D-Q4871

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Commentary

Transcript

Eckardtsberga den 3 Aug[?]
1787

Bey E. hoch Erl. Ode, bitte ich wegen mei-
nes drey monatlichen Schweigens
tausend mal um Vergebung. Von mei-
bem gnädigsten Landesherr, wurde
mir das Iustizamt mit Mügeln[1] bey Hu-
bertsburg gnädigst angetragen und
diese Gnade war zu schmeichelhaft
für mich, als daß ich diese Stelle ohn-
geachtet ich mich eben nicht sonderlich
verbeßere, nicht hätte annehmen
sollen. Wegen Fertigung der er-
forderlichen Speciminam, mußte
ich dahero neine Reise bacg Dreßden
unternehmen, die mich 4 Wochen
beschäftigte. Nach meiner Retour|<2>
fdanden sich theils wegen meines seitheri-
gen Amts, theils wegen meines Wegzugs
so vile unaufschiebliche Arbeiten,
daß ich an gar nichts weiter denken
konnte [...]

In ohngefehr 10 bis 12 Tagen
werde ich von hier abgehen [...]

Demnächst aber wage ich auch von
meinem Abgang nach gehorsamster|<4>
Bitte.

Der Generalacciseinspector Nietzsche[2]
in Bibra ein Mann von gröster Rechtschaf-
fenheit, und gewißen seltenen
Talenten, wünscht ein Mitglied von
unserm Orden zu werden. Mit guten
Gewißen kann ich ihn in ieder Betrach-
tung empfehlen, und bitte dahero
gehorsamst ihn gütigst aufzunehmen.

Ich hoffe und wünsche dasselbe
eine beyfällige Resolution zu erhalten,
und verharre bleibe gewiß immer
einer Ihrer größten Verehrer un-
sers hoch Erl. Od.

Eccard.

Notes

  1. Mügeln Item:Q74891.
  2. Gotthelf Engelbert Nietzsche Item:Q40255, der Großvater Friedrich Nietzsches.