D-Q5026: Difference between revisions

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== Inhalt ==
== Commentary ==
Ostern in Braunschweig, dann 2 Wochen in Gotha. Freut sich, dass Achenwall und die beiden von Schlotheim dem Orden vorgeschlagen wurden.  
Ostern in Braunschweig, dann 2 Wochen in Gotha. Freut sich, dass Achenwall und die beiden von Schlotheim dem Orden vorgeschlagen wurden.  
Ausführliche Einschätzung Gerlachs (Philipp Melanchthon), der mit Lenz (Justus Lipsius) eine Stube teilt.
Ausführliche Einschätzung Gerlachs (Philipp Melanchthon), der mit Lenz (Justus Lipsius) eine Stube teilt.


 
== Transcript ==
== Transcription ==


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Latest revision as of 15:41, 23 May 2019

Commentary

Ostern in Braunschweig, dann 2 Wochen in Gotha. Freut sich, dass Achenwall und die beiden von Schlotheim dem Orden vorgeschlagen wurden.

Ausführliche Einschätzung Gerlachs (Philipp Melanchthon), der mit Lenz (Justus Lipsius) eine Stube teilt.

Transcript

a. Empfehlung

Q.L.

Die Osterfeyertage habe ich in Braunschweig zugebracht. Da
ich keine Verhaltensregeln erhielt, so habe ich als FMaurer dort
keinen Schritt gethan, um so wenigstens alle Fehlschritte zu
vermeiden. Uebrigens war mein dortiger Auffenthalt voll von
vergnügten Stunden, u. wie ich hoffe, auch nicht ohne Nutzen für mich.

Dann war ich ohngefähr 2 Wochen in Syracus Das Glük,
den hochwürd. Brud. Chrysostomo dort zu sehen, war mir
abermals versagt; doch sprach ich unsre andren vortreflichen
verbundnen daselbst. Viele Freude machte mirs, die beiden von
Schlotheimer u. Achenwall als Vorgeschlagne zu wissen. Ich
kenne alle 3 lange u. genau, u. wenn ich hoffen darf, dass der
Erl. Ord. auf meine Stimme mit Rüksicht nimt, so sage ich,
dass von diesen Gliedern einmal alles zu hoffen ist.

Phil. Melanchton wohnt jezt in Justus Lips. u. mei-
ner Gesellschaft. Er ist sicher ein sehr guter Mensch; eines
wünschte ich ihm noch, das ich "den feinen moralischen Ge-
schmak" nennen möchte. "Er kann Künster grosse Werke
mit Richtigkeit der Zeichnung u. strenger Beobachtung der Re-
geln entwerfen u. ausführen; aber es können ihm demohnge-
achtet die feinen Grazien der Kunst entgehen, die seinem Werke
erst Anmuth geben. So geht es manchem in moralisch. Rüks.
Er beobachtet die Hauptgeseze der Moral; aber die kleinen Sitt-
lichkeiten des gemeinen Lebens u. des abgewognen, geprüften
Ausdruks im Reden sind ihm fremd; u. gleichwohl urtheilt
unser delicates Zeitalter so sehr nach diesen leztern. Ich glau-
be, man muss dies von seinen Freunden bekant machen, damit
sie nicht misverstanden, verkannt, wohl aber durch kleine Winke
aufmerksamer gemacht werden. Gronovius

Notes