D-Q4525

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Commentary

Johann Benjamin Koppes Antworten auf zehn vom Orden an ihn gerichtete Fragen. Die Fragen sind nicht in Koppes Handschrift verfasst, weshalb ihm das Dokument wohl als fertiger Fragebogen zugestellt wurde. Koppe beantwortete nur die ersten Fragen, jedoch kaum leserlich. Die Antworten sind stark theologisch geprägt.


Transcript

Probefragen und Aufgaben, von deren Auflösung und ehrlicher Beantwortung die Ein-
weihung in unsren Orden gänzlich abhängt, und einzig darauf beruht.

  I.
Wodurch erlangt der Mensch die Vollkommen-
heit, derer er nach seiner Natur fähig ist? und
welches ist die Vollkommenheit, die er nicht hat,
und dennoch haben muß, um ein ganzer und
völliger Mensch zu seyn?
Wir reden hier von keiner Schwärmerey, noch
von unerreichbarer Vollkommenheit.

Der Mensch soll seyn Bild der Gottheit auf Erden in Weisheit
u. Heiligk. ihr aehnlich. An Weisheit die in die Tiefen d. Lebens
eindringt, die Ursachen jeder Wirkg. [***], u. der wunder-
vollen Zusammenheng aller einzelnen Theile derselben, wie alles —
ihre gerade in d. lagen in dem Maa Kräfte, es in d. zu-
gestellt ust, z. Beforderung d. gemeinen Besten, das seinige
beyträgt einzusehen strebt. — aber auch an Gnadigkeit
[***] der [***] hohen [***] der Sache, all[***]
diese Kraft u. Fähigkeit so viel [***] Lage mögl. ist das
allgemeine Glük d. Welt zu befördern u. sein eige-
nes [***]lidliches VErgnügen der grössern Sache
der Glükseeligk. d. Ganze — von dem es nur ein Theil
ist aufgreifen.

   2.)
Welches ist die größte Glükseeligkeit, derer der
Mensch in dieser Welt fähig ist? Was hört dazu,
wenn der Mensch ganz und bleibend vergnügt
und fröhlich seyn soll?

[***] zu [***] ist freyl. dem ungebildeten u dabey aus groben Uns. nur gar zu
sehr gewohnten Mensch anfangs schwer, sehr schwer; aber [***]

   3.)
Welches ist in dieser Rüksicht die beste Art des
Umganges oder außern Betragens gegen andere?

   4.)
Kommt es dabey auf eine besondere, außere
strenge Zucht und LebensVorschrift an? Oder
kann dieses ohne besondere weltlich Verordnung
auch wohl statt haben?

   5.)
Wodurch unterscheidet sich die größere Glückseelig-|<2>
kein in jener Welt Christi, von der in der gegen-
wärtigen?

   6.)
Was wollten Sie thun und anwenden, wenn Sie
die Vollkommenheit und Glückseeligkeit, die
Sie hier abgebildet und selbst erwählt haben,
erreichen könnten?

   7.)
Was schlagen Sie uns sonst für Mittel dazu
vor?

   8.)
Können Künste, Wissenschafften, Handelschafften,
Hoheit, Macht, weltlicher Adel dafür etwas bey-
tragen?

   9.)
Welche Kunst oder Wissenschafft hilft vor allen
andern dazu bey?

  10.)
Sind die andern gleich wohl viel in der Welt
ohne jenen Endzweck, nutze?

Notes