D-Q9940

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Commentary

Transcript

Unterthänigster Bericht über die Provinz Ionien
vom Monath Meher. 1154. Jzdrgrd


   Syracus. hier ist im abgewichnen Monate keine
Veränderung weiter vorgefallen, als daß Henricus Steffanus,
zum Mstr. in der Fr.Mrey aufgenommen, und darauf in
den M. Magistrat introducirt worden. Eben dieser Bruder wünscht
eine Addresse an Seleucum Philopater, um durch diesen
wo möglich zu erhalten, daß ihn der Fürst von Taxis, bey dem
kayserlichen Postwesen in Gotha anstellen liesse, weil sich ein
solches Amt mit seinen übrigen Geschäften gut vereinigen lisse.
Baco divenelam hat mir freywillig versprochen, dises Gesuch bey
dem Fürsten, selbst bestens zu empfehlen.
   Aus denen, mir erbrochen mitgetheilten qq.LL. habe ich
keine andre Fragen, und Wünsche ersehen, als die Chrysostomus
und ich selbst befriedigen und abhelfen können, ausgenommen,
daß Cassiodor bittet, die Erl. Obern möchten ihn einen
Grad weiter befordern. Ich möchte diese Bitte mit geziemendster
Unterthänigkeit zu unterstützen wagen, weil 1) der Br. nicht
mehr Jüngling ist, 2) ziemlich lange Mstr. in der Fr. Mrey, und 3) ein
ziemlich guter philosophischer Kopf und dabey fleissig ist. Es würde
auch, wenn erst die Loge in Syracus wieder ordentlich arbeitet, gut
seyn, daß man die Bbr. allmählig und mit Behutsamkeit dergestalt
befordre, daß alsdann die P[rä]f[ek]t[u]r ordentlich eingerichtet und besetzt
werden könnte.

Ali's q.L. habe ich deswegen wieder angebogen, weil es die
Fortsetzung einer Materie enthält, deren Anfang in vorigen Monate|<1>
ich nicht gelesen, da ich es erhielt, bevor es der hochwürdigste
Herr Inspector erbrochen hatte, und der Anfang sich also
in höchst dessen Händen befindet. Uebrigens scheinen nur
in disem Aufsatze einige Gedanken vorzukommen, welche
Aufmerksamkeit verdienen.

Mein Mitregent Cato v. Uticahat disen Monat keine q.L. einge-
geben, so auch nicht Sereniss. W. Fürst.
das Primo des Br. Chrystom. erfolgt hierbey nun feyerl.
                            2.
Heropolis. hier ist keine Veränderung vorgefallen. Ich habe
auch von keinem Mitgliede diser P[rä]f[ek]t[u]r. ein qq.LL. erhalten.
dieser anscheinenden Anarchie hoffe ich nach der Zurükkunft
.## Eschuli anzuhelfen.
                            3.
Sinope. und
                            4.
Pelusium. haben nichts eingesandt.
                            5.
Aquinium arbeitet in den M.M. Graden mit sehr
gutem Fleisse und Ordnung, und beabsichtigt reciproque
moralische Besserung. die zehn Brbr. welche dort Maurer
sind, wünschen sehr, eine Logen Constitution zu bekommen. Worüber
ich sie indessen mit Gründen noch zu einiger Geduld ermahnt
habe.
                            6.
Lycopolis. Nachdem die höchsten Obern diesen Ort, seiner Lage
wegen an die Provinz Ionien verwiesen haben: so habe ich
                                                         mich|<2>


mich dorthin verfügt, um den Bestand der dortigen Brbr. auf
zunehmen. Ob dieses nun gleich in den ersten Tagen des
Monats Aban geschehen ist, so glaube ich doch darüber den
unterthänigst schuldigen Bericht, hier voraus nehmen zu müssen.
Es finden sich dort für jetzt noch nur 3 Brüder, nämlich:
1) Paolo Sarpi. Professor an der Universitöt. In der Mrey. Mstr
   und Illm. major.
2) Ulpianus. Gerichts-Assessor. In der Mrey Geselle
   und Ill. minor.
3) Taulerus. Magistr Tromsdorff. Pastor zu Atzmandorf.
   Minerval. Noch nicht Maurer.
die Tabellen und Reverse diser Bbr. sind noch zu Epidamnus.
Ich habe bereits geschriben, und um deren Auslieferung gebeten,
um die Ordnungsmässigen Listen darüber fertigen zu können.
Von meinem hochwürdigst. duchl. Herrn Inspectorn erwarte
ich die gnädigste Entscheidung, ob ich, bis dahin daß in Lycopolis
eine Kirche teablirt werden kann, die Führung diser Bbr. übernehmen
oder solche einem andren Br. Regenten übertragen soll?
                            7.
In einem Privatschreiben, vom 4ten Meher sagt mir
Lucian, daß man ihm aus andren Provinzen Brbr. anweisen, und
daß dieser Empfehlungsschreiben einige von Ö# da# und
von Personen unterschrieben wären, die er, weil es blosse Os-
Namen wären, nicht kennte. Er findet sich darüber in Verlegen
heit, weil er glaubt, unsre Feinde könnten einige solcher Namen
ausspionieren, und sich der selben bedienen, um sich falsche Vertrau-
lichkeiten zu erwarten und solche gegen uns anzuwenden.|<3>


Dergleichen Uebel vorzubauen, und Besorgnisse abzuhelfen, werden
die Erl. Obern die weisesten Mittel anwenden. Mir scheinen
unter andern auch die folgenden beyden nützlich zu seyn. 1) Wen
man alle Pflichten, zu welchen wichtigen Stellen, doch ohnehin keine
andre, als aus der Regenten Klasse, und alles vertrauenswürdige Bbr.
genommen werden dürfen, die Geographie des Ordens und die
Liste der activen Obern, welche Letter. pai, ertheilen können
zu ihren Acten gäbe. Oder 2) Ihnen doch wenigstens die
Namen aller derer bekannte machte, welche Litteris pax. aus-
zu geben berechtigt sind, und dabey nicht gestattete, das andre
als wirklich active Obere dergleichen geben dürfften. Die
Sache ist, bey dem Bestreben der Roesenkreutzer, und in
unsrem edlen Geschäfte auf alle mögliche Weise zu hindern
und zu stören, von Wichtigkeit. Und ich bitte unter-
thänigst um Befehl, was ich dem Br. Lucian antworten
soll?

Der Höchste wolle die weisen Rathschläge und edlen
Bemühungen der höchsten Obern des Ordens mit glückl[igem]
Erfolge für das Beste der Menschheit, und mit Wohl-
ergehen aller Arten für Sie Selbst gesegnen!

Heropolis in Ionien
d 15ten Aban
1154 Jzdrgrd
                                                   Aemilius.|<4>

Notes