps were usually the last stop before deportations to a killing center.
  4. Prisoner-of-war camps: For Allied prisoners of war, including Poles and Soviet soldiers.
  5. Killing centers: Established primarily or exclusively for the assembly-line style murder of large numbers of people immediately upon arrival to the site. There were 5 killing centers for the murder primarily of Jews. The term is also used to describe “euthanasia” sites for the murder of disabled patients.[1]

Eugen Kogon

  1. Euthanasie
  2. Justizlager = Haftstätten und Erziehungslager (impliziert Verurteilung)
  3. Internierung
  4. Konzentrationslage
  5. Ghetto
  6. Vernichtungslager

Frage: sind bei Internierung die frühen Lager gemeint, in denen Leute einfach mal zu Verhören etc. entführt wurden?

Pagenstecher

Wikipedia Liste der KZs des dt. Reichs[2]

  1. Frühe Konzentrationslager
  2. Konzentrationslager der IKL bzw. des WVHA
    1. Konzentrationslager, das der Gestapo unterstand
    2. KZ-Außenlager und KZ-Außenkommandos
  3. Vernichtungslager
    1. Vernichtungslager (innerhalb des KZ-Systems)
    2. Vernichtungslager (nicht innerhalb des KZ-Systems)
    3. Vernichtungslager
    4. Vernichtungslager der Aktion Reinhardt
  4. Sonderfall: Tötungsanstalten
    1. Aktion T4 (Ermordung von behinderten Menschen), 1940 bis 1941
    2. Aktion 14f13 (Ermordung von „nicht arbeitsfähigen“ KZ-Häftlingen), 1941 bis 1944
    3. Aktion Brandt (Dezentral durchgeführte Ermordung von Insassen von Heil- und Pflegeanstalten), 1943 bis 1945
  5. KZ-ähnliche Lager, die Abgrenzungsproblematik
    1. Durchgangslager
    2. Andere Lager
    3. Jugendhaftstätten
    4. Sonstige NS-Lager

Modell nach Organisationsbereichen

  1. Frühe Lager (nicht eigebunden, lokale Willkür, keine wirtschaftlichen Nutzung)
  2. IKL Lager (Gegenstand sich verschiedener Nutzungserwägungen)
  3. KZ Außenlager (interessant, da hier die Zentrallager ins Zivilleben vorstoßen
  4. Tötungsanstalten T4 Euthanasie
  5. Vernichtungslager Aktion Reinhardt
  6. Justizlager: Haftstätten, Erziehung etc. Ergebnis einer Verurteilung
  7. Sammel- und Durchgangslager (Ausland)
  8. Internierungslager (in eroberten Gebieten)
  9. Ghettos
  10. Kriegsgefangenenlager[3]
  11. Vichy-Lager
  12. Ustascha-Lager

Einstufung der KZ nach Reinhard Heydrich[4]

  • Stufe I: belastete und unbedingt besserungsfähige Schutzhäftlinge, außerdem für Sonderfälle und Einzelhaft, die Lager: Dachau, Sachsenhausen und Auschwitz I
  • Stufe I a: alte und bedingt arbeitsfähigen Schutzhäftlinge, die noch im Heilkräutergarten beschäftigt werden können, das Lager: Dachau.
  • Stufe II: schwerer belastete, jedoch noch erziehungs- und besserungsfähige Schutzhäftlinge, die Lager: Buchenwald, Flossenbürg, Neuengamme und Auschwitz II.
  • Stufe III: Für schwer belastete, insbesondere auch gleichzeitig kriminell vorbestrafte und asoziale, d. h. kaum noch erziehbare Schutzhäftlinge, das Lager: Mauthausen.

Ausgenommen von der Einweisung in die unter I a angeführte Stufe sind alte und arbeitsunfähige Häftlinge, bei denen eine Krankenbehandlung erforderlich ist, und die deshalb in der hierfür vorgesehenen Abteilung des betreffenden Konzentrationslagers bleiben bzw. bei schwereren Fällen in die Krankenabteilung des Konzentrationslagers Sachsenhausen überführt werden müssen. [...] Ich ersuche daher, in Zukunft bei allen Anträgen auf Schutzhaftanordnung und Überführung in ein Konzentrationslager unter Berücksichtigung der Persönlichkeit des Schutzhäftlings und des Grades der Gefährdung des Staates durch den Häftling gleichzeitig Vorschläge hinsichtlich der Lagerstufe zu machen. Ich mache es dabei zur Pflicht, daß das gesamte politische und kriminelle Vorleben, Vorstrafen, Führung seit der Machtübernahme usw. zu Grunde gelegt werden und insbesondere Anträge auf Einweisung in die Stufe III in jedem Einzelfalle besonders eingehend begründet werden.

