D-Q9587

• Metadata: Item:Q9587
• Transcript: Hermann Schüttler
• Commentary: Isabel Heide (talk) 14:23, 20 October 2020 (CEST)
• Technical realisation: Isabel Heide (talk) 11:45, 9 October 2020 (CEST)

Commentary

Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach fordert die Anwesenden auf, sich in einer geheimen Abstimmung zu den Anschuldigungen gegenüber Johann Adam Weishaupt zu positionieren. Johann Joachim Christoph Bode schlägt aufgrund der vielen neuen, vor allem studentischen Freimaurer in Jena vor, dort eine Loge und eine Minervalkirche zu errichten. In Weimar wurde erfolgreich eine Minervalkirche gegründet, die sich monatlich treffen möchte. Carl August von Sachsen-Weimar-Eisenach, Johann Gottfried Herder und Johann Wolfgang von Goethe erklärten, in dieser keine Ämter zu übernehmen.

Transcript

Actum Heropolis den 17 Asphander 1154.

Praesentes

Der Durchl. Hochw Br Aeschylus
Der Hochw Br Aemilius,
Der Hochw Br Appollonius,
Der Hochw Br Damasus Pont
ego, Fr Flavianus

Nachdem heute vor 8. Tagen von den bey dem Hochw Br Aemilio versammelt gewesenen Brüdern des Ill Gr die Verabredung getroffen wurde, auf heute Nachmittag bey Ebendemselben anderweit zusammen zu kommen, um über ein und andere Punkte Beratschlagung zu pflegen; und dann sich ebenbemerkte resp Durchl. und Hochw Brüder daselbst eingefunden: So geschahe

1.) in Ansehung des unschuldig verfolgten Hochw Br Spartacus, von dem Durchl. Hochw Br Aeschylus die Erklärung dahin: daß ein jeder der hiesigen Illuminaten einen versiegelten Zeddul binnen Tagen an den Hochw | Br Aemilius einsenden möchte, worinnen einjeder seine Gesinnung ob und was er als einen Beytrag für den Br Spartacus zu leisten gesonnen? zu erörtern hätte.
Womit
die anwesende H Brüder sämtlich übereinstimmten, und solle Extract hujus Protocolli2 den beyden abwesende[n] Hochw Brüdern Philostratus und Abaris mitgetheilt werden.

2.) Proponirte der Hochw Br Aemilius a) da sich eine starke Anzahl Brüder FreyMaurer zu Jena, und besonders unter den daselbst studierende[n] Liefländern etliche 20. befänden, so wolle er zur Überlegung anheim geben, ob es nicht rathsam sey, daselbst eine FMei | zu constituiren und eine Minerval Kirche einzurichten?
Der Hochw Br Appollonius erinnerte hierbey, wie ihm nicht anders wissend sey, als daß bey der vorgewesenen VisitationsCommission in Jena, in annis 1766. oder 1767. alle Orden aufgehoben und verboten worden.
Wogegen
von mir Endesbemerktem eröfnet wurde, wie mir nicht anders erinnerlich sey, als daß der FM Orden, in dem deßfalls erlassenen, ni Fallor, gedruckten Mandat eximirt, und nur die andern kleinern Ordens Verbindungen benahmt worden.
Dahero denn
diese Proposition, bis nach | erfolgter Einsicht des dieserhalb von Smis Nutritoribus erlassenen Mandats, in suspenso gelaßen wurde.
b.) daß hier in Heropolis eine Kirche einzurichten sey. Welches agréirt wurde. Nur ward die Anmerkung gemacht, daß Serenissimus Aeschylus, und die Hochw Brüder Abaris
und Damasus darein nicht füglich erscheinen, und also keine Aemter annehmen könnten.
c.) Daß die resp Durchl. und Hochw Brüder des VII. Gr künftighin monatlich einmahl zur Deliberation zusammen kommen, und dieserhalb einen gewißen Tag in jedem Monat sowohl, als die Stunde der Zusammenkunft bestimmen | möchten, und wolle er den ln jeden Monats, wenn kein Sonn oder Festtag einfalle, ansonsten den unmittelbar darauf folgenden Tag, und die Stunde Nachmittags um 4. Uhr in Vorschlag bringen; wünsche jedoch, aus gnugsam bekannten Ursachen, daß diese Zusammenkünfte nicht an einem und ebendem selben Orte gehalten würden.
Worauf
sogleich für die nächste Zusammenkunft der lte April a c[urrentis] festgesezt wurde, und wolle der Durchl. Hochw Br Aeschylus jedes mal den Ort der Versammlung bestimmen, womit sich die gegenwärtige beendigt. Nachrthl. uts.

Fr Aemelius Fr Flavianus