D-Q6413: Difference between revisions

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'<i>Heute nur in der Kürze ein Paar Worte, über Ihre beyden letzten QQ.LL.
'<i>Heute nur in der Kürze ein Paar Worte, über Ihre beyden letzten QQ.LL.
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Zu Lenz' Ausführungen über Eide, Drohungen un dergleichen habe er nur zu erwidern, dass der Orden eine menschliche Einrichtung, und damit nicht perfekt sei.  
Zu Lenz' Ausführungen über Eide, Drohungen un dergleichen habe er nur zu erwidern, dass der Orden eine menschliche Einrichtung, und damit nicht perfekt sei.  
Man werde Lenz aber keine Eide schwören lassen oder bedrohen, es sei denn er breche die vernünftigen Regeln.  
Man werde Lenz aber keine Eide schwören lassen oder bedrohen, es sei denn er breche die vernünftigen Regeln.  
<i>Was Drexl sagte, ist wahrhaftige Os. Manier. Ich  
<i>Weishaupts Buch über die
Schrecken des Todes<ref>Adam Weishaupt, herzogl. Sachsen Gothaischer Hofrath, Über den Schrecken des Todes (Nürnberg: Grattenauer, 1786).</ref> ist privat Arbeit, die der O. nicht
verantwortet.
Was Drexl sagte, ist wahrhaftige Os. Manier. Ich  
bin aber auch überzeugt, daß man sich solche, auch ausser  
bin aber auch überzeugt, daß man sich solche, auch ausser  
dem O. zu eigen machen könne. Wahr ist es aber immer  
dem O. zu eigen machen könne. Wahr ist es aber immer  
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Wollte der Himmel, Ihre Klage über die allgemein  
Wollte der Himmel, Ihre Klage über die allgemein  
eingerissene Unsittlichkeit in Geselschaftlichen Gesprächen  
eingerissene Unsittlichkeit in Geselschaftlichen Gesprächen  
wäre weniger gegründet!</i>
wäre weniger gegründet!
Besonders in den letzten 17 Jahren habe sich dieses Übel verschlimmert.
Es ist, leider! ein Uebel,
<i>Ein Universalmittel dagegen ausfindig zu machen,  
das sich nach alle dem, was seit besonders seit 17 Jahren
in den häufigen Erziehungsschriften darüber gesagt
worden ist, mehr vor [***]art, als gel[***] hat! |<2>
Ein Universalmittel dagegen ausfindig zu machen,  
mögte wohl bis zur Unmöglichkeit schwer seyn.</i>
mögte wohl bis zur Unmöglichkeit schwer seyn.</i>
Wer Gelegenheit habe in Wort und Schrift gegen diese Unsitte vorzugehen, solle dies tun.  
Wer Gelegenheit habe in Wort und Schrift gegen diese Unsitte vorzugehen, solle dies tun.  
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laut werden wollen.</i>
laut werden wollen.</i>
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Latest revision as of 17:18, 10 January 2021

Commentary

Summary and Transcript

'Heute nur in der Kürze ein Paar Worte, über Ihre beyden letzten QQ.LL.
Zu Dezember:
Ihre Bemerkungen über Weißhaupts Schriften machen
im Ganzen Ihrem Herzen und Ihrem Verstand Ehre.

Zu Lenz' Ausführungen über Eide, Drohungen un dergleichen habe er nur zu erwidern, dass der Orden eine menschliche Einrichtung, und damit nicht perfekt sei.
Man werde Lenz aber keine Eide schwören lassen oder bedrohen, es sei denn er breche die vernünftigen Regeln.
Weishaupts Buch über die
Schrecken des Todes[1] ist privat Arbeit, die der O. nicht
verantwortet.
Was Drexl sagte, ist wahrhaftige Os. Manier. Ich
bin aber auch überzeugt, daß man sich solche, auch ausser
dem O. zu eigen machen könne. Wahr ist es aber immer
daß mehr Kohlen beyeinander länger glühen. als
wenn sie einzeln liegen.
Zu Januar:
Wollte der Himmel, Ihre Klage über die allgemein
eingerissene Unsittlichkeit in Geselschaftlichen Gesprächen
wäre weniger gegründet!
Es ist, leider! ein Uebel,
das sich nach alle dem, was seit besonders seit 17 Jahren
in den häufigen Erziehungsschriften darüber gesagt
worden ist, mehr vor [***]art, als gel[***] hat! |<2>
Ein Universalmittel dagegen ausfindig zu machen,
mögte wohl bis zur Unmöglichkeit schwer seyn.

Wer Gelegenheit habe in Wort und Schrift gegen diese Unsitte vorzugehen, solle dies tun.
Laß uns, so
lange das Gespräch vernünftig, oder auch nur
bey Sittlichkeit munter und Unterhaltend ist, gerne
daran theil nehmen, aber bis zur Auffallenheit
verstummen, wenn Verläumdung und Zoten
laut werden wollen.

Notes

  1. Adam Weishaupt, herzogl. Sachsen Gothaischer Hofrath, Über den Schrecken des Todes (Nürnberg: Grattenauer, 1786).