D-Q2583

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Transcript

Hier, Mein Gnädigster einzigverehrtester und Geliebter Fürst, übergebe ich; unter dankbar-
ster Zurüksendung des mir gnädigst anvertrauten Briefes, Ew. Durchl. zur höchsteigenen gnä-
digsten Beurtheilung noch einen Vorschlag, wie vielleicht dich noch beyde Provinzialen
L. u. M. entweder gebessert, oder zur freywilligen Niederlegung ihrer Ämter
genöthigt werden könnten: Ludovicus Germ. schreibe noch einmal an beyde freundschaftlichst, aber
zugleich mit der ernstlichen Bedeutung, im Fall die verlangten Berichte in einer bestimm-
ten Zeit von etwa 14 Tagen nicht an ihn einkämen, daß er sich alsdann, auf
ausdrücklichen Befehl der grösten Obern, so gleich unmittelbar an die ihnen untergebe-
nen Präfekten
werden, und von diesen selbst die Berichte jeder einzelnen Prä-
fektur
abfordern werde. Ich sollte glauben, schon als blosse Drohung würde dies
wirken; da doch vielleicht nicht so wohl böser Wille als Trägheit und Nachlässig-
keit Ursache des Nichtwirkens beyder Männer seyn mag: Wäre dies aber nicht, nun so würde
sie pünktlich ausgeführt: man schreibe an jeden Oräfekten einzeln, und forderte jedem
seinen Bericht über seine Präfektur ab
; thäte dies aber unter irgend einem schikli-
chen, den Charakter des Provinzials am wenigsten nachtheiligen Vorwande, um diesen |<1>


so wenig als möglich zu beleidigen vielmehr ihm zu zeigen, daß selbst da, wo er schlecht handelte
noch immer mit brüderlicher Schonung zu begegnen geneigt sey;
   Was Lagi besonders betrift, so gebe Ew. Durchl. ich noch dies unterthänigst an
daß Marc Aurel, ## der, weil ich weiß, sein genauer Freund ist, für den [er]
viel Achtung und Liebe hat, im Auftrag Ludovici Germ. selbst an ihn schriebe, u#
die zu seiner Inspektion ihm durchaus nöthigen Akten über den Zustand seiner Pro[vinz]
von ihm ausbäte. Er wäre wenigstens dadurch gezwungen, eine Erklärung vor
geben, die dann unsre weiteren Schritte bestimmen könnte.
   Um dem guten Spartacus in meinem Briefe recht bestimmt danken zu kö[nnen]
erbitte ich mir von Ihrer Gnade, mein Innigstgeliebtester Fürst, nur auf einen
noch, die Einsicht in das Doceten Heft: und empfehle mich der nachsichtsvollen ##
und Liebe, die Sie, vortreflichster Ädelster Fürst, mir bisher zu meiner unaus[sprechlich-]
sten Freude, so mannichfach schon bewiesen haben.
        d.18 Dez. 84 Ihr
                                              wahrhaftdankbar#
                                                    Acacius.

Notes