D-Q98987

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Commentary

Zum freimaurerischen Totengericht, Rezeption E.F. von Schlotheims

Transcript

Br. Haun
Specht
Jager
Poersch
Wenige
Durfels
haben sich entschuldigen
lassen. Br. Bohn
versieht die Stelle
des Pathen.

Gotha
den 10. Oct. 1786

Nach Eröfnung der Loge fragte der
hochw. Gr. Mstr. an, ob während der
Zeit, daß über den heute neuaufzuneh-
menden Candidaten ballotirt wer-
den, etwas von demselben bekannt
geworden sey, wodurch er sich
der heutigen Aufnahme unwür-
dig gemacht habe. Da aber keine
Brüder auftraten und ihm eine
solche Handlung zeigen konnten,
so wurde von sämtl. Anwe-
senden das Beyfallszeichen zu sei-
ner Aufnahme so wie dem Br.
Wehmeyer als Ceremonier Auftrag gegeben, zum
den Aufzunehmenden mit Zuzieh-
ung des Bruder Försters zu prae-
pariren. Der Bruder Redner las
hierauf auf Befehl des hochw. Mei-
sters vom Stuhl den Aufsatz
vor, welchen der Candidat wegen
seines Eintritts in den Orden
und was er sey sein von dem-
selben denke, verfertigt hatte.

Nach dessen Beendigung erschienen
der Br. Wehmeyer nebst dem Br.
Förster und berichteten alsdann, daß der
Neuaufzunehmende bey s. Vorsaz
sich in den Orden aufnehmen zu lassen, |<2>
standhaft verharre, worauf
er wieder an den Recipienden
abgeschickt wurde, um denselben
die Sache nich einmal recht wichtig
zu machen und falls er bey sei-
nem Vorsatz beharrte, ihn
entkleiden zu lassen und ein-
zuführen. In dieser Zwischen-
zeit verlas der hochw. gr. M.
ein Schreiben von der Loge zu Brünn
worinn sie die Feyer ihres Stif- [Randbemerkung: Friedrich Schlichtegroll aus Waltershausen 21J.]
tungstages meldet und sich
die Liste unserer Mitglieder er-
bittet. Hiernächst wurde das
Protocoll von vor. Versamml. ver-
lesen und da sich bey dieser Gele-
genheit fand, daß die Brüder
Löwe und Entsunterschriebener
bey der Wahl des Ausschusses
zum Todtengericht, gleiche Stim-
men gehabt erhalten hätten,
so wurde vorgeschlagen, daß
sich beyde Brüder, diesem Aus-
schusse beyzutreten wohl ent-
schließen könnten, welches sie
auch zu thun zu wollen versicherten.
Der Br. Becker ent brachte den, |<3>
daß wegen dieser Sache noch nichts
bisher habe gethan werden können,
weil anfangs einige dieser Brü-
der zu der unter ihnen abgere verabre
deten Zeit zu den Berathschlagun-
gen vorgefallene Hindernissen
wegen nicht erschienen wären u.
er, der Br. Becker selbst hierauf
auf eine Reise aber nach Leip-
zig gewesen sey habe machen müssen. Nach Vorle-
sung des Protocolls meldete
sich der s. ehrw. Bruder Wehmey-
er mit dem Aufzunehmenden
der, nachdem er vor der Thüre
seinen Nahmen, Geburtsort,
Alter, Stand, Religion abge-
geben hatte
, eingeführt und
nach den Gebräuchen der eklekti-
schen Maurerey recipiret wur-
de. Als solches geschehen und
der neuaufgenommene Bruder
gekleidet war, wurde ihm der
nöthige Unterricht und Anwei-
sung
von seinen künftigen dem Orden, deren
Beschäftigungen der Fr. Maurer
und von den Hieroglyphen aus
den vorhandenen Heften gegeben;
denen der hochw. Grosmeister selbst
noch verschiedene nöthige Wid- |<4>
mungen und Erinnerungen in
einem deshalb gefertigten sehr [***]
Aufsatz beyfügte; worauf auch
der Br. Redner eine Anrede an
den neu aufgenommenen Bru-
der ablas, worinn er densel-
ben hauptsächl. 3 Vorsichtsregeln
empfahl. F Nach Beendigung die- [Randbemerkung: F Auch bat der Br. Hoppenstedt ums Wort und las ebenfalls einen auf die heutige]
ser Vorlesungen [***] diese Loge [Randbemerkung: Einweisung sich beziehenden Aufsatz ab, nach dessen Be und der]
in welcher sich die Brüder Jager, Haun [Randbemerkung: hochw. Gr. Mstrs. beschloß mit Verlesung der Fragen an Fr. Maurer Lehrlinge, worauf]
Specht, Durfeld, Pörsch, und Wenige [Randbemerkung: für die Armen 1rt 19gr 6d eingesammelt und sodann]
Schmidt und Schneider ihres Nichterscheinen halber
hatten entschuldigen lassen wie-
der geschlossen, dieses aber zur
Nachricht vorher hier niedergeschrie-
ben worden.
von der Lühe
Ewald




Notes