...lässt sich auf P560 Status modellieren

Modell nach Thomas Kersting

  1. Frühe Konzentrationslager
  2. Zwangsarbeiterlager
  3. Arbeitserziehungslager
  4. Kriegsgefangenenlager
  5. Vernichtungsstätten

Jeweils mit Definitionen

Modell nach EVZ[5]

  1. Arbeitserziehungslager
  2. Jüdische Arbeitsbataillone
  3. Haftanstalten der Gestapo und Orpo (Deutsches Reich)
  4. Haftanstalten und Straflager der Justiz (Deutsches Reich)
  5. Konzentrationslager und Außenlager
  6. Polizeihaftlager und Polizeigefängnisse in den besetzten Gebieten
  7. Lager für Sinti und Roma
  8. Zwangsarbeiterlager / Zivilarbeiterlager
  9. Zwangsarbeitslager für Juden (ZAL für Juden)
  10. Sonstige Lager
mit Definitionen


Modell nach "Zielgruppen" [6]

Kennzeichen für Schutzhäftlinge in den Konzentrationslagern.jpg
  1. Männer
  2. Frauen
  3. Mädchen
  4. Jungen
  5. Politische Gegner (Oppositionelle)
  6. Berufsverbrecher
  7. Emigranten (deutsche Staatsbürger, die nach 1933 zunächst das Land verlassen hatten, aber dann zurückgekehrt waren und daher unter Spionageverdacht standen)
  8. Wehrmachtsangehörige mit Verfehlungen
  9. Nacht und Nebel: Ausländer, die man auf diese Weise "verschwinden" lässt (nur Ausländer?)
  10. Kriegsgefangene
  11. Juden
  12. Sinti und Roma
  13. Religiös Verfolgte (Bibelforscher)
  14. Asoziale (Arbeitsscheue, Trinker etc.)
  15. Homosexuelle
  16. Sittlichkeitsverbrecher
  17. Behinderte
  18. slawische Untermenschen


Wir haben eine eigene Property für "Zielgruppen" mit der wir diese Erfassung von der generellen abkoppeln können
Definitiv zu viele Kategorien (Arolen Archiv hat Einweisungsakten, da finden sich auch Mehrfachzuweisungen)
Opfergruppen sollte aber in jedem Fall ein Element bei der Erfassung sein

Modell(e) Anne

nach Zielsetzung Lager
  1. Inhaftierung (Justizlager, Kriegsgefangenenlager)
  2. Erziehung / Besserung (Erziehungslager)
  3. Vernichtung (KZ's)
  4. Arbeit (Außenlager, Arbeitslager)
  5. Sammeln (Ghettos, Durchgangslager)
  6. Tötung (T4, Euthanasie)

Offene Fragen

  • Definition Lager
  Vernichtungslager
  KZs
  Tötungsanstalten (T4?)
  Arbeits(erziehungs)lager
  Kriegsgefangenenlager
  Zwangsarbeiterlager
  Durchgangslager
  Ghettos
  Jugendkonzentrationslager
  SS-Sonderlager
  'Zigeunerlager'
  Internierungslager
  • Problematik: einige Lager beinhalten qua Begriff nicht zwingend Haftstätten (z.B. Arbeitslager eigentlich positiv konnotiert (organisatorische Form des reglementierten Gemeinschaftslebens im Arbeitsdienst - Arbeitsdienstlager) (Schmitz-Berninger, Vokabular des Nationalsozialismus), ähnlich auch bei Gemeinschaftslager, KLV-Lager (Unterbringung bombengefährdeter Kinder und Jugendlicher auf dem Land) etc.
  • Projekttitel ändern von 'Lagerverzeichnis' in 'Haftstättenverzeichnis'?
  • würde dann Ghettos ausschließen?
  • was beinhalten Haftstätten?
  • räumlicher sämtliche Gebiete unter zeitweiliger NS-Herrschaft
  • Hauptlager mit jeweils untergeordneten Außenlagern/Außenkommandos (hierarchische Struktur)?
  • welche Informationen als Minimaldatensatz
  Name
  Geokoordinaten (Punkt vs. Vektor)
  Typ (welche Typologien gibt es schon)
  Zeitraum
  'Weiternutzung'
  Zahlen (Inhaftierte / Tote)
  Verwaltung, Zugehörigkeit

Ontologie

Eine glatte Ontologie der (NS-) Lager lässt sich nicht so einfach herstellen. Das zentrale Problem ist, dass hier jederzeit Perspektivschwerunkte korrelieren. Der Rückweg - hin zu authentischen Begriffen und deren Klärung - ist dabei abgeschnitten, da die Benennungen zu einem guten Teil verschleiernde Intentionen verfolgen. Im zentralen Fall "Konzentrationslager" war die Realität am Ende stärker als die Verschleierung - hier wurde das verschleiernde Wort im Verlauf zum Begriff einer neuen Menschen gezielt der Zerstörung aussetzenden Typologie von Internierungslagern.

Der praktische Ausweg, der sich aus der Multiperspektivik der terminologischen Angebote anbietet, ist die Auffächerung der Perspektiven in einem Spektrum jederzeit benennbarer Properties. Die Eigenschaften der Lager werden damit frei kombinierbar.

  • P2 ist ein /mit P3 Unterlasse von
  • P1179 (inter-nationale( Verantwortung
  • Dachorganisation
  • Verantwortlich zeichnende Organisation
  • Historische Klassifikation

Literatur

Links

Übersichten:

Anmerkungen