D-Q6409
- Metadata: Item:Q6409
- Transcript and Commentary: Christian Wirkner
Commentary
Summary and Transcript
durch einen besondern Zufall ist mir Ihr Q.L. von
Schariver erst kürzlich zu Handen gekommen; sonst
hätte ich bereits das Nöthige darauf erwidert.
Ich hoffe, Sie setzen in meine aufrichtige Versicherung
keinen Zweifel, die ich ihnen darüber gegeben habe, daß
unsre Verbindung mit keiner Unterscheidungslehre der
der Kirchen sich abgiebt; daß ihr dem Zweck der
Jesuiten schnurstraks entgegen steht, und daß endlich
ihre neuesten Mitglieder sogar über die ganze innere
Einrichtung derselben ausser aller Besorgniß seyn können:
weil von ihnen in keinem Punkte weder blinder Glaube
noch blinder Gehorsam verlangt! Im Uebrigen
muß ich aber noch eine Zeitlang zu Ihnen sagen
non omnium rerum ratio dari potest.
Lenz werde mit der Zeit den Orden und seine Ziele besser verstehen.
Was andre die Uns nicht als Ill. kennen, von uns denken kann uns
gleichgültig seyn. Die gegenwärtige Lage der Sachen macht
hauptsächlich nothwendig, daß wir nicht einmal vermuthen
lassen, daß Wir da sind.
Weiter: Ich komme zu Ihrem Q.L. von Aban:
Mit Tasso soll geschehen, was geschehen kann. Mit Warlich
wird es ein wenig Aufschub leiden müssen; weil die
Entfernung und Lage seines Aufenthalts Schwierigkeiten
macht.
Sobald sich diese Umstände geändert hätten, werde er zum Einreichen eines Reverses aufgefordert werden.
Auch solle Warlich zur Frage arbeiten:
Was für Mittel sind die vornehmsten unter denen, welcher
sich die Fürsehung zu bedienens cheint, um die Juden, bey
aller ihrer Zerstreuung, auf den Erdboden, in einer einigen
Religionssocietät zu erhalten?
Der Orden könne in Göttingen nicht tot sein, denn Gronovius halte sich dort auf.
Lenz solle unpoltisch-philosophisch zur Frage arbeiten:
Worin liegt, und wie weit geht der eigentliche wahre Zweck des Protestantismus?