D-Q4667: Difference between revisions
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so sehr er demselben durch sein betra- | |||
gen Ehre macht. | |||
Sein Anstand ist sehr aufgeklärt | |||
ohne Vorurtheile und über schauend. Er | |||
hat die Beste studirt, und ist in sei- | |||
nen Geschäften pünktlich, fleisig und | |||
thätig, soviel ihm möglich ist. | |||
Mit seinem Anstand verbreitet | |||
er ein sehr gutes Herz, ist gefühl voll, | |||
mitleidig und wohlthätig gegen alles | |||
was ihn umgibt, und wünscht ieden | |||
Menschen glüklich zu sehen. Sein Um- | |||
gang, sein ganzes Betragen zwakt da- | |||
für ab und bei ieder Gelegenheit sucht | |||
er die dazu gehörigen Grundsäze durch | |||
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Beispiele und Ermahnungen lebendig und | |||
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sehr, seinen iezigen Zustand mit einem | |||
Emploi, wobei er ein ehrliches Auskom- | |||
men hat, (?) zu sehen. Alle die | |||
ihn kennen, wünschen es mit ihm, und | |||
ich bin überzeugt, daß er einer ieden | |||
Empfehlung würdig ist, zu malen da sich | |||
derselbe anjetzo außer Dienst befindet. | |||
indem er seit (?) von Groß (?) umg- | |||
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Aristides<ref>Johann Ludwig Hetzler von Lindenthal [[Item:Q496]]</ref>. Prefect von | |||
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Revision as of 13:05, 15 October 2020
- Metadata: Item:Q4667
Transcript
No 2.
Da die Sorge für die zeitliche Wohlfahrt
unserer Mitbrüder uns allen eine heilige
Pflicht ist so nehme ich keinen Anstand, dem
O. eines unserer würdigsten Glieder nam-
lich den Br. Roscius[1] hierzu bestens zu
empfehlen.
Roscius ist ein schöner angenehmer
Mann hat viel Anstand und Würde in
seinem Betragen.
Der Grund zu seinem moralischen
ist ein richtiger feiner Begrif von Ehre,
der mit strenger Sittlichkeit verbunden
ist, daher denkt er sehr gerade, männlich
und rechtschaffen, ist sehr für das erhabe-
ne, grose, schöne und gute im menschlichen
Leben und Handlen, ist ein Feind iedes La-
sterhaften und Niederträchtigen, und
vielleicht nicht duldend genug gegen menschl.
Schwachheiten, die er nach seinen stren-
gen Begriffen von Ehre und Sitten hängt
für Laster und Niederträchtigkeiten,
oder als den selben nahe verwandt an-
sieht.|<2>
Doch
Doch das leztere möchte eher seinen
Grund in seinen bisherigen schwächlichen
Gesundheits umständen - die nun aber
wieder sehr besser sind, - und in seiner
Unzufriedenheit mit seinem Stand ha-
ben, in den er freilich in seiner den-
kungs Art ganz und gar nicht passet
so sehr er demselben durch sein betra-
gen Ehre macht.
Sein Anstand ist sehr aufgeklärt
ohne Vorurtheile und über schauend. Er
hat die Beste studirt, und ist in sei-
nen Geschäften pünktlich, fleisig und
thätig, soviel ihm möglich ist.
Mit seinem Anstand verbreitet
er ein sehr gutes Herz, ist gefühl voll,
mitleidig und wohlthätig gegen alles
was ihn umgibt, und wünscht ieden
Menschen glüklich zu sehen. Sein Um-
gang, sein ganzes Betragen zwakt da-
für ab und bei ieder Gelegenheit sucht
er die dazu gehörigen Grundsäze durch
bei- |<3>
Beispiele und Ermahnungen lebendig und
aufbauend zu machen.
Dieser wakere Bruder wünschet
sehr, seinen iezigen Zustand mit einem
Emploi, wobei er ein ehrliches Auskom-
men hat, (?) zu sehen. Alle die
ihn kennen, wünschen es mit ihm, und
ich bin überzeugt, daß er einer ieden
Empfehlung würdig ist, zu malen da sich
derselbe anjetzo außer Dienst befindet.
indem er seit (?) von Groß (?) umg-
gekommen.
Aristides[2]. Prefect von
Epines.
Notes
- ↑ Joseph Schmidt Item:Q1055
- ↑ Johann Ludwig Hetzler von Lindenthal Item:Q496