D-Q5258

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Transcript

Quibus licet
am 15. Chordad 1157.

(aus einem Manuscripte.)

"Manche Menschen mögen sich bemühen wie sie wollen, mögen denen sich gesezten
Grundsätzen noch so streng folgen, alles ist, alles scheint wider sie. Das
Verhängnis scheint für einzelne Menschen aber das zu seyn, was der Schau-
spieldirector für den Acteur ist. Die Rollen im Weltall müssen einmal
gespielt werden. Wir können nicht spielen wie wir wollen, wir müssen
spielen wie es das Ganze des Stücks wozu wir bestimmt sind erfor-
dert."

Könnte es aber auch nicht Zulassung von der Vorsehung seyn,
und auch die Kunst zu führen wohin sie uns haben wollte, um unser
Leiden selbst zu endigen? Wenn wir uns im übrigen keine Vorwürfe
zu machen haben, das heißt, wenn wir die Pflichten der Geister |<2>
und Menschen erfüllten, so kann es Gott gleich seyn, auf welchem Wege wir
[***] seinen gnadenvollen [***] erlangen; denn der Vorzug des Menschen
sich seine Leiden selbst enden zu können, ist vor allen Geschöpfen zu [***]
könnte die Kette als Ganzes dadurch Veränderung leiden, so müßte
sie es auch bey millionen Fliegen und Insecten die von den
Menschen täglich gestört, und aus der Reise der Dinge gerissen
werden. Es ist vielmehr ein gewisses Zutrauen gegen Gott, das
er eben um deswillen ehe bemitleiden als strafen wird; wenn er
es anders werth findet, ein so armes schwaches Geschöpf das es
so und nicht anders macht, zu strafen. Denn Gott richtet [***]
nicht wie wir Menschen richten.

Robertus Stephanus.