D-Q2805: Difference between revisions
Olaf Simons (talk | contribs) |
|||
(2 intermediate revisions by 2 users not shown) | |||
Line 7: | Line 7: | ||
Heropol[is] 26sten Aban 1156. | Heropol[is] 26sten Aban 1156. | ||
Seinem geliebten Chrysostomus wünscht Aemil Heil und Freude! | |||
Ich mache mir das Vergnügen, die RRZZ noch mit ein Paar | Ich mache mir das Vergnügen, die RRZZ noch mit ein Paar | ||
Line 14: | Line 14: | ||
lassen will, ob das Paket mit der Post auch zu rechter Zeit | lassen will, ob das Paket mit der Post auch zu rechter Zeit | ||
noch einlaufen möchte! | noch einlaufen möchte! | ||
Sie hätten schon alles, wenn mein Schreiber hätte arbeiten können. | Sie hätten schon alles, wenn mein Schreiber hätte arbeiten können. | ||
Seit ein Paar Tagen fangt er wieder an; aber es geht langsam, und heute | Seit ein Paar Tagen fangt er wieder an; aber es geht langsam, und heute | ||
den Sonntag, schreibt er noch an den RR.ZZ. - | den Sonntag, schreibt er noch an den RR.ZZ. - | ||
Ich muß ein Paar Brüderliche Anmerkungen machen. | Ich muß ein Paar Brüderliche Anmerkungen machen. | ||
::::: 1) | ::::: 1) | ||
Wie geht es zu,daß Baillet und | Wie geht es zu, daß Baillet<ref>Ludwig Wolf Siegmund Georg von Uetterodt zum Scharfenberg [[Item:Q1244]].</ref> und Graevius<ref>Georg Wilhelm Ernst von Uetterodt zum Scharfenberg [[Item:Q1243]]</ref> keine Q.Q.LL. | ||
einschicken? Sie scheinen ja ganz eingeschlafen zu seyn! Wäre es | einschicken? Sie scheinen ja ganz eingeschlafen zu seyn! Wäre es | ||
nicht gut, daß Sie, m. hochwürdigster Br[uder] sie selbst ein Mal ein- | nicht gut, daß Sie, m. hochwürdigster Br[uder] sie selbst ein Mal ein- | ||
Line 25: | Line 27: | ||
Quästor anstossen liessen? Leute, die bey Uns nichts thun | Quästor anstossen liessen? Leute, die bey Uns nichts thun | ||
wollen, sind uns nur hinderlich. | wollen, sind uns nur hinderlich. | ||
::::: 2) | ::::: 2) | ||
Wenn Sie mein R.Z. für Rob. Stefan. zu hart finden sollten, | Wenn Sie mein R.Z. für Rob. Stefan.<ref>Christoph Friedrich Chrysostomus Schenk [[Item:Q1016]].</ref> zu hart finden sollten, | ||
so weiß ich kein anderes Mittel, als ihm eins ganz in | so weiß ich kein anderes Mittel, als ihm eins ganz in | ||
Pola****[?] zu geben. | Pola****[?] zu geben. | ||
::::: 3) | ::::: 3) | ||
Es haben mehr Br[üder] besonders aber Henr. Steffan. die Anmerkung ge- | Es haben mehr Br[üder] besonders aber Henr. Steffan.<ref>Rudolph Zacharias Becker [[Item:Q84]]</ref> die Anmerkung ge- | ||
macht, daß die zu öftere Wiederhohlung der Feyerlichkeiten in | macht, daß die zu öftere Wiederhohlung der Feyerlichkeiten in | ||
der M[inerval] Kirche, den Eindruck derselben vermindere. Ich finde | <2> | der M[inerval] Kirche, den Eindruck derselben vermindere. Ich finde | <2> | ||
Line 40: | Line 44: | ||
so, wie im Magistrate zu versammlen, ausgenommen, daß | so, wie im Magistrate zu versammlen, ausgenommen, daß | ||
die Br[üder] allenfalls das O[rden]sBändchen anthäten. | die Br[üder] allenfalls das O[rden]sBändchen anthäten. | ||
::::: 4) | ::::: 4) | ||
Wünschte ich, daß dem Bruder Henr. Steffano das Schottische | Wünschte ich, daß dem Bruder Henr. Steffano das Schottische | ||
Noviciat in möglicher Form ertheilt werde. Mich däucht | Noviciat in möglicher Form ertheilt werde. Mich däucht | ||
sein Fleiß für alles Gute, verdient dieses Vertrauen. | sein Fleiß für alles Gute, verdient dieses Vertrauen. | ||
::::: 5) | ::::: 5) | ||
Hätten Sie wohl Lust, mit mir die [Loge] in Lycopolis einzu- | Hätten Sie wohl Lust, mit mir die [Loge] in Lycopolis<ref>Johannis-Loge "Carl zu den Drei Adlern", Erfurt [[Item:Q81207]].</ref> einzu- | ||
weihen? Ein Geschäft, das, nach meiner Meynung, wohl im | weihen? Ein Geschäft, das, nach meiner Meynung, wohl im | ||
künftigen Jenner Stattfinden dürfte. Und wen möchten | künftigen Jenner Stattfinden dürfte. Und wen möchten | ||
Sie sonst noch dazu mitbringen? | Sie sonst noch dazu mitbringen? | ||
Wenn der jezige Frost anhält, so bin ich bald ein mal bey | Wenn der jezige Frost anhält, so bin ich bald ein mal bey | ||
Ihnen, und sage Ihnen mündlich meine Ergebenheit und | Ihnen, und sage Ihnen mündlich meine Ergebenheit und |
Latest revision as of 23:14, 7 November 2019
- Metadata: Item:Q2805
- Transcript & Commentary: Erik Liebscher
Commentary
Transcript
Heropol[is] 26sten Aban 1156.
Seinem geliebten Chrysostomus wünscht Aemil Heil und Freude!
Ich mache mir das Vergnügen, die RRZZ noch mit ein Paar
Zeilen zu begleiten; indem ich, wenn der Weg einigermaßen
zu gehen ist, ich lieber einen Expressen /schicke[?]/als es darauf ankommen
lassen will, ob das Paket mit der Post auch zu rechter Zeit
noch einlaufen möchte!
Sie hätten schon alles, wenn mein Schreiber hätte arbeiten können.
Seit ein Paar Tagen fangt er wieder an; aber es geht langsam, und heute
den Sonntag, schreibt er noch an den RR.ZZ. -
Ich muß ein Paar Brüderliche Anmerkungen machen.
1)
Wie geht es zu, daß Baillet[1] und Graevius[2] keine Q.Q.LL.
einschicken? Sie scheinen ja ganz eingeschlafen zu seyn! Wäre es
nicht gut, daß Sie, m. hochwürdigster Br[uder] sie selbst ein Mal ein-
wenig durch ein Paar Zeilen anstoßen, oder durch Ihren
Quästor anstossen liessen? Leute, die bey Uns nichts thun
wollen, sind uns nur hinderlich.
2)
Wenn Sie mein R.Z. für Rob. Stefan.[3] zu hart finden sollten,
so weiß ich kein anderes Mittel, als ihm eins ganz in
Pola****[?] zu geben.
3)
Es haben mehr Br[üder] besonders aber Henr. Steffan.[4] die Anmerkung ge-
macht, daß die zu öftere Wiederhohlung der Feyerlichkeiten in
der M[inerval] Kirche, den Eindruck derselben vermindere. Ich finde | <2>
diese Bemerkung, bey Uns Protestanten zumal, sehr gegründet
und, wenn Sie und die dortigen Br[üder] Regenten meiner Meynung
wären, so möchte ich ersuchen, bey allen Versammlungen
wo keine Introductionen vorgenommen würden, die Ceremonie,
die Lampen, den Teppich u.s.w. wegzulassen. Und sich, gerdade
so, wie im Magistrate zu versammlen, ausgenommen, daß
die Br[üder] allenfalls das O[rden]sBändchen anthäten.
4)
Wünschte ich, daß dem Bruder Henr. Steffano das Schottische
Noviciat in möglicher Form ertheilt werde. Mich däucht
sein Fleiß für alles Gute, verdient dieses Vertrauen.
5)
Hätten Sie wohl Lust, mit mir die [Loge] in Lycopolis[5] einzu-
weihen? Ein Geschäft, das, nach meiner Meynung, wohl im
künftigen Jenner Stattfinden dürfte. Und wen möchten
Sie sonst noch dazu mitbringen?
Wenn der jezige Frost anhält, so bin ich bald ein mal bey
Ihnen, und sage Ihnen mündlich meine Ergebenheit und
Liebe.
Notes
- ↑ Ludwig Wolf Siegmund Georg von Uetterodt zum Scharfenberg Item:Q1244.
- ↑ Georg Wilhelm Ernst von Uetterodt zum Scharfenberg Item:Q1243
- ↑ Christoph Friedrich Chrysostomus Schenk Item:Q1016.
- ↑ Rudolph Zacharias Becker Item:Q84
- ↑ Johannis-Loge "Carl zu den Drei Adlern", Erfurt Item:Q81207.