D-Q2208
- Item:Q2208
- Dokument Leithandschrift: Schwedenkiste Band 01, Dokument SK01-152
- Standort: GStA PK, Freimaurer, 5.2. G 39 JL. Ernst zum Kompaß, Gotha
- Autor: Ernst II. Ludwig von Sachsen-Gotha-Altenburg (Timoleon)
- Adressat: Johann Benjamin Koppe (Acacius)
- Ort und Datum: 14. Februar 1785
- Querbezüge:
- Erschließung: Christian Wirkner
- JPG: I0437
Commentary
Ernst erhielt einen Brief von Weishaupt (lag dem Schreiben an K. bei), in dem dieser offenbar sein Elend beschrieb. Frage an Koppe, was er Weishaupt antworten solle um diesen wieder aufzurichten. Ernsts erster Gedanke war, W. Vorschläge zu machen, wie dieser sich vor Verfolgung sichern könne. Doch dafür sei es wohl noch zu früh und für W. sogar schädlich. Er könne W als fallen lassen. Doch Ernst will dies nicht. Ernst ist bereits bereit, W. Schutz und Sicherheit anzubieten, befürchtet aber Eifersucht und Aufsehen unter W.s Widersachern. Auch befürchtet Ernst, dass die Bürde selbst ihm auf die Dauer zu schwer werden könnte. Ernst will den Stifter der Verbindung, der er so viel verdanke, nicht aus profanen und politischen Gründen fallen lassen. Als Co-Adjutor des Ordens könne er nicht untätig bleiben. Nun rathen sie mir liebster und bester Freund, was Sie meynen das ich thun oder lassen soll. Fürs erste wolle er an W. schreiben und ihm zu mehr Vorsicht und Leidensfähigkeit (als Philosoph) raten. In seinen Schriften solle W. sich zurück halten, auch aus Rücksicht auf seine Brüder. Vor acht Tagen habe Koppe bei seiner Predigt in der Schloßkirche versprochen, seinen Zuhörern demnächst die Lehrsätze über die Passionsgeschichte mitzuteilen. Wegen Krankheit seiner Frau konnte Ernst am Tag zuvor diese Lehrsätze nicht hören und wünscht nun sie schriftlich zu erhalten.