D-Q6111: Difference between revisions
Jump to navigation
Jump to search
(Created page with "* '''Metadata:''' Basilius [Johann Joachim Christoph Bode], Reproche for Johann Ernst Christian Haun, Weimar, 1786-09-01 (Q6111) * '''Transcript and Commentary:''' Christian Wirkner == Commentary == == Transcript == <poem> <u>Wieland im Dioge...") |
|||
Line 11: | Line 11: | ||
gemeiniglich einbildet. Es ist eure Schuld, wenn Ihr | gemeiniglich einbildet. Es ist eure Schuld, wenn Ihr | ||
nicht Gebrauch von ihm macht. Er hat keine | nicht Gebrauch von ihm macht. Er hat keine | ||
Vortheile davon, euch zu schmeicheln, Euch auf Abwege zu verleiten. Er gewinnt nichts durch euren Fall: Wer sollte sich dazu besser finden, euch die Wahrheiten zu sagen, deren Ihr eben am meisten vön nöthen habt? Und das wäre doch für Menschen, die soweit in der Klugheit gekommen sind, guten Rath anzunehmen, der wichtigste dienst, den man ihnen leisten kann._ Zumal, wenn er offenbar ohne allen Eigennutz ist [...]. | Vortheile davon, euch zu schmeicheln, Euch auf | ||
Abwege zu verleiten. Er gewinnt nichts | |||
durch euren Fall: Wer sollte sich dazu besser | |||
finden, euch die Wahrheiten zu sagen, deren Ihr | |||
eben am meisten vön nöthen habt? Und das | |||
wäre doch für Menschen, die soweit in der | |||
Klugheit gekommen sind, guten Rath anzunehmen, | |||
der wichtigste dienst, den man ihnen leisten | |||
kann._ Zumal, wenn er offenbar ohne | |||
allen Eigennutz ist [...]. | |||
</poem> | </poem> | ||
== Notes == | == Notes == | ||
<references/> | <references/> |
Latest revision as of 14:19, 20 August 2019
- Metadata: Item:Q6111
- Transcript and Commentary: Christian Wirkner
Commentary
Transcript
Wieland im Diogenes v. Synope:
In der That ist ein Weltbürger, von der rechten
Gattung, kein so unnützlicher Mann, als man sich
gemeiniglich einbildet. Es ist eure Schuld, wenn Ihr
nicht Gebrauch von ihm macht. Er hat keine
Vortheile davon, euch zu schmeicheln, Euch auf
Abwege zu verleiten. Er gewinnt nichts
durch euren Fall: Wer sollte sich dazu besser
finden, euch die Wahrheiten zu sagen, deren Ihr
eben am meisten vön nöthen habt? Und das
wäre doch für Menschen, die soweit in der
Klugheit gekommen sind, guten Rath anzunehmen,
der wichtigste dienst, den man ihnen leisten
kann._ Zumal, wenn er offenbar ohne
allen Eigennutz ist [...